Stimmen Ihre Eisenwerte?

Eisen ist für unseren Körper lebenswichtig. Es sorgt für genug Sauerstoff für Organe und Zellen und hilft bei der Immunabwehr. Wie viel Eisen müssen wir täglich aufnehmen? Und wie bestimmt man die Eisenwerte?

01.03.2022 Daniela Schori 4 Minuten

Das Spurenelement Eisen ist hauptsächlich für den Sauerstofftransport im Blut zuständig. Mit seiner Hilfe wird der Sauerstoff zu den Zellen transportiert und dort in Energie umgewandelt. Auch die Muskeln erhalten dank dem Eisen den nötigen Sauerstoff. 

Sowohl ein Eisenmangel als auch ein Eisenüberschuss stören den Organismus und schränken seine Leistungsfähigkeit ein. Ein Eisenmangel macht sich etwa durch Blässe, Müdigkeit, fehlender Antrieb, Haut- und Schleimhautprobleme oder brüchige Nägel bemerkbar. Besonders bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum sowie in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.

Symptome und Folgen von Eisenmangel

Wie viel Eisen brauche ich?

Unser Körper kann Eisen nicht selbst produzieren – wir müssen es täglich über die Nahrung aufnehmen. Der Eisenbedarf ist abhängig von Geschlecht, Alter und weiteren biologischen Faktoren. Massgebend ist auch der Lebensstil. Leistungssportlerinnen und -sportler, Vegetarier und Veganerinnen etwa haben einen erhöhten Bedarf an Eisen.

Der empfohlene Tagesbedarf an Eisen

  • Frauen: 15 mg 
  • Männer: 10 mg
  • Schwangere: 30 mg
  • Stillende: 20 mg
  • Kinder: 8–10 mg
  • Teenager: Mädchen 15 mg, Jungen 12 mg

Der Körper benötigt eigentlich «nur» ein bis vier Milligramm Eisen pro Tag – doch nur ein Bruchteil des Eisens, das wir mit der Nahrung aufnehmen, können die Darmzellen aufnehmen und ins Blut abgeben. Das restliche Eisen scheiden wir aus. Deshalb ist die empfohlene Tageszufuhr wesentlich höher. 

Der normale Eisenbedarf ist bei Frauen und Mädchen ab der Pubertät infolge der Menstruation höher als bei Männern. In der Schwangerschaft und Stillzeit liegt er noch höher, weil die Mutter das Kind mitversorgt. Nach der Menopause sinkt der Bedarf bei Frauen auf zehn Milligramm Eisen pro Tag, ist also gleich hoch wie bei Männern. Auch bei einem Blutverlust ist der Eisenbedarf erhöht, etwa bei starker Regelblutung, nach einer Blutspende oder Operation. Dann ist es wichtig, Lebensmittel zu essen, die viel Eisen enthalten. 100 Gramm Haferflocken beispielsweise enthalten 4,6 Milligramm Eisen.

Diese Lebensmittel sind reich an Eisen

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Ist mein Eisenwert normal?

Beim Eisenwert sind Alter, Geschlecht und eine Schwangerschaft zu berücksichtigen. Ob die Eisenwerte zu tief oder zu hoch sind, zeigt ein Bluttest. Der Arzt oder die Ärztin überprüft bei einem Verdacht auf Eisenmangel die Eisenkonzentration im Blut. Um den Eisenstoffwechsel zu bestimmen, werden mehrere Werte im Blut analysiert, etwa Hämoglobin, Ferritin und Transferrin.

Richtwerte für Erwachsene

Minimalwert Frauen (nicht schwanger)

Minimalwert Männer

Hb-Wert (Hämoglobin-Wert)

12 g/dl

13 g/dl

Ferritin

15 ng/ml

15 ng/ml

Transferrin-Sättigung

16 %

16 %

Es handelt sich hier um Richtwerte. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt interpretiert die Laborwerte stets ganzheitlich im Zusammenhang mit Ihren Beschwerden. 

  • Der Hämoglobin-Wert zeigt, wie gut die roten Blutzellen mit Eisen versorgt sind. Er sinkt jedoch erst, wenn die Eisenspeicher komplett leer sind. 
  • Aussagekräftiger über die Eisenreserven ist der Ferritin-Spiegel im Blut: Eisen wird im Körper durch das Eiweiss Ferritin gespeichert. Der Spiegel sinkt sofort, wenn die Eisenspeicher aufgebraucht sind. 
  • Transferrin transportiert das Eisen über das Blut zu allen Körperzellen. Die Transferrin-Sättigung gibt Auskunft darüber, wie viel Eisen im Transporteiweiss Transferrin gebunden ist. Es wird wie das Speicherprotein Ferritin im Blutserum gemessen.
  • Für eine zuverlässige Diagnose wird oftmals auch der Wert des Eiweisses CRP bestimmt, um akute Entzündungen und Infektionen auszuschliessen. Denn diese verfälschen die effektiven Werte von Ferritin und Transferrin.

Bei zu niedrigen Eisenwerten spricht man von Eisenmangel. Selten gibt es auch einen Eisenüberschuss, etwa bei einer Eisenspeicherkrankheit, bei der sich zu viel Eisen im Körper anreichert. Dies kann Organschäden verursachen, besonders in der Leber.

Eisenmangel behandeln

Wie teste ich meinen Eisenwert?

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie längere Zeit unter grosser Müdigkeit oder Kopfschmerzen leiden. Vielleicht ist Ihr Eisenwert zu tief. Ein Bluttest bringt schnell Klarheit über Ihren Eisenwert. 

Wichtig: Nehmen Sie nie vorsorglich und ohne Diagnose Eisenpräparate ein, eine unnötige Eisenzufuhr kann Ihre Gesundheit belasten. 

Eisenmangel-Selbsttests

In Drogerien und Apotheken sind Schnelltests erhältlich. Es handelt sich dabei um ein Probenahme- und Einsende-Kit für zuhause. Diese Eisenwerttests messen die Konzentration des Ferritins, der Speicherform des Eisens. Sie entnehmen sich selbst wenige Tropfen Blut und schicken die Probe in ein medizinisches Labor. Die Anwendung ist nicht jedermanns Sache. Und ein solcher Eisenmangeltest ist zwar modern, aber kein verlässliches Diagnosemittel. Sie dienen als Anhaltspunkt. Besprechen Sie Ihren Verdacht auf Eisenmangel mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

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