Mit dem Sommer kommen leider auch die Mücken – und deren juckende Stiche. Zum Glück gibt es zahlreiche Hausmittel wie Zwiebeln, Essig oder Ingwer, spezielle Hitzestifte und Salben, um Mückenstiche zu lindern. Oberstes Gebot: nicht kratzen, sondern behandeln!
Ein Mückenstich kann verschiedene Reaktionen auslösen. Erfahren Sie, wie sie ihn am besten behandeln, wie Sie einen Mückenstich von einem Zeckenbiss unterscheiden – und was zu tun ist, wenn er sich entzündet.
Wieso jucken Mückenstiche? Wenn uns eine Mücke sticht, gibt sie Speichel ab. Dieser Fremdstoff, ein örtlich betäubendes und blutgerinnungshemmendes Sekret, löst die Freisetzung von Histamin aus: Zuerst bildet sich in der Regel ein roter Kreis, kurz löst der Mückenstich eine Schwellung aus – es entsteht der mühsam juckende Mückenstich. Die Einstichstelle rötet sich, schwillt an, juckt und fühlt sich warm an. Mückenstiche sind harmlos und verschwinden in der Regel nach einigen Tagen von allein. Doch es gibt auch Ausnahmen. Vorsicht ist geboten, wenn sich ein roter Kreis um den Mückenstich bildet.
Wenn eine Zecke sich bereits gelöst hat, lässt sich nicht mehr unterscheiden, ob es sich um einen Zeckenbiss oder einen Mückenstich handelt. Stiche oder Bisse unklarer Herkunft sollte man im Auge behalten. Wenn sie sich entzünden oder eine Wanderröte auftritt, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.
Eine Wanderröte ist eine grosse ringförmige Hautrötung, die in der Mitte oft blasser ist als am Rand und sich langsam ausbreitet. Sie könnte ein Anzeichen für eine Borreliose-Infektion sein. Eine weitere gefährliche Krankheit, die ein Zeckenbiss verursachen kann, ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Eine Zeckenimpfung kann vor einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) schützen. Was man über diese Impfung wissen sollte:
Ein juckender Mückenstich ist zwar lästig, aber meistens harmlos. Erstes Mittel, um den Juckreiz zu mildern, ist das Kühlen. Am besten mit einem Eiswürfel oder einer kalten Kompresse. Zusätzlich gibt es viele wirkungsvolle Mittel wie Salben, Hitzestifte oder Hausmittel gegen Mückenstiche.
Der Saft einer Zwiebel wirkt leicht antiallergisch und antibakteriell. Wenn Sie also von einer Mücke gestochen werden, können Sie eine Zwiebel halbieren und den Stich leicht damit abtupfen.
Die Zitrone hat eine ähnliche Wirkung wie die Zwiebel. Die in der Zitrone enthaltenen ätherischen Öle lindern den Juckreiz.
Lavendelöl hat eine beruhigende Wirkung und kann, wenn man ihn auf den Mückenstich tröpfelt, den Juckreiz mindern. Ist der Mückenstich leicht entzündet, empfiehlt sich Teebaumöl, da dieses Entzündungen vorbeugt. Das Teebaumöl darf allerdings nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden: 4 Tropfen Teebaumöl in 10 ml Mandel- oder Olivenöl mischen und dann erst auftupfen.
Ein paar geschnittene Ingwerscheiben auf den Stich legen und die Linderung des Juckreizes abwarten.
Der Saft der Aloe-vera-Pflanze wirkt gleich mehrfach auf einen Mückenstich: Er kühlt, fördert das Abschwellen, lindert den Juckreiz und spendet Feuchtigkeit. Aloe-vera-Gel kann man als fertiges Produkt kaufen oder direkt von der Pflanze gewinnen: Dazu ein Blatt abschneiden, kurz ausbluten lassen und anschliessend in eine Klarsicht- oder Alufolie für eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Danach der Länge nach aufschneiden und das Pflanzengel auf den Stich legen.
Eine Essigkompresse riecht zwar nicht gut, ist aber effizient: Sie desinfiziert, kühlt und lindert den Juckreiz.
In den vergangenen Jahren sind vermehrt spezielle Hitzestifte auf den Markt gekommen. Das Prinzip ist einfach: Der Stift wird erhitzt und für einige Sekunden auf den Mückenstich gehalten. Da die Proteine im Speichel der Mücke ab etwa 45 °C zerfallen, wird automatisch die Juckreiz-auslösende Histaminausschüttung gestoppt.
Die Histaminverbreitung kann man mit Antihistaminika, die in Cremes oder Gels gegen Mückenstiche enthalten sind, hemmen. Es sind aber auch rein kühlende Cremes oder Gels erhältlich, die sich gerade bei empfindlicher Babyhaut eignen. Eine klassische Zugsalbe wirkt ebenfalls effektiv bei einem Mückenstich, da sie Keime aus dem Einstich zieht und somit den Juckreiz lindert.
Wenn sich ein Mückenstich entzündet, ist Vorsicht geboten. Dies kann passieren, wenn die Mücke vor dem Zustechen etwa auf Hundekot oder einem Kuhfladen gesessen hat. Durch den Stich können Fäkalbakterien wie Streptokokken oder Kolibakterien in die Wunde geraten. Wenn Sie den Mückenstich aufkratzen, haben Schmutzpartikel und Bakterien ebenfalls freien Zugang.
Einen stark entzündeten Mückenstich erkennen Sie daran, dass es nebst der klassischen Rötung auch zu Schwellungen, Fieber und Eiterbildung kommen kann. Sie sollten entzündete Mückenstiche genau beobachten, denn eine bakterielle Infektion kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben: Gelangen fremde Bakterien in den menschlichen Blutkreislauf, kann sich eine schmerzhafte Schwellung, ein Lymphödem bilden. In diesem Fall wird die Flüssigkeit im Gewebe nicht mehr gut abtransportiert. Normalerweise bildet sich nach einigen Tagen das Lymphödem zurück. In sehr seltenen Fällen kann ein entzündeter Mückenstich eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen.
Wann sind Mückenstiche gefährlich? Schwillt der Mückenstich nicht ab und kommen Entzündungssymptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Abgeschlagenheit dazu, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. In der Regel helfen kortisonhaltige Salben oder – im Fall einer bakteriellen Entzündung – Antibiotika.
Zwar gibt es im Vergleich zu Allergien gegen Bienen- und Wespengift eher selten allergische Reaktionen auf den Mückenspeichel, dennoch kommen sie vor. Übelkeit, Atemnot, Herzrasen oder gar ein Kreislaufstillstand sind Anzeichen einer lebensbedrohlichen Mückenstich-Allergie. Allergikerinnen und Allergiker sollten stets ein Notfallset mit geeigneten Medikamenten bei sich tragen.
Vorbeugen ist natürlich besser als heilen. Schützen Sie sich mit einem Anti-Mückenspray und setzen Sie auf helle Kleidung, denn dunkle Kleidung lockt Mücken stärker an. Sollten Sie dennoch gestochen werden, können Sie auf eines der vielen Hausmittel gegen Mückenstiche greifen. Besonderes Glück haben Sie, wenn Sie der Blutgruppe A angehören. Forschende haben herausgefunden, dass Mücken diese Blutgruppe gar nicht mögen – viel lieber stechen sie Menschen der Blutgruppe B, am liebsten aber jene der Blutgruppe 0.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Nadia Cifarelli (BSc Psychologie, dipl. holistische Gesundheitsberaterin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention, Ernährung und mentale Gesundheit.
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