Wie erkennt man eine Penicillin-Allergie und kann eine Penicillin-Allergie wieder verschwinden? Was kann man tun bei einer Penicillin-Allergie? Erfahren Sie alles über die Penicillin-Allergie und die möglichen Symptome einer Penicillin-Unverträglichkeit.
Bei einer Penicillin-Allergie reagiert das Immunsystem übermässig auf den antibiotischen Wirkstoff Penicillin (oder in manchen Fällen auch auf verwandte Antibiotika). Das Immunsystem erkennt diesen Wirkstoff fälschlicherweise als Bedrohung und bildet Antikörper zur Abwehr. Diese Reaktion führt zu allergischen Symptomen.
Es sind zwei verschiedene Typen von Penicillin-Allergien bekannt, die sich nicht immer eindeutig voneinander abgrenzen lassen:
Eine Penicillin-Allergie schränkt die Behandlungsmöglichkeiten bei bakteriellen Infektionen ein. Deshalb ist es wichtig zu wissen, ob man auf diesen Stoff allergisch reagiert oder nicht. Vermuten Sie, von einer Penicillin-Allergie betroffen zu sein, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Eine Penicillin-Allergie kann verschiedene Symptome auslösen. Die Art der Symptome ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt von der individuellen Reaktion des Immunsystems ab. Einige der häufigsten Symptome sind:
Einige dieser Symptome können auch zu einem anaphylaktischen Schock führen. Dabei handelt es sich um eine schwere, lebensbedrohliche Reaktion, die sofortige medizinische Hilfe erfordert. Besonders in diesem Fall ist die Penicillin-Allergie gefährlich. Symptome eines anaphylaktischen Schocks können Atembeschwerden, Herzrasen, plötzlicher Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit sein.
Wichtig: Bemerken Sie eines dieser Symptome nach der Einnahme von Penicillin, suchen Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt auf.
Bei der Penicillin-Allergie variiert die Häufigkeit je nach geografischer Region und Bevölkerungsgruppe. Sie ist eine der am häufigsten gemeldeten Medikamentenallergien. Viele Menschen gehen davon aus, von dieser Allergie betroffen zu sein, weil sie nach der Einnahme von Penicillin leichte Symptome wie Durchfall oder keine Besserung der Infektionssymptome verspüren. Diese Annahme bestätigt sich jedoch häufig nicht. Insgesamt werden Penicillin-Allergien viel häufiger vermutet, als sie tatsächlich auftreten. Bevor Sie also angeben, eine Penicillin-Allergie zu haben, sollten Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen und gegebenenfalls einen Allergietest durchführen lassen. Denn: Eine unzutreffende Allergieangabe kann dazu führen, dass Sie weniger wirksame Medikamente einnehmen, obwohl Sie den Wirkstoff Penicillin eigentlich vertragen.
Eine Penicillin-Allergie äussert sich bei Kleinkindern häufig durch Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden. Da junge Patientinnen und Patienten ihre Symptome nicht immer klar kommunizieren können, ist es wichtig, besonders nach der Einnahme von Antibiotika auf Anzeichen einer allergischen Reaktion zu achten. Ärztinnen und Ärzte nehmen bei Verdacht auf eine Allergie eine sorgfältige Abklärung vor und berücksichtigen dabei die Gesundheit und Entwicklung des Kindes.
Eine Penicillin-Allergie beeinflusst auch die Schwangerschaft. Schwangere Frauen, die allergisch auf Penicillin reagieren, benötigen sichere Alternativen, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren. Bevor Sie Penicillin während der Schwangerschaft einnehmen, sollten Sie daher klären, ob bei Ihnen eine Penicillin-Allergie besteht. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt informiert Sie über die Möglichkeiten.
Bei Verdacht auf eine Penicillin-Allergie, und vor allem bei heftigen Symptomen wie Atemnot, Kreislaufbeschwerden oder einer bläschenförmigen Hautreaktion, ist eine eindeutige Diagnose unerlässlich. Dabei stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mithilfe eines Allergietests fest, ob Sie Penicillin vertragen oder nicht. Der Ablauf ist je nach gewähltem Diagnoseverfahren unterschiedlich. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt entscheidet, welches Verfahren für Sie am besten geeignet ist.
Zu den Allergietests, die bei einer möglichen Penicillin-Allergie zum Einsatz kommen, gehören Hauttests, Labortests und Provokationstests.
Eine Allergie gegen Penicillin stellt für viele Betroffene eine Herausforderung dar. Bei einer Penicillin-Allergie gibt es jedoch viele Möglichkeiten zur Behandlung.
Wird eine Penicillin-Allergie diagnostiziert, besteht die erste Massnahme darin, diesen Wirkstoff zu meiden. Es gibt einige Ersatz-Antibiotika, die bei einer Penicillin-Allergie Anwendung finden. Für die Antibiose werden bei einer Penicillin-Allergie häufig andere antibiotische Wirkstoffe verwendet: Beispielsweise kann Cefuroxim bei den meisten Formen der Penicillin-Allergie eingesetzt werden. Dagegen ist eine Behandlung mit dem Wirkstoff Amoxicillin bei einer Penicillin-Allergie in vielen Fällen nicht zu empfehlen, da dieser Wirkstoff zu den Penicillinen gehört.
Welche Antibiotika bei einer Penicillin-Allergie geeignet sind, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen sagen. Sie oder er wird auch feststellen, ob Ihre Penicillin-Allergie mit einer Kreuzallergie einhergeht. Bei einer Kreuzallergie reagiert der Körper ähnlich auf Strukturen, die in Penicillin und dem Ersatzantibiotikum enthalten sind. Daher ist bei einer Penicillin-Allergie eine gründliche ärztliche Abklärung vor der Anwendung von Alternativen unerlässlich.
Tipp: Sind Sie von dieser Allergie betroffen, tragen Sie ein Penicillin-Allergie-Armband. Es informiert medizinisches Personal im Notfall schnell über Ihre Allergie.
Besteht die Möglichkeit, dass Sie eine Penicillin-Allergie haben, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber. Sie oder er wird entscheiden, ob ein Allergietest sinnvoll ist, und Sie bei der Diagnose und Behandlung begleiten.
Der Facharzt stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Peter Schmid-Grendelmeier ist Leiter der Allergiestation der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich. Seine Spezialgebiete sind Allergien aller Art inklusive Neurodermitis und Nesselfieber, Tropen- und Reisedermatologie sowie Histamin-vermittelte Erkrankungen.
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