Schokolade und Schleckzeug sind ungesund, das weiss jedes Kind. Doch Zucker versteckt sich auch da, wo wir ihn nicht erwarten.
Wussten Sie, dass in einer Packung gedörrter Äpfel 35 Stück Würfelzucker stecken? Und dass ein Glas Granini-Orangensaft so viel Zucker liefert wie ein gleich grosses Glas Coca Cola? Dass klebrige Donuts und cremige Torten ungesund sind, ist bekannt. In vielen Fällen wird Zucker aber auch unbewusst konsumiert: Versteckter Zucker befindet sich in Lebensmitteln, die wir nicht primär zu den Süssigkeiten rechnen würden.
Besteht gerade kein Energiebedarf, werden die Depots (Glykogenspeicher) gefüllt und der Körper bildet Fettzellen. Dadurch können Übergewicht und Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen entstehen. Ausserdem schädigt ein regelmässig hoher Blutzuckerspiegel Gefässe und Nerven.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, höchstens zehn Prozent der täglichen Kalorien in Form von Zucker aufzunehmen. Bei 2000 Kalorien Grundbedarf wären das maximal 50 Gramm. Wer zum «Zmorge» also ein Glas Orangensaft (26,4 Gramm) und ein Fruchtjoghurt (17 Gramm) zu sich nimmt, hat diesen Wert schon beinahe erreicht.
Es lohnt sich deshalb, auch einen Blick auf vermeintlich gesunde Lebensmittel zu werfen. Wer ein Produkt auf seinen Zuckergehalt prüfen will, hat zwei Möglichkeiten:
In den meisten Fällen wird Zucker auf der Nährwerttabelle unter den Kohlenhydraten separat ausgewiesen. Ansonsten werden Zucker und Zuckerarten den Kohlenhydraten zugerechnet.
Nährwerttabellen können auf Verpackungen fehlen, die Angabe der Inhaltsstoffe ist jedoch obligatorisch. Die Zutatenliste kann Aufschluss über den Zuckergehalt geben. Allerdings nur, wenn man weiss, dass Zucker verschiedene Namen hat, drunter Saccharose, Rübenzucker, Vollrohrzucker, Kokosnektar, Blütennektar, Invertzucker, Melasse, alle Siruparten, Honig, Traubenzucker, Glucose, Fructose, Fruchtzucker, Malzzucker, Birnendicksaft (Birnel) oder weitere Dicksäfte.
Je weiter vorne der Zucker erwähnt ist, desto mehr davon ist im Produkt enthalten. Doch Vorsicht: Werden verschiedene Zuckerarten in kleineren Mengen verwendet, rutschen diese auf die hinteren Plätze der Zutatenliste.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat den stetig zunehmenden Zuckerkonsum als ernstzunehmende Gefahr für die Volksgesundheit eingestuft. Die neue Lebensmittelverordnung, welche per 1. Mai 2017 in Kraft getreten ist, verspricht Konsumenten einen besseren Schutz vor Täuschung. Genau das ist aber nicht der Fall – der Beobachter hat in «Die Zuckerlobby hat gewonnen» darüber berichtet. So wird Zucker zwar wie vorgeschrieben auf der Zutatenliste deklariert, in vielen Fällen jedoch nicht in den Nährwertangaben, dem sogenannten «Foodprofil». Das Fehlen der exakten Mengenangabe wird mit «Platzmangel auf der Etikette» erklärt.
Letztendlich bleibt es in der Eigenverantwortung des Konsumenten, seinen Konsum kritisch zu hinterfragen. In weniger Selbsttäuschung liegt das grösste Verbesserungspotenzial, wenn es um Zuckerreduktion geht.
Dieser Artikel erschien erstmals auf Beobachter Gesundheit: Ratschläge, Tipps zu Prävention und Wohlbefinden sowie Infos über Krankheiten und Symptome.
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