Was bedeutet Weitsichtigkeit, wie entsteht Weitsichtigkeit und wie äussert sie sich? Können Sie Weitsichtigkeit behandeln durch Lasern oder andere Methoden? Erfahren Sie mehr zum Thema Weitsichtigkeit.
Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie oder Übersichtigkeit) nehmen Sie Kleingedrucktes oder nahe Gegenstände nicht scharf wahr. Dinge in der Ferne hingegen sehen Sie scharf. Fachpersonen messen Weitsichtigkeit mit positiven Dioptrien. Bei den meisten Betroffenen sind die Dioptrien kleiner als +4 bis +5 Dioptrien.
Weitsichtig sind circa 20% der Menschen unter 30 Jahren. Auch Kinder sind kurz nach der Geburt vielfach weitsichtig. Der Grund: Die Augen wachsen in dieser Zeit noch. Diese Form der Weitsichtigkeit verschwindet nach der Wachstumsphase meist von selbst.
Übrigens: Eine Hornhautverkrümmung ist nicht dasselbe wie Weitsichtigkeit. Bei einer Verkrümmung der Hornhaut sehen Betroffene unter Umständen sowohl in der Nähe als auch in die Ferne unscharf.
Ihre Dioptrien-Werte geben Auskunft darüber, wie stark Sie weit- oder kurzsichtig sind. Sind Sie weitsichtig, sind Ihre Dioptrien-Werte positiv. Untenstehende Dioptrien-Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Ihren Dioptrien-Werten und dem Mass Ihrer Weitsichtigkeit:
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Dioptrien
Mass der Weitsichtigkeit
bis +0,5
sehr leicht
+0,5 bis +1,0
leicht
+1,0 bis +5,0
mittel
+5,0 bis +13,0
stark
Der Unterschied zwischen Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit liegt unter anderem im Dioptrien-Wert. Dieser ist bei Kurzsichtigkeit negativ und bei Weitsichtigkeit laut Definition positiv. Kurzsichtige Menschen sehen Dinge in der Ferne unscharf, weitsichtige Menschen Dinge in der Nähe.
Es gibt unterschiedliche Anzeichen für Weitsichtigkeit. Die häufigsten Symptome sind:
Hinweis: Einige Menschen haben eine versteckte Weitsichtigkeit. Sie wissen also nichts von ihrer Weitsichtigkeit. Wie ist das möglich? Das Gehirn gleicht die Weitsichtigkeit aus und die Linse passt sich unterschiedlichen Entfernungen an (Akkommodation). Versteckte Weitsichtigkeit verursacht langfristig Symptome wie Kopfschmerzen. Der Grund: Der Muskel, der für die Akkommodation zuständig ist, ist ständig angespannt.
Ursache für Weitsichtigkeit ist der verlagerte Brennpunkt des Lichts. Dieser liegt – anders als beim gesunden Auge – nicht auf der Netzhaut, sondern dahinter. Mögliche Gründe dafür sind:
Die Stärke der Weitsichtigkeit verändert sich im Alter nur selten – anders als bei Kurzsichtigkeit.
In jungen Jahren erkennen viele Betroffene ihre Weitsichtigkeit nicht. Das Gehirn gleicht die Weitsichtigkeit noch gut aus. Die verstärkte Seh-Anstrengung, die dazu nötig ist, bleibt vielfach unbemerkt. Bei stärkerer Weitsichtigkeit oder mit zunehmendem Alter löst diese Anstrengung unter Umständen Beschwerden aus: Überanstrengung und Ermüdung der Augen, Augen- und Kopfschmerzen oder sogar Nacken- und Rückenschmerzen. Brennende Augen oder häufige Bindehautentzündungen sind ebenfalls mögliche Folgen von Weitsichtigkeit.
Augenärztinnen und Augenärzte erkennen Weitsichtigkeit anhand verschiedener Tests. Dabei messen sie beispielsweise die Brechkraft Ihrer Augen mithilfe eines Lasers. Auch Sehtests setzen sie ein, um Ihre Sehkraft zu beurteilen.
Bei Weitsichtigkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Korrektur:
Wir beteiligen uns pro Jahr mit 180 Franken – abzüglich Kostenbeteiligung – an den Kosten für Kinderbrillen und Kontaktlinsen. Diese Leistung ist Teil unserer Grundversicherung und gilt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres.
Die Wirksamkeit von Augenübungen gegen Weitsichtigkeit ist nicht erwiesen. Allerdings ist es sinnvoll, die Augen ab und zu bewusst zu entspannen. Probieren Sie folgende Übungen aus, wenn Ihre Augen angestrengt sind:
Auch wenn Augentraining Ihre Weitsichtigkeit nicht behebt, entlasten diese Übungen Ihre Augen. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt oder Ihrer Augenärztin, wenn Ihr Sehvermögen eingeschränkt ist. Er oder sie informiert Sie über geeignete Korrekturmöglichkeiten.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Anja Roth (Master of Science in Muskuloskelettaler Physiotherapie) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention und Gesundheitsförderung.
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