Nach dem Sport schmerzen die Muskeln, das Treppensteigen fällt schwer – Muskelkater ist eine der am weitesten verbreiteten Sportverletzungen. Was hilft?
Jeder kennt das: Nach einer intensiven oder ungewohnten sportlichen Belastung tritt oft Muskelkater auf. Besonders Bremsbewegungen, wie beim Bergabgehen oder Sportarten mit vielen Stopps und Sprints führen zu Muskelkater.
Das kann äusserst schmerzhaft sein. Die Muskeln sind steif, hart und druckempfindlich. Doch kein Grund zur Sorge: Die winzigen Verletzungen des Muskelgewebes heilen nach einiger Zeit von selbst. Spätestens nach 48 Stunden beginnt der Muskel, sich zu regenerieren. Nach maximal einer Woche sollten die Schmerzen verschwunden sein. Es bleiben keine Schäden zurück.
Und: Muskelkater ist nicht per se schlecht. Er zeigt, dass sich die Muskeln an das intensive Training anpassen. Sie werden dadurch belastbarer. Gutes Training zieht jedoch nicht unbedingt Muskelkater nach sich. Auch wenn Sie am nächsten Morgen keine Schmerzen verspüren – der Körper baut dennoch Muskeln auf, sofern die Reize durch das Training ausreichend gross waren.
Neue Übungen, eine ungewohnte Belastung oder der Einstieg nach einer längeren Pause führen auch bei gut trainierten Personen zu Muskelkater. Woher kommen die Schmerzen? In der Muskulatur entstehen winzige Risse. Das Gewebe entzündet sich, Wasser tritt ein, und der Muskel schwillt an. Schmerzen treten auf, sobald die angesammelte Flüssigkeit auf das umliegende Gewebe und die Nerven drückt. Das kann bis zu drei Tagen dauern. Muskelkater tritt deshalb nie schon während dem Training auf.
Früher ging man davon aus, dass die Muskelschmerzen durch einen Überschuss an Milchsäure (Laktat) entstehen. Doch das ist mittlerweile widerlegt.
Wärmen Sie Ihre Muskeln vor dem Sport durch leichte Dehnübungen oder Einlaufen gut auf. Die erhöhte Durchblutung steigert die Elastizität, die Muskelfasern reissen weniger schnell. Dehnen nach dem Sport hält uns zwar beweglich und geschmeidig – verhindert jedoch keinen Muskelkater. Die verletzten Muskelfasern können damit nicht repariert werden.
Beim Training sendet uns der Körper kein Signal, dass die Belastung zu stark ist. Passen Sie die Intensität deshalb immer Ihrer Fitness an. Beanspruchen Sie untrainierte Muskeln nicht übermässig stark und lange.
Steigern Sie die Leistung langsam und stufenweise. Starten Sie das Krafttraining beispielsweise mit leichten Gewichten und erhöhen Sie diese bis zum Ende des Trainings.
Trainierte Muskeln überlasten nicht so schnell. Regelmässiges Ausdauertraining – mindestens zweimal pro Woche – fördert die Koordination zwischen den einzelnen Muskeln, die Belastung verteilt sich besser.
Leichtes Training mit Gymnastik oder lockeres Joggen lindern die Beschwerden. Bei starken Schmerzen: ruhen und schonen, bis sie nachlassen.
Wärme entspannt die verkrampfte Muskulatur. Ein Besuch in der Sauna oder ein warmes Bad mit Rosmarin- oder Fichtennadelöl regen die Durchblutung an. Auch eine wärmende Salbe hilft.
Kohlenhydrate und Proteine liefern die nötigen Nährstoffe. Damit repariert unser Körper Muskelrisse. Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Muskelerholung und den Muskelaufbau. Füllen Sie zudem die leeren Magnesiumspeicher nach dem Sport wieder auf. Der Mineralstoff ist für die Regeneration der Muskeln von grosser Bedeutung, kann aber keine Muskelrisse verhindern – Muskelkrämpfe und Verspannungen hingegen schon.
Ob Massagen die Regeneration tatsächlich unterstützen, ist umstritten. Sie regen zwar die Durchblutung an und lockern das Bindegewebe. Teilweise irritieren sie aber die schmerzenden Muskeln zusätzlich. Einer sanften Selbstmassage der betroffenen Partien steht jedoch nichts im Wege, solange es für Sie angenehm ist.
Wer häufig an Muskelkater leidet, überfordert sich vielleicht beim Training und erholt sich zu wenig. Die Mikroverletzungen werden dadurch stärker. Nehmen Sie Muskelkater als Warnsignal Ihres Körpers wahr. Möchten Sie Tipps für ein angepasstes Training? Gerne beantworten wir Ihre Fragen rund um Ihre Gesundheit.
Beim Muskelkater fühlen sich die Muskeln hart an und sind äusserst druckempfindlich. Die Schmerzen schränken die Bewegungsfähigkeit ein. Zudem haben Sie weniger Kraft. Wenn Sie nicht sicher sind, ob doch eine schwerwiegendere Muskelverletzung dahintersteckt, helfen folgende Fragen:
Ihrer Bewegungsfreude steht nichts im Wege – ausser Sie selbst. Denn häufig entsteht Muskelkater, weil wir zu viel wollen und unsere Belastbarkeit überschätzen. Nehmen Sie es deshalb beim nächsten Mal gemütlicher. Und geniessen Sie umso mehr das Glücksgefühl nach dem Sport.
Die Sportwissenschaftlerin (M.Sc. in Rehabilitation und Prävention im Sport) stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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