Neurodermitis bei Babys: Was hilft?

Wie sieht Neurodermitis bei Babys aus? Wie oft sollten Sie Ihr Baby baden? Und geht Neurodermitis bei Babys wieder weg? Erfahren Sie mehr über Neurodermitis bei Säuglingen und ihre Behandlung.

05.03.2024 Imke Schmitz 4 Minuten

Neurodermitis bei Babys: Was ist das?

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. Sie verläuft chronisch und betrifft vor allem Babys und Kinder. Bei Neurodermitis ist die Haut stellenweise sehr trocken, gerötet und manchmal sogar entzündet.

In der Schweiz leiden 15% bis 30% der Kinder an Neurodermitis. Die Hautkrankheit tritt meist schon im Säuglings- und Kindesalter auf und verschwindet in 70% der Fälle bis ins Jugendalter. Neurodermitis kommt aber nicht nur bei Babys, sondern auch bei Erwachsenen vor.

Allergien und Neurodermitis bei Säuglingen

Neurodermitis bei Babys ist eine atopische Erkrankung. Wenn Ihr Baby davon betroffen ist, reagiert sein Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Umwelteinflüsse. Das ist auch bei Allergien wie etwa einer Pollenallergie der Fall. Neurodermitis ist aber keine Allergie, sondern eine Störung der Hautbarriere. Allerdings tritt Neurodermitis bei Babys häufig zusammen mit bestimmten Allergien auf, etwa mit einer Hausstaubmilbenallergie oder einer Nahrungsmittelallergie. 

Woher kommt Neurodermitis bei Babys?

Neurodermitis bei Babys kann verschiedene Auslöser haben. Bei Neurodermitis bei Babys sind die Ursachen oft eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen. Wenn die Eltern Neurodermitis oder Allergien haben, steigt das Risiko für ihr Baby, Neurodermitis zu entwickeln. Zu den Umweltfaktoren gehören das Klima oder chemische Reize wie bestimmte Waschmittel.

Welche äusseren Einflüsse zu Neurodermitis bei Ihrem Baby führen, ist nicht immer eindeutig. Eine Kombination verschiedener Reize ist möglich. Zudem kann sich die Reaktion der Haut auf bestimmte Einflüsse im Laufe der Zeit verändern.

Wie erkennt man Neurodermitis bei Babys?

Neurodermitis bei Babys äussert sich durch verschiedene Anzeichen:

  • Milchschorf: Neurodermitis bei Neugeborenen geht mit dem sogenannten Milchschorf einher. Dieser erscheint als gelblich-weisse Krusten, meist auf der Kopfhaut oder den Wangen. Milchschorf wird zwar mit Neurodermitis bei Babys in Verbindung gebracht, kann aber auch unabhängig davon auftreten und ist dann in der Regel harmlos.
  • Ausschlag: Babys mit Neurodermitis haben oft einen Hautausschlag. Dieser tritt im Zusammenhang mit Neurodermitis bei Babys im Gesicht, auf der Kopfhaut und an den Aussenseiten der Arme und Beine auf.
  • Juckreiz: Neurodermitis bei Babys ist typischerweise mit Juckreiz verbunden. Dieser kann sehr stark sein und zu Unruhe und Schlafproblemen führen.
  • Dennie-Morgan-Falte: Charakteristische Falten unter den unteren Augenlidern können auf eine Veranlagung zu Neurodermitis bei Säuglingen hinweisen. Diese Falten allein sind jedoch kein ausreichendes Kriterium.
  • Schübe: Auch Schübe gehören zu den Symptomen von Neurodermitis bei Babys. Die Intensität der Symptome variiert von Schub zu Schub. Es gibt Phasen mit stärkeren Ausprägungen, gefolgt von milderen oder beschwerdefreien Phasen.

Hinweis: Neurodermitis bei Neugeborenen und Kindern kann im Laufe der Jahre verschwinden. Vermuten Sie, dass Ihr Baby an Neurodermitis leidet, sprechen Sie mit einer Kinderärztin oder einem Hautarzt. Sie oder er stellt die Diagnose und untersucht dazu sorgfältig die Haut Ihres Säuglings. Hinzu kommen Fragen zu Allergien und Neurodermitis in der Familie. Für eine zuverlässige Diagnose schliesst die Ärztin oder der Arzt andere Krankheiten wie etwa Schuppenflechte (Psoriasis) aus. Da die Anzeichen von Neurodermitis bei Babys meist sehr deutlich sind, erkennen Medizinerinnen und Mediziner die Hautkrankheit in der Regel schnell.

Neurodermitis bei Säuglingen: Wie vorbeugen?

Sie möchten Neurodermitis bei Ihrem Baby vorbeugen? Ergreifen Sie diese Massnahmen:

  • Rauchfreie Umgebung: Vermeiden Sie Tabakrauch in der Umgebung Ihres Babys.
  • Ernährung: Das Risiko für Neurodermitis bei Ihrem Baby können Sie durch die Ernährung etwas senken. Integrieren Sie in die Beikost Lebensmittel, die wichtige Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie Fisch und Leinöl.
  • Hautpflege: Eine regelmässige und sanfte Hautpflege stärkt die Hautbarriere und beugt Trockenheit vor. Am besten stimmen Sie die Pflegeprodukte auf die saisonalen Gegebenheiten (z. B. Hitze und Kälte) ab.
  • Stress vermeiden: Eine ruhige und stressfreie Umgebung kann das Risiko von Neurodermitis-Schüben bei Ihrem Baby reduzieren. Denn Stress kann zu Ausbrüchen führen, wenn Neurodermitis bei Ihrem Neugeborenen besteht.

Neurodermitis bei Babys: Stillen und die Ernährung der Mutter

Die Ernährung der Mutter kann die Entstehung von Neurodermitis bei Babys beeinflussen. Ernähren Sie sich während der Schwangerschaft ausgewogen und vielseitig. Verzichten Sie vor der Geburt Ihres Babys auf allergenhaltige Nahrungsmittel wie Eier oder Kuhmilch, hat dies keine Auswirkung auf das Neurodermitis-Risiko Ihres Säuglings.

Neben der Ernährung spielt auch das Stillen eine entscheidende Rolle: Stillen Sie Ihr Baby, wenn möglich, bis zu den ersten 4 bis 6 Lebensmonaten. Wenn Sie Ihr Baby nicht stillen, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt – vor allem, wenn in Ihrer Familie Neurodermitis vorkommt. Sie oder er gibt Ihnen Tipps, wie Sie die Ernährung Ihres Babys gestalten können.

Was hilft gegen Neurodermitis bei Babys?

Die Behandlung von Neurodermitis bei Babys ist vielfältig:

  • Shampoo: Neurodermitis betrifft auch die Kopfhaut Ihres Babys. Verwenden Sie bei Neurodermitis daher ein sanftes Baby-Shampoo. Ziel ist es, den Milchschorf behutsam zu behandeln, ohne die Kopfhaut zu reizen.
  • Nachtkerzenöl: Neurodermitis bei Babys lässt sich möglicherweise mit Nachtkerzenöl lindern. Auf diese Weise liesse sich Neurodermitis bei Babys natürlich behandeln. Eine positive Wirkung ist zumindest in kleineren Studien wissenschaftlich belegt.
  • Cremes: Für Neurodermitis bei Babys gibt es nicht die eine Creme, die bei jedem Neugeborenen Linderung bringt. Klären Sie die Behandlung mit einer Salbe also mit einer Hautärztin oder einem Hautarzt ab. Vorsicht ist besonders geboten, wenn die Neurodermitis bei Ihrem Baby im Windelbereich auftritt.
  • Baden: Baden Sie Ihr Baby 2- bis 3-mal pro Woche 5 Minuten lang in lauwarmem, nicht heissem Wasser. Besteht Neurodermitis bei Ihrem Baby, verwenden Sie ein medizinisches Öl als Badezusatz.

Neurodermitis lässt sich bei Babys mit verschiedenen Mitteln behandeln. Sprechen Sie vorher mit Ihrer Kinderärztin oder einem Hautarzt. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie die Neurodermitis Ihres Babys mit Hausmitteln behandeln möchten. So erhalten Sie wertvolle Informationen, die Sie bei der Behandlung der Neurodermitis Ihres Neugeborenen unterstützen.

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