Ein normaler Blutdruck ist entscheidend für unsere Gesundheit. Doch was gilt als normaler Blutdruck? Gibt es Unterschiede nach Alter und Geschlecht? Blutdruck einfach erklärt und Blutdruck-Werte auf einen Blick.
Mit jedem Herzschlag pumpt unser Herz Blut durch den Körper. Täglich rund 10 000 Liter. Das Blut versorgt Organe und Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Aber was ist der Blutdruck?
Damit das Blut fliessen kann, braucht es einen gewissen Druck, der im Inneren der Blutgefässe entsteht. Das Zusammenspiel von Herzschlag, Blutvolumen, Blutgefässen und weiteren Faktoren reguliert den Blutdruck. Um den Blutdruck zu ermitteln, misst man zwei Werte.
Beim Blutdruckmessen werden immer zwei Werte angegeben, beispielsweise 120 zu 80 mmHg («Millimeter-Quecksilbersäule»). Was bedeuten die beiden Werte?
Beide Werte – der systolische wie auch der diastolische Blutdruck – sind ein Anhaltspunkt, wie es unseren Blutgefässen geht. Bluthochdruck ist oftmals nicht spürbar, erhöht jedoch das Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und schadet Augen und Nieren. Ein tiefer Blutdruck ist für die Gefässe selten problematisch, solange keine Beschwerden wie Schwindel oder Kopfschmerzen auftauchen.
Ab dem 18. Altersjahr sollte der Blutdruck mindestens einmal alle drei Jahre gemessen werden, ab 40 Jahren einmal jährlich – bei starkem Übergewicht oder anderen Risikofaktoren für Bluthochdruck auch häufiger. Doch wann ist der Blutdruck normal?
Ein gesunder Blutdruck sollte sich im Normbereich bewegen, unterliegt aber im Tagesverlauf natürlichen Schwankungen: In der Regel steigt er morgens nach dem Aufstehen an, fällt gegen Mittag wieder etwas ab und zeigt zwischen 16 und 18 Uhr sein zweites Hoch. Auch körperliche Anstrengung, Stress, Angst und Schmerzen erhöhen den Blutdruck; nach dem Essen und im Schlaf fällt er ab.
Der Blutdruck verändert sich im Laufe des Lebens. Kinder haben einen tieferen Blutdruck als Erwachsene. Mit zunehmendem Alter steigt bei Erwachsenen das Risiko für Bluthochdruck. Bei den über 60-Jährigen ist mindestens jede zweite Person davon betroffen. Bei Frauen nimmt das Risiko besonders mit der Menopause zu. Welche Bluckdruckwerte optimal, normal oder zu hoch sind, zeigt die Blutdrucktabelle.
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oberer/systolischer Wert(mmHg)
unterer/diastolischer Wert (mmHg)
optimaler Blutdruck
unter 120
unter 80
normaler Blutdruck
120–129
80–84
hoch-normaler Blutdruck
130–139
85–89
leichte Hypertonie (Stufe 1)
140–159
90–99
mässige Hypertonie (Stufe 2)
160–179
100–109
schwere Hypertonie (Stufe 3)
ab 180
ab 110
Für Erwachsene liegt der optimale Blutdruck bei unter 120/80 mmHg. Blutdruckwerte bis 130/85 mmHg gelten als normal, solche unter 140/90 als hochnormal – bei bestehenden Risikofaktoren wie Diabetes kann dieser allerdings schon behandlungsbedürftig sein. Blutdruckwerte über 140/90 sind für die Gesundheit allgemein kritisch und müssen behandelt werden.
Die medizinischen Leitlinien für die Blutdruck-Grenzwerte gelten für Erwachsene aller Altersgruppen und beider Geschlechter gleichermassen. Die Werte in der obigen Blutdrucktabelle gelten deshalb für Frauen wie Männer.
Abweichen kann hingegen das empfohlene Therapieziel für die medikamentöse Behandlung, je nach Alter und Nebenerkrankungen der Patientin oder des Patienten. Beispielsweise setzt die Ärztin oder der Arzt den Blutdruck-Zielwert einer 40-jährigen Person mit Bluthochdruck sowie Diabetes niedriger an (unter 130/80) als für eine 80-jährige Person ohne weitere Risiken für ihr Herz-Kreislauf-System (z.B. unter 140/90).
Sie möchten Ihren Blutdruck zuhause kontrollieren? Damit Sie verlässliche Werte bekommen, sollten Sie beim Messen ein paar Punkte beachten:
Am besten immer zur selben Zeit, idealerweise morgens vor der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten und nach 5-minütiger Ruhe.
Es braucht ein digitales oder manuelles Messgerät dazu, vorzugsweise für den Oberarm. Wer keines zuhause hat, kann den Blutdruck auch in der Apotheke messen lassen.
Führen Sie die erste Messung an beiden Armen durch; zukünftig messen Sie auf der Seite mit den höheren Werten.
Etwa wenn dort eine Wunde, eine Lähmung, ein Lymphstau oder eine vorangegangene Operation an Lymphknoten vorliegt.
Tragen Sie Ihre Werte am besten in einen Blutdruckpass ein. Die Schweizerische Herzstiftung bietet solche an. Notieren Sie darin auch Besonderheiten oder Beschwerden, die einen Einfluss auf die Werte haben können. Und bringen Sie Ihre Angaben zur nächsten Arztkontrolle mit.
Ein normaler Blutdruck ist eine Frage der Gene – aber auch des Lebensstils. Das hält die Blutgefässe jung: eine ausgewogene, salzarme Ernährung, ein massvoller Umgang mit Alkohol, regelmässige Bewegung und genug Entspannung. In diesem Sinne alles, was unserer Gesundheit generell zugutekommt. Vorzubeugen lohnt sich deshalb in jedem Fall.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Gesundheitsförderung.
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