Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist weit verbreitet und hat viele Konsequenzen, die die Lebensqualität einschränken können. Deshalb ist es wichtig, sich zu informieren, die möglichen Ursachen zu kennen und diesen entgegenzuwirken.
Von einem hohen Blutdruck spricht man, wenn der Druck, mit dem das Blut gegen die Wände der Gefässe drückt, dauerhaft zu hoch ist. Aber was bedeutet das genau und wie unterscheidet sich hoher Blutdruck von normalem oder tiefem Blutdruck? Um das zu verstehen, schauen wir uns die Begriffe «systolisch» und «diastolisch» genauer an.
Der systolische Blutdruck (oberer Wert) beschreibt den Druck, der entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und so sauerstoffreiches Blut in die Gefässe pumpt. Der diastolische Blutdruck (unterer Wert) hingegen steht für den Druck auf die Gefässe, wenn der Herzmuskel erschlafft. Bei Bluthochdruck (Hypertonie) liegt der systolische Wert bei Messungen an verschiedenen Tagen bei 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) oder darüber und/oder der diastolische Wert bei mindestens 90 mmHg.
Es gibt zwei Haupttypen von Hypertonie: primäre Hypertonie und sekundäre Hypertonie. Primäre Hypertonie hat keine klare Ursache und entwickelt sich allmählich über viele Jahre. Sekundäre Hypertonie ist die Folge einer Erkrankung oder eines Medikaments.
Ob mit oder ohne Bluthochdruck: Ausreichend Bewegung im Alltag ist wichtig für das eigene Wohlbefinden. Am besten integrieren Sie kleine Bewegungseinheiten in Ihren Tagesablauf – sei es, indem Sie kurze Strecken zu Fuss oder mit dem Velo zurücklegen.
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Bluthochdruck kann einige Symptome mit sich bringen, die jedoch nicht immer eindeutig sind. Auch gibt es Menschen, die keinerlei Symptome feststellen. Deshalb erfahren viele Menschen erst bei einer routinemässigen Blutdruckmessung, dass sie an Bluthochdruck leiden.
Mögliche Symptome eines hohen Blutdrucks sind:
Je früher Sie die Hypertonie erkennen, desto besser. Denn je länger sie unentdeckt bleibt, desto höher ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher ist es wichtig, den Blutdruck regelmässig zu messen – auch wenn Sie sich gesund fühlen.
Gut zu wissen: Wenn Sie Ihren Blutdruck messen, deuten die folgenden Werte auf einen hohen Blutdruck hin:
Morgens ist der Blutdruck in der Regel etwas höher als am Abend. Am besten messen Sie Ihren Blutdruck immer zur gleichen Zeit.
Bluthochdruck kann viele Ursachen haben. Setzen Sie sich damit auseinander, um vorbeugende Massnahmen zu ergreifen und das Risiko einer Hypertonie zu senken.
Der individuelle Lebensstil spielt bei Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Eine unausgewogene Ernährung mit zu viel Salz, Fett und Zucker sowie Bewegungsmangel, Übergewicht, Alkohol- und Tabakkonsum können zu einer Hypertonie führen. Auch genetische Faktoren können einen Einfluss haben – die Veranlagung zu Bluthochdruck kann vererbt werden. Wenn Ihre Eltern oder Geschwister einen hohen Blutdruck haben, kann Ihr Risiko auch erhöht sein. Chronischer Stress und psychische Belastungen können ebenfalls zu Bluthochdruck beitragen. Unter diesen Umständen ist ein gutes Stressmanagement wichtig: Es hilft, Ruhe zu bewahren und so den Blutdruck zu senken.
Übrigens: Männer sind eher bereits in jüngeren Jahren von Hypertonie betroffen. Das Risiko bei Frauen steigt ab der Menopause.
Die rechtzeitige Diagnose von Bluthochdruck ist entscheidend für den Behandlungsverlauf. Denn so kann schnell gehandelt und das Risiko für mögliche Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert werden. Die Diagnose von Hypertonie beruht in erster Linie auf wiederholten Blutdruckmessungen in der ärztlichen Praxis, durch die Patientinnen und Patienten zu Hause oder auf einer 24-Stunden-Blutdruckmessung. Zusätzlich können Bluttests, Urinanalysen und bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen der Nieren und des Herzens durchgeführt werden, um die Ursachen und das Ausmass der Erkrankung zu klären.
Unabhängig davon, ob Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Hypertonie früh oder spät erkennt, ist es sinnvoll, diese zu behandeln. Je nach Ausmass und Konsequenzen des Bluthochdrucks gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben einer medikamentösen Behandlung gibt es auch verschiedene Massnahmen, mit denen Sie Ihren Bluthochdruck natürlich behandeln können. Bei der Frage «Was hilft gegen Bluthochdruck?» lohnt es sich, einen Blick auf solche Methoden zu werfen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Lebensstil.
Um Bluthochdruck zu senken, sind Hausmittel eine gute Unterstützung. Auch wenn sie den Arztbesuch nicht ersetzen, sind bestimmte Lebensmittel eine sinnvolle Ergänzung. Eine salzarme Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse kann wesentlich dazu beitragen, den Blutdruck im Gleichgewicht zu halten. Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen, während Obst und Gemüse wichtige Nährstoffe und Antioxidantien liefern, die Sie für einen gesunden Blutdruck benötigen. Verzichten Sie gleichzeitig möglichst auf Alkohol, Nikotin und Koffein.
Probieren Sie zudem Ingwer. Dieser ist bekannt für seine leicht gefässerweiternde Wirkung, wodurch Sie wiederum Ihren Blutdruck senken können. Randen sind reich an Nitraten, die den Blutdruck ebenfalls reduzieren können.
Je nach Schweregrad des Bluthochdrucks und den damit verbundenen Risikofaktoren kann – neben einer Änderung der Lebensgewohnheiten – auch eine sofortige medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Eine langfristige medikamentöse Behandlung ist notwendig, wenn die Änderung des Lebensstils den Blutdruck nach 3 bis 6 Monaten nicht senkt.
Ausreichend Bewegung, insbesondere Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Velofahren, kann den Blutdruck senken und das Herz-Kreislauf-System stärken. Aber nicht nur Ausdauersport ist effektiv bei Hypertonie: Auch isometrische Übungen können den Blutdruck regulieren. Diese Übungen erfordern nur wenige Minuten am Tag und lassen sich leicht in den Alltag integrieren.
Planks
Wandsitz
Stress ist ein weiterer Faktor, der Bluthochdruck begünstigen kann. Methoden zur Entspannung, wie bestimmte Atemtechniken, können den Blutdruck senken.
4-7-8-Atemtechnik
Wichtig: Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über derartige Massnahmen. So werden Sie umfassend über alle Möglichkeiten informiert und erfahren, welche natürlichen Mittel eine sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck darstellen. Regelmässige Kontrollen sind zudem unerlässlich, um den Erfolg der Therapie zu überwachen und sie bei Bedarf anzupassen.
Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch und bleibt dies lange unbemerkt, kann die Hypertonie unangenehme Folgen haben. Da Hypertonie die grossen und kleinen Blutgefässe schädigen kann, steigt das Risiko für Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Durchblutungsstörungen können neben dem Herzen auch andere Organe betreffen, beispielsweise die Nieren oder die Augen, etwa in Form von grünem Star. Das Gehirn kann ebenfalls betroffen sein, sodass kognitive Störungen auftreten können.
Ein bewusster Lebensstil, regelmässige Untersuchungen und eine angepasste Behandlung können Ihnen helfen, Ihren Blutdruck im Griff zu halten und ein aktives Leben zu führen. Es lohnt sich, auf Ihren Blutdruck zu achten und präventive Schritte zu ergreifen.
Sabrina Stollberg ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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