Welche Symptome sind bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit möglich und wie lange dauert die Hand-Fuss-Mund-Krankheit? Und wie ansteckend ist Hand-Fuss-Mund für Erwachsene? Erfahren Sie das Wichtigste über die Krankheit und was Sie dagegen tun können.
Die Hand-Fuss-Mund-Krankheit ist eine sehr ansteckende, aber normalerweise harmlose Virusinfektion. Sie befällt in der Regel Kinder unter zehn Jahren, doch auch Jugendliche und Erwachsene können sich anstecken und daran erkranken. Enteroviren, besonders das Coxsackie-A-Virus, verursachen die Krankheit. Die Mund-Hand-Fuss-Krankheit, wie einige auch sagen, kommt ganzjährig vor. Im Spätsommer und im Herbst ist die Häufigkeit besonders hoch.
Bei Hand-Fuss-Mund erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Zum Beispiel durch Husten, Niesen oder direkten Kontakt mit den Sekreten der Hautbläschen. Die Inkubationszeit – die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen – beträgt in der Regel zwischen 3 bis 10 Tage.
Hand-Fuss-Mund verläuft in verschiedenen Stadien mit unterschiedlichen Symptomen. Allerdings verlaufen über 80 Prozent der Erkrankungen symptomfrei.
Wichtig: Nur in sehr seltenen Fällen nimmt die Hand-Fuss-Mund-Krankheit bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern, einen schweren Verlauf. Etwa ausgelöst durch Virusstämme, die eher bei Epidemien im westpazifischen Raum und Asien auftreten. Dabei kann es zu einer gefährlichen Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut kommen.
Eine ärztliche Abklärung ist dringend angezeigt: bei ausgeprägter Trinkschwäche, Erbrechen, Kopfschmerzen, Krämpfen, Lähmungserscheinungen oder Bewusstseinstrübung.
Die Hand-Fuss-Mund-Krankheit bei Babys und Kindern zeigt in der Regel die gleichen Symptome wie Hand-Fuss-Mund bei Erwachsenen. Allerdings kann der Hautausschlag bei Babys auch im Windelbereich auftreten.
Es ist möglich, dass Ihr Kind mehrmals an Hand-Fuss-Mund erkrankt. Auch wenn nach der ersten Erkrankung ein Schutz gegen den jeweiligen Erreger besteht, ist eine erneute Infektion mit einem anderen Erreger beziehungsweise Virusstamm oder Untervariante nicht ausgeschlossen.
Sowohl Hand-Fuss-Mund als auch Windpocken tauchen im Zusammenhang mit Kinderkrankheiten auf, die mit einem Hautausschlag einhergehen. Dennoch bestehen zwischen Windpocken und der Hand-Fuss-Mund Unterschiede: Bei Windpocken ist meist der ganze Körper betroffen und im Gegensatz zur Hand-Fuss-Mund-Krankheit auch die Kopfhaut. Die beiden Krankheiten werden zudem durch unterschiedliche Viren verursacht: Bei Hand-Fuss-Mund durch Enteroviren, bei Windpocken ist das Varizella-Zoster-Virus der Auslöser.
Bei Hand-Fuss-Mund besteht in der Schwangerschaft üblicherweise kein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Die Symptome und der Krankheitsverlauf bei Schwangeren sind ähnlich wie bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit bei anderen Erwachsenen. Es ist jedoch möglich, dass sich die Infektion bei der Geburt auf Ihr Baby überträgt. Sprechen Sie deshalb unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie glauben, an Hand-Fuss-Mund erkrankt zu sein und schwanger sind.
Obwohl die Hand-Fuss-Mund-Krankheit meistens bei Kindern auftritt, können sich auch Erwachsene anstecken. Die Ansteckungsgefahr ist in der ersten Woche der Hand-Fuss-Mund-Krankheit am grössten. Wie lange Sie ansteckend bleiben, lässt sich nicht genau sagen. Denn die Viren können noch nach mehreren Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Beachten Sie, dass die Hand-Fuss-Mund-Krankheit sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen oft ohne Symptome verläuft. Daher kann sie sich unbemerkt schnell ausbreiten.
Bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit bestehen kein Arbeitsverbot und kein offizieller Ausschluss aus Kindergärten und Schulen. Die Krankheit ist in der Schweiz nicht meldepflichtig. Bevor sie zurückkehren, sollten Kinder jedoch fieberfrei und in gutem Allgemeinzustand sein und wieder normal trinken können.
Bisher gibt es keinen in der Schweiz zugelassenen Impfstoff gegen Hand-Fuss-Mund. Deshalb ist es wichtig, eine Ansteckung zu vermeiden. Waschen Sie sich deshalb regelmässig die Hände mit Seife, vor allem nach dem Toilettengang sowie vor der Zubereitung von Speisen.
Ist ein Familienmitglied an der Hand-Fuss-Mund-Krankheit erkrankt, ist besondere Vorsicht geboten. Kontaminierte Gegenstände wie Spielzeug, Besteck oder Handtücher sollten Sie regelmässig reinigen. Vermeiden Sie engen Körperkontakt mit der erkrankten Person, besonders dort, wo Hautbläschen entstanden sind.
Bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit wird die Diagnose aufgrund der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt. Das heisst, die Ärztin oder der Arzt erfragt die Symptome und den Krankheitsverlauf. Anschliessend untersucht sie oder er die Haut und den Mundraum auf Ausschlag und Bläschen. Diese Untersuchung reicht in der Regel aus, um die Hand-Fuss-Mund-Diagnose zu stellen.
Sind die Symptome stark ausgeprägt oder nicht eindeutig, wendet die Ärztin oder der Arzt bei Bedarf weitere Diagnosemethoden an.
Bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit gibt es keine Medikamente, die direkt gegen das Virus wirken. Bei der Behandlung geht es deshalb darum, die Symptome zu lindern. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente verabreichen. Auf letztere können Sie verzichten, wenn Hand-Fuss-Mund ohne Fieber verläuft.
Den schmerzhaften Hautausschlag behandeln Sie mit einer zinkhaltigen Schüttelmixtur aus der Apotheke. Achten Sie darauf, diese hygienisch aufzutragen, zum Beispiel mit Wattestäbchen. Im Mundraum helfen spezielle schmerzstillende Gele oder Mundspülungen.
Normalerweise ist die Hand-Fuss-Mund-Krankheit harmlos und die Beschwerden klingen nach einer Woche von selbst ab. Eine ärztliche Abklärung ist bei Säuglingen, bei zusätzlichen Symptomen oder stark störenden Beschwerden angezeigt.
Sabrina Stollberg ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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