Windpocken – was hilft?

Was hilft bei Windpocken und wie erfolgt die Ansteckung? Wie lange dauern die Symptome an? Informieren Sie sich über Windpocken im Anfangsstadium und im Endstadium sowie über die Impfung gegen Windpocken.

17.04.2024 Daniela Schori 5 Minuten

Was sind Windpocken?

Windpocken, auch Varizellen genannt, zählen zu den bekanntesten Kinderkrankheiten. Das Varizella-Zoster-Virus ist die Ursache der Windpocken. Übertragen wird es über die Tröpfcheninfektion, seltener auch über die Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Da es hochansteckend ist, überträgt sich das Virus sehr leicht. Besonders Kinder sind häufig von Varizellen betroffen, doch die Krankheit kann in jedem Alter auftreten.

Windpocken-Symptome

Windpocken zeichnen sich durch mehrere Symptome aus:

  • Juckender Hautausschlag: Der charakteristische Ausschlag zeigt sich zuerst meist an Kopf und Rumpf. Und wie sehen Windpocken aus? Sie beginnen als kleine rote Flecken, die sich schnell zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln. Diese Bläschen platzen und verkrusten dann, was zu einem starken Juckreiz führt. Varizellen sind daher gerade für Kinder eine Herausforderung.
  • Fieber: Auch leichtes Fieber gehört gelegentlich zu den typischen Symptomen. Es tritt üblicherweise am Anfang auf und kann drei bis fünf Tage andauern. Die Temperatur steigt selten über 39 Grad.
  • Kopf- und Gliederschmerzen: Viele Kinder haben bei Windpocken Kopf- und Gliederschmerzen. Diese Symptome treten oft auf, bevor es zu einem Ausschlag kommt.

Da die Anzeichen von Varizellen offensichtlich sind, können Ärztinnen und Ärzte diese in der Regel gut von anderen Krankheiten mit Hautausschlag unterscheiden, wie etwa der Hand-Fuss-Mund-Krankheit.

Verlauf von Windpocken

Windpocken verlaufen bei gesunden Kindern meist harmlos – in späteren Lebensjahren oder mit einem geschwächten Immunsystem können die Viren jedoch wieder aktiv werden und zu Gürtelrose führen, einer schmerzhaften Hautkrankheit. Eine Ansteckung mit Varizellen folgt einem typischen Verlauf in drei Stadien. Wie stark ausgeprägt und wie lange die Phasen dauern, ist jedoch bei jeder Person ein wenig anders:

  • Windpocken äussert sich im Anfangsstadium oft durch allgemeines Unwohlsein, ähnlich wie bei einer Erkältung oder Grippe. Die ersten Anzeichen treten meist etwa zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung auf.
  • Kurz darauf kommt es zum typischen Hautausschlag. Da ständig neue Bläschen entstehen, während andere bereits verkrustet sind, befinden sich die Bläschen gleichzeitig in unterschiedlichen Stadien. Darum spricht man auch von «Sternenhimmel».
  • Heilen die Bläschen ab, sind die Windpocken im Endstadium. Sie verkrusten und fallen schliesslich ab. Richtig behandelt entstehen normalerweise keine Narben.
  • Die Krankheit heilt meist innerhalb von zwei Wochen aus.

Windpocken: Gibt es eine Impfung?

Die Impfung ist das effektivste Mittel gegen Windpocken. Sie verhindert die Verbreitung der Krankheit und kann schwerere Verläufe vermeiden. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt eine Impfung im Alter von neun Monaten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die noch keine Impfung erhalten haben, sollten diese vor dem 40. Lebensjahr nachholen. Die Kosten werden von der Grundversicherung Ihrer Krankenkasse übernommen.

Was hilft gegen Windpocken?

Bei der Windpocken-Behandlung geht es darum, die Symptome zu lindern:

  • Cremes und Puder: Spezielle Cremes, Puder und Lotionen lindern den Juckreiz und beruhigen die Haut. Sie unterstützen die Heilung der Bläschen und beugen Narben vor.
  • Medikamente: Häufig werden fiebersenkende Schmerzmittel wie Paracetamol eingesetzt. Sie senken die Körpertemperatur und reduzieren das allgemeine Unwohlsein. Auch Antiallergische Tropfen können zum Einsatz kommen.
  • Sonstige Massnahmen: Locker sitzende Kleidung und kühle Luft können den Juckreiz mindern. Halten Sie die Fingernägel Ihres Kindes kurz – das senkt das Risiko von Hautinfektionen und Narben durch Aufkratzen der Bläschen.

Tipps für die Behandlung?

Erfahren Sie in der Gesundheitsberatung, wie und in welchem Stadium der Erkrankung Sie mit einfachen Mitteln wie Essig die Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen.

Wie lange sind Windpocken ansteckend?

Windpocken ist eine hochansteckende Virusinfektion. Die Tröpfchen können über einen grossen Abstand durch die Luft übertragen werden – schon 1 bis 2 Tage bevor der Ausschlag sichtbar ist. Die Ansteckungsgefahr endet, sobald alle Bläschen verkrustet sind.

Und wie lange dauern Windpocken insgesamt? Vom Ausbruch des Ausschlags bis zum Verkrusten der letzten Bläschen dauert es etwa zehn Tage. Während dieser Zeit ist es wichtig, Kontakte zu anderen zu vermeiden. Besonders für Schwangere, die das Virus noch nie hatten, für Neugeborene sowie für immungeschwächte Personen kann eine Windpocken-Ansteckung ein Risiko sein.

Gut zu wissen: Wer einmal Windpocken hatte, ist sein ganzes Leben immun. Man kann also nur einmal an Windpocken erkranken.

Windpocken bei Erwachsenen

Obwohl Windpocken meist Kinder betreffen, erkranken auch Erwachsene daran. Während Kinder Windpocken eher in abgeschwächter Form bekommen, sind die Symptome bei Erwachsenen stärker ausgeprägt. Auch das Risiko für Komplikationen ist grösser. Dazu gehören unter anderem Entzündungen der Lunge und des Hirns sowie der Hirnhäute.

Wichtig: Wenden Sie sich unbedingt an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie den Verdacht auf Varizellen haben. Dies ist besonders wichtig, um mögliche Folgebeschwerden zu umgehen.

Gefährliche Windpocken in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kann die Erkrankung schwerere Symptome mit sich bringen. Für das ungeborene Kind besteht das Risiko von Missbildungen. Auch die Gefahr einer Frühgeburt oder eines niedrigeren Geburtsgewichts ist erhöht. Falls Sie kurz vor oder nach der Geburt Ihres Kindes Varizellen bekommen, könnte sich Ihr neugeborenes Baby damit anstecken. Dabei kann es zu sehr schweren Verläufen kommen.

Sind Sie schwanger und unsicher, ob Sie sich bereits einmal mit dem auslösenden Virus infiziert haben oder dagegen geimpft sind? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.

Folgen von Windpocken

Kam es bereits zu einer Infektion mit Varizella-Zoster-Viren, schlummern diese lebenslang im Körper. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt Gürtelrose auslösen, vor allem bei einem schwachen Immunsystem, Stress oder im höheren Alter. Hier gehört ein schmerzhafter Ausschlag zu den Symptomen. In einigen Fällen kann Gürtelrose zu Komplikationen wie einer anhaltenden Schmerzstörung führen.

Obwohl Windpocken für gesunde Kinder in der Regel harmlos sind, empfiehlt sich eine Impfung gegen das auslösende Virus. Zum einen, um eine spätere Erkrankung an einer Gürtelrose zu vermeiden. Und zum anderen, weil Windpocken bei Erwachsenen, bei Immunschwäche oder in der Schwangerschaft teils schwerwiegende Komplikationen auslösen.

Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Impfung beraten.

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