Was hilft bei Windpocken und wie erfolgt die Ansteckung? Wie lange dauern die Symptome an? Informieren Sie sich über Windpocken im Anfangsstadium und im Endstadium sowie über die Impfung gegen Windpocken.
Windpocken, auch Varizellen genannt, zählen zu den bekanntesten Kinderkrankheiten. Das Varizella-Zoster-Virus ist die Ursache der Windpocken. Übertragen wird es über die Tröpfcheninfektion, seltener auch über die Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Da es hochansteckend ist, überträgt sich das Virus sehr leicht. Besonders Kinder sind häufig von Varizellen betroffen, doch die Krankheit kann in jedem Alter auftreten.
Windpocken zeichnen sich durch mehrere Symptome aus:
Da die Anzeichen von Varizellen offensichtlich sind, können Ärztinnen und Ärzte diese in der Regel gut von anderen Krankheiten mit Hautausschlag unterscheiden, wie etwa der Hand-Fuss-Mund-Krankheit.
Windpocken verlaufen bei gesunden Kindern meist harmlos – in späteren Lebensjahren oder mit einem geschwächten Immunsystem können die Viren jedoch wieder aktiv werden und zu Gürtelrose führen, einer schmerzhaften Hautkrankheit. Eine Ansteckung mit Varizellen folgt einem typischen Verlauf in drei Stadien. Wie stark ausgeprägt und wie lange die Phasen dauern, ist jedoch bei jeder Person ein wenig anders:
Die Impfung ist das effektivste Mittel gegen Windpocken. Sie verhindert die Verbreitung der Krankheit und kann schwerere Verläufe vermeiden. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt eine Impfung im Alter von neun Monaten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die noch keine Impfung erhalten haben, sollten diese vor dem 40. Lebensjahr nachholen. Die Kosten werden von der Grundversicherung Ihrer Krankenkasse übernommen.
Bei der Windpocken-Behandlung geht es darum, die Symptome zu lindern:
Erfahren Sie in der Gesundheitsberatung, wie und in welchem Stadium der Erkrankung Sie mit einfachen Mitteln wie Essig die Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen.
Windpocken ist eine hochansteckende Virusinfektion. Die Tröpfchen können über einen grossen Abstand durch die Luft übertragen werden – schon 1 bis 2 Tage bevor der Ausschlag sichtbar ist. Die Ansteckungsgefahr endet, sobald alle Bläschen verkrustet sind.
Und wie lange dauern Windpocken insgesamt? Vom Ausbruch des Ausschlags bis zum Verkrusten der letzten Bläschen dauert es etwa zehn Tage. Während dieser Zeit ist es wichtig, Kontakte zu anderen zu vermeiden. Besonders für Schwangere, die das Virus noch nie hatten, für Neugeborene sowie für immungeschwächte Personen kann eine Windpocken-Ansteckung ein Risiko sein.
Gut zu wissen: Wer einmal Windpocken hatte, ist sein ganzes Leben immun. Man kann also nur einmal an Windpocken erkranken.
Obwohl Windpocken meist Kinder betreffen, erkranken auch Erwachsene daran. Während Kinder Windpocken eher in abgeschwächter Form bekommen, sind die Symptome bei Erwachsenen stärker ausgeprägt. Auch das Risiko für Komplikationen ist grösser. Dazu gehören unter anderem Entzündungen der Lunge und des Hirns sowie der Hirnhäute.
Wichtig: Wenden Sie sich unbedingt an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie den Verdacht auf Varizellen haben. Dies ist besonders wichtig, um mögliche Folgebeschwerden zu umgehen.
In der Schwangerschaft kann die Erkrankung schwerere Symptome mit sich bringen. Für das ungeborene Kind besteht das Risiko von Missbildungen. Auch die Gefahr einer Frühgeburt oder eines niedrigeren Geburtsgewichts ist erhöht. Falls Sie kurz vor oder nach der Geburt Ihres Kindes Varizellen bekommen, könnte sich Ihr neugeborenes Baby damit anstecken. Dabei kann es zu sehr schweren Verläufen kommen.
Sind Sie schwanger und unsicher, ob Sie sich bereits einmal mit dem auslösenden Virus infiziert haben oder dagegen geimpft sind? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.
Kam es bereits zu einer Infektion mit Varizella-Zoster-Viren, schlummern diese lebenslang im Körper. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt Gürtelrose auslösen, vor allem bei einem schwachen Immunsystem, Stress oder im höheren Alter. Hier gehört ein schmerzhafter Ausschlag zu den Symptomen. In einigen Fällen kann Gürtelrose zu Komplikationen wie einer anhaltenden Schmerzstörung führen.
Obwohl Windpocken für gesunde Kinder in der Regel harmlos sind, empfiehlt sich eine Impfung gegen das auslösende Virus. Zum einen, um eine spätere Erkrankung an einer Gürtelrose zu vermeiden. Und zum anderen, weil Windpocken bei Erwachsenen, bei Immunschwäche oder in der Schwangerschaft teils schwerwiegende Komplikationen auslösen.
Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Impfung beraten.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
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