Diese Impfungen brauchen Sie für Ihre Reise

Im Urlaub krank sein – unausstehlich! Reisen Sie mit ungenügendem Impfschutz, können Ihre Ferien aber noch böser enden. Hier erfahren Sie alles zu Reiseimpfungen. Und welche Impfungen für Thailand, Costa Rica, Indien und andere Länder empfohlen sind.

22.07.2022 Lara Brunner 8 Minuten

Drei Wochen lang Strand, Surfen und Cocktails. So haben Sie sich Ihre Ferien in Thailand vorgestellt. Aber was, wenn aus Meereswellen Fieberschübe werden? Und Sie am Ende Ihren Urlaub in einem Spitalbett verbringen?

Folgende Fragen zum Impfschutz sollten Sie vor Ihrer Reise klären.

Welche Impfungen sind für Ihre Reise obligatorisch?

Prüfen Sie die Einreisebestimmungen für Ihr Zielland. Gerade die Gelbfieber- und die COVID-19-Impfung, aber auch andere Massnahmen sind für die Einreise in bestimmte Länder obligatorisch.

Die aktuellen Empfehlungen für Impfungen in allen Ländern finden Sie auf der Seite des Bundesamts für Gesundheit (BAG):

Impfungen und Malariaschutz bei Auslandreisen

Für die beliebtesten Destinationen – Thailand, Costa Rica und Indien – finden Sie die Empfehlungen weiter unten im Beitrag.

Wann sollten Sie sich vor Ihrer Reise impfen lassen?

Vereinbaren Sie spätestens sechs bis acht Wochen vor Ihrer Abreise einen Impftermin. So haben Sie genug Zeit, falls Sie eine Impfung mit mehreren Impfdosen brauchen. Sie sind kurzfristiger unterwegs? Sorgen Sie dafür, dass Ihre Last-Minute-Reise nicht zu aufregend wird: Besuchen Sie in jedem Fall vor Ihrer Reise einen Arzt oder eine Ärztin. Teilweise brauchen Sie für den optimalen Schutz nur eine Auffrischungsimpfung. Und Sie können auch mehrere Impfungen gleichzeitig erhalten.

Wo können Sie sich impfen lassen?

Am besten lassen Sie sich von einer Expertin oder einem Experten für Reisemedizin die nötigen Impfungen empfehlen. Sie können sich aber auch bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin oder in einer Impfapotheke impfen lassen – ausser Sie brauchen die Gelbfieber-Impfung: Diesen Impfstoff erhalten Sie nur bei bestimmten Ärztinnen und Ärzten sowie Impfzentren für Reisemedizin.

Nicht vergessen: Nehmen Sie Ihren Impfausweis mit an den Termin. Sie haben keinen mehr? Unbedingt trotzdem beraten lassen!

Einen Impfausweis erhalten Sie in Arztpraxen oder in Apotheken. Oder Sie können ihn beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestellen oder herunterladen:

BAG: Impfausweis

Wann sollten Sie bei Impfungen für Ihre Reise vorsichtig sein?

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin bei

  • Allergien
  • Schwangerschaft
  • heftigen Reaktionen auf Impfungen in der Vergangenheit
  • chronischen Krankheiten oder Krebs
  • Dauerbehandlungen und regelmässigen Medikamenten (Blutverdünner, Chemotherapie, Kortison oder Ähnliches)
  • HIV-Infektion oder AIDS
  • anderen Besonderheiten (Immunschwäche etc.)

In diesen Fällen sollten Sie mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen, ob und unter welchen Bedingungen für Sie eine Impfung sinnvoll ist.

Welche Impfungen sind für Ihre Reise empfohlen?

Welche spezifischen Impfungen brauchen Sie denn nun sonst noch für Ihre Auslandsreise? Das bestimmen diese Kriterien:

  • das Reiseziel und die dortige epidemiologische Lage
  • die Aufenthaltsdauer
  • Ihr Reisestil (es macht einen Unterschied, ob Sie bei einem Trekking im Dschungelcamp oder in einem Fünfsternehotel übernachten)
  • Stadt- oder Landaufenthalt

Erkundigen Sie sich über die Lage in den Ländern und besprechen Sie Ihre genauen Destinationen mit Ihrer Fachperson für Reisemedizin. Weitere Informationen zu Impfungen vor Reisen ins Ausland erhalten Sie auch von unserer Gesundheitsberatung.

Weitere Informationen zur Gesundheitsberatung

Hier die Liste aller empfohlenen und obligatorischen Impfungen für Thailand:

Gelbfieber

Bei Reisen aus Europa oder Asien wird die Impfung nicht empfohlen. Obligatorisch ist sie für die Einreise innerhalb von sechs Tagen aus einem Gelbfiebergebiet.

Diphtherie/Tetanus

Die Impfung gegen Diphtherie/Tetanus gehört zur Grundimmunisierung. Deshalb werden die meisten bereits im Kindesalter dagegen geimpft. Es wird empfohlen, den Impfstatus vor der Reise zu prüfen, damit Sie im Ausland sicher optimal geschützt sind.

Hepatitis A

Impfung zehn bis vierzehn Tage vor Abreise empfohlen

Hepatitis B

Impfung empfohlen

  • bei längerem oder wiederholtem Aufenthalt
  • für Risikogruppen
Abdominaltyphus

Impfung empfohlen bei längerem Aufenthalt als vier Wochen und bei Reisen in Gebiete mit schlechtem Zugang zu ausreichender Lebensmittelhygiene

Rabies/Tollwut

Das Risiko betrifft die terrestrische Tollwut – etwa die Hundetollwut. Von der Fledermaustollwut wird angenommen, dass sie weltweit verbreitet ist. Sollten Sie auf Ihrer Reise von einem Säugetier gekratzt oder gebissen werden: Waschen Sie die Wunde sofort gründlich mit Seife aus und suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf. Die Immunglobine, die Sie nach einer Exposition brauchen (postexpositionelle Tollwutprophylaxe), sind aber weltweit knapp. Daher empfiehlt das Tropeninstitut die Impfung für alle Reisenden.

Japanische Enzephalitis

Die Hauptübertragungszeit ist von Mai bis Oktober. Generell ist das Risiko aber sehr gering. Eine Impfung wird nur empfohlen

  • bei einem Aufenthalt von mindestens 2 Wochen
  • bei einem Aufenthalt in ländlichen Endemiegebieten.
Malaria

Allgemein existiert in Thailand ein geringes Malariarisiko. Dort brauchen Sie nur Mückenschutz. In einigen Grenzregionen sollten Sie aber besonders vorsichtig sein:

  • Westliche und südliche Grenzregionen zu Myanmar: vorbeugende Medikamente einnehmen (gemäss Besprechung mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin)
  • Grenzregionen zu Myanmar (Region um Tak), Insel Little Koh Chang: Mückenschutz und vorbeugende Medikamente für den Notfall mitnehmen
  • Städte Bangkok, Chiang Mai, Chiang Rai und Pattaya: gar kein Risiko

Weitere Hinweise:

  • Die Auflistung der Impfempfehlungen für Reisende mit besonderen Risiken ist nicht abschliessend.
  • Falls Sie mit HIV infiziert sind oder der Verdacht besteht, kann Ihnen die Einreise nach Thailand verweigert werden.

Hier die Liste aller empfohlenen und obligatorischen Impfungen für Costa Rica:

Gelbfieber

Bei Reisen aus Europa oder Asien wird die Impfung nicht empfohlen. Obligatorisch ist sie für die Einreise innerhalb von sechs Tagen aus einem Gelbfiebergebiet.

Diphtherie/Tetanus

Die Impfung gegen Diphtherie/Tetanus gehört zur Grundimmunisierung. Deshalb werden die meisten bereits im Kindesalter dagegen geimpft. Es wird empfohlen, den Impfstatus vor der Reise zu prüfen, damit Sie im Ausland sicher optimal geschützt sind.

COVID-19

Impfung empfohlen gemäss BAG:

BAG: Impfung
Hepatitis A

Impfung empfohlen

Hepatitis B

Impfung empfohlen

  • bei längerem oder wiederholtem Aufenthalt
  • für Risikogruppen
Typhus

Impfung empfohlen bei längerem Aufenthalt als vier Wochen, für Risikogruppen und bei Reisen in Gebiete mit schlechtem Zugang zu ausreichender Lebensmittelhygiene

Rabies/Tollwut

Das Risiko betrifft die terrestrische Tollwut – etwa die Hundetollwut. Von der Fledermaustollwut wird angenommen, dass sie weltweit verbreitet ist. Sollten Sie auf Ihrer Reise von einem Säugetier gekratzt oder gebissen werden: Waschen Sie die Wunde sofort gründlich mit Seife aus und suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf. Die Immunglobine, die Sie nach einer Exposition brauchen (postexpositionelle Tollwutprophylaxe), sind aber weltweit knapp. Daher ist der Schutz durch eine Impfung in folgenden Fällen empfohlen:

  • bei Langzeitaufenthalten in betroffenen Gebieten
  • bei Reisen mit hohem Risiko (vor allem bei schlechtem Zugang zu medizinischer Versorgung, etwa bei Wander- oder Fahrradtouren in ländlichen Gebieten)
  • für Personal, das mit Tieren oder in Höhlen arbeitet (Fledermäuse)

Wichtige Infos zur Tollwut finden Sie auf der Seite des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

BAG: Informationen zur Tollwut
Malaria
  • In den Provinzen Limón, Heredia, Alajuela, Puntarenas: minimales Risiko, nur Mückenschutz erforderlich
  • Übrige Landesteile inkl. San José: kein Risiko

Hier die Liste aller empfohlenen und obligatorischen Impfungen für Indien:

Gelbfieber

Bei Reisen aus Europa oder Asien wird die Impfung nicht empfohlen. Obligatorisch ist sie für die Einreise innerhalb von sechs Tagen aus einem Gelbfiebergebiet.

Poliomyelitis

Obligatorisch bei einer Einreise aus Afghanistan, Äthiopien, Kenia, Somalia, Syrien, Nigeria oder Pakistan.

Die Impfung muss

  • spätestens vier Wochen und nicht länger als ein Jahr vor Einreise erfolgen
  • im Internationalen Impfausweis dokumentiert sein.
Diphtherie/Tetanus

Die Impfung gegen Diphtherie/Tetanus gehört zur Grundimmunisierung. Deshalb werden die meisten bereits im Kindesalter dagegen geimpft. Es wird empfohlen, den Impfstatus vor der Reise zu prüfen, damit Sie im Ausland sicher optimal geschützt sind.

COVID-19

Impfung empfohlen gemäss BAG:

BAG: Impfung
Hepatitis A

Impfung empfohlen

Hepatitis B

Impfung empfohlen

  • bei längerem oder wiederholtem Aufenthalt
  • für Risikogruppen
  • für Besucher aus Saudi-Arabien (Hadsch/Umra)
Abdominaltyphus

Impfung empfohlen bei einem Aufenthalt länger als eine Woche

Rabies/Tollwut

Das Risiko betrifft die terrestrische Tollwut – etwa die Hundetollwut. Von der Fledermaustollwut wird angenommen, dass sie weltweit verbreitet ist. Sollten Sie auf Ihrer Reise von einem Säugetier gekratzt oder gebissen werden: Waschen Sie die Wunde sofort gründlich mit Seife aus und suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf. Die Immunglobine, die Sie nach einer Exposition brauchen (postexpositionelle Tollwutprophylaxe), sind aber weltweit knapp. Daher empfiehlt das Tropeninstitut die Impfung für alle Reisenden.

Japanische Enzephalitis

Die Hauptübertragungszeit im Norden ist von Mai bis November, im Süden während des ganzen Jahres. Generell ist das Risiko aber sehr gering. Eine Impfung wird nur empfohlen

  • bei einem Aufenthalt von mindestens zwei Wochen
  • bei einem Aufenthalt in ländlichen Endemiegebieten.
Malaria

Das Malariarisiko in Indien variiert zwischen dem Norden und Nordosten und dem Rest des Landes. Auch die Höhenmeter spielen eine Rolle:

Unterhalb 2000 m ü. M.

  • im Osten und Nordosten: erhöhtes Risiko, je nach Teilgebiet vorbeugende Medikamente einnehmen oder mitnehmen
  • Rest des Landes, inkl. Delhi, Rajasthan, Mumbai und Inseln Andamanen: minimales Risiko, nur Mückenschutz erforderlich

Oberhalb 2000 m ü. M.

  • Höhenlagen Himachal Pradesh, Jammu, Kashmir und Sikkim: kein Risiko

Leider existiert zum Schutz vor Malaria keine Impfung. Je nach Land und Gebiet empfiehlt es sich aber, vorbeugende Medikamente einzunehmen oder diese mit auf die Reise zu nehmen. Lassen Sie sich auch dafür vier bis sechs Wochen vor Ihrer Reise durch eine Fachperson für Reisemedizin beraten.

Wichtige Informationen zur Vorbeugung von Malaria finden Sie auf der Seite des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

BAG: Malaria

In welchen Ländern besteht Malariarisiko?

Weltkarte: Malariarisiko

Folgende Länder sind Gelbfiebergebiete:

Angola, Äquatorialguinea, Äthiopien, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Côte Ivoire, Demokratische Republik Kongo, Ecuador, Eritrea, Französisch-Guayana, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kolumbien, Kongo, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Peru, Sambia, São Tomé und Príncipe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Südsudan, Tansania, Togo, Trinidad und Tobago, Tschad, Uganda, Venezuela, Zentralafrikanische Republik.

Ausgenommen von der Impfpflicht sind

  • Personen über 60 Jahre
  • Schwangere
  • Stillende
  • Kinder unter 9 Monaten

Ihr Zielland ist hier nicht aufgeführt? Kein Problem. Die komplette Liste mit Impfempfehlungen für alle Länder finden Sie auf der Seite des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

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