Andere Länder, andere Gesundheitsrisiken. Sie planen eine Reise nach Thailand? Welche Krankheiten und Risiken es in Thailand gibt und wie Sie sich auch schon vor Ihrer Einreise schützen können, lesen Sie hier.
Infizierte Stechmücken gehören zu den Hauptrisiken in Thailand: Sie übertragen einen Grossteil der Krankheiten an uns Menschen. Hier finden Sie eine Liste der durch Mücken übertragbaren Krankheiten in Thailand:
Das Dengue-Fieber ist im gesamten Land verbreitet. Besonders in grossen Städten und während der Regenzeit von Mai bis Oktober ist das Infektionsrisiko hoch. Die übertragenden Mücken sind vor allem tagaktiv, aber auch während der Nacht ist Vorsicht geboten.
Die Symptome des Dengue-Fiebers treten in der Regel vier bis sieben Tage nach dem Mückenstich auf. Dazu gehören meistens Fieber, Hautauschlag und schwere Glieder-, Muskel- und Kopfschmerzen. In den meisten Fällen ist die Krankheit nach wenigen Tagen wieder vorüber, etwa 40% bis 80% haben gar keine Symptome. Nur in ganz seltenen Fällen kann das Dengue-Fieber zum Tod führen.
Das Chikungunya-Fieber tritt vorwiegend im Süden Thailands auf.
Das Chikungunya-Virus wird durch den Stich der Aedes-Mücke übertragen. Die Symptome treten meistens sieben bis neun Tage nach der Ansteckung auf. Schnell ansteigendes und hohes Fieber mit starken Gelenkschmerzen und hoher Berührungsempfindlichkeit sind typisch – und geben der Erkrankung auch ihren Namen: «Chikungunya» heisst übersetzt «der gekrümmt Gehende». Seltener leiden Betroffene auch unter Hautausschlag. Nach ein bis zwei Wochen klingen die Beschwerden in der Regel ohne längerfristige Folgen ab.
Auch das Zika-Virus tritt in Thailand gelegentlich auf – vor allem in den Provinzen Chiang Mai, Chanthaburi, Phetchaburi und Bueng Kan. Hauptsächlich wird es durch Mückenstiche übertragen. Aber auch durch sexuellen Kontakt ist eine Ansteckung mit dem Zika-Virus möglich. Besondere Vorsicht ist für Schwangere geboten: Diese können das Virus an den Fötus weitergeben. Deshalb wird ihnen eher von einer Reise abgeraten.
Normalerweise zeigt eine Infektion mit dem Zika-Virus einen milden Verlauf. Sie macht sich durch vielseitige Symptome bemerkbar – etwa Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung oder Erbrechen – und klingt meistens nach vier bis sieben Tagen von allein wieder ab. Nur selten können schwere neurologische Komplikationen auftreten. Bei einem grossen Anteil der Infektionen haben die Betroffenen keinerlei Symptome (asymptomatischer Verlauf). Infiziert sich eine Person während der Schwangerschaft, kann dies aber schwerwiegende frühkindliche Fehlbildungen beim Fötus verursachen.
Allgemein existiert in Thailand ein geringes Malariarisiko. In den ländlichen Gebieten entlang der Grenze zum Nachbarland Myanmar ist die Ansteckungsgefahr von Malaria jedoch erhöht. Zentrale Gebiete im Norden des Landes sind malariafrei. Das gilt auch für die Städte Bangkok, Chanthaburi, Chiang Mai, Chiang Rai, Pattaya, die Halbinsel Phuket und die Insel Ko Samui.
Je nach Erreger gibt es verschiedene Arten von Malaria. Deshalb können auch die Symptome variieren. Malaria tropica äussert sich durch über 38 °C Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen und teilweise durch Erbrechen und Durchfall. Die Symptome können ab sechs Tagen nach dem verheerenden Mückenstich eintreten. Aber Achtung: Teilweise zeigt sich die Krankheit erst mehrere Jahre später. Schreitet Malaria rasch voran, kann die Krankheit bis zum Tod führen.
Das höchste Ansteckungsrisiko in Thailand für die Japanische Enzephalitis besteht in den ländlichen Regionen und in Süd-Thailand – vor allem während der Regenzeit.
Die Japanische Enzephalitis ist eine Virusinfektion des Gehirns. 90% der infizierten Personen bemerken die Infektion nicht. In wenigen Fällen – meistens bei älteren Menschen oder Kindern zwischen drei und sechs Jahren – kommt es aber zu einer Hirnhautentzündung. Dann treten Symptome wie Kopfschmerz, Krampfanfälle oder Bewusstseinstrübung auf.
Die Risiken zu kennen ist das eine. Aber wie können Sie sich nun davor schützen? Hier einige Tipps für Ihre sichere Reise:
Zahlreiche Krankheiten in Thailand werden durch Mücken übertragen. Für viele davon gibt es aktuell keine Impfung. Dann ist die Vorbeugung von Mückenstichen der beste Schutz. So schützen Sie sich vor Mücken:
Die gute Nachricht: Gegen einige Krankheiten in Thailand – etwa die Japanische Enzephalitis – können Sie sich vor Ihrer Einreise impfen lassen. Auch für Malaria existiert ein zusätzlicher Schutz: Prophylaxe, die Sie vorher einnehmen oder für den Notfall mit auf die Reise nehmen können.
Lassen Sie sich mindestens 6 bis 8 Wochen vor Ihrer Abreise von einer Fachperson für Reisemedizin beraten. Gemeinsam mit Ihnen wird sich der Arzt oder die Ärztin anschauen, welche Impfungen für Ihre Reiseroute sinnvoll oder nötig sind und ob Sie vorbeugende Medikamente für Malaria einnehmen oder mitnehmen sollten.
Prüfen Sie unbedingt, welche Impfungen für Thailand empfohlen sind.
Je nach Gebiet, in dem Sie sich befinden, herrschen in Thailand schlechtere Hygienebedingungen als in der Schweiz. Die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit sind ausserdem die besten Bedingungen für das Wachstum schädlicher Organismen. Befolgen Sie diese Gesundheitstipps für Fernreisen:
Auf frische Speisen und Rohkost verzichten:
Sie haben trotz aller Schutzmassnahmen doch eines oder mehrere der oben genannten Symptome? Leider ist eine Infektion manchmal auch mit dem besten Schutz möglich.
Tritt während oder nach Ihrem Aufenthalt in Thailand Fieber auf, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Teilen Sie ihr oder ihm mit, dass Sie sich kürzlich in einem Malariagebiet aufgehalten haben.
Die medizinische Versorgung in Thailand ist gewährleistet. In den grossen thailändischen Krankenhäusern sprechen die Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern Englisch, teils sogar Deutsch. Vor der Behandlung verlangen Krankenhäuser eine finanzielle Garantie, also einen Nachweis Ihrer Krankenversicherung, Ihre Kreditkarte oder eine Vorauszahlung in bar. Wenden Sie sich in diesem Fall zwingend an die Helsana-Notrufzentrale unter +41 58 340 16 11. Sie übernimmt die Kostengarantie, damit Sie kein Depot leisten müssen.
Reisen Sie in ländliche Regionen, ist der Weg zum nächsten Spital aber oft weiter und es kann zu Engpässen in der medizinischen Versorgung kommen. Die Helsana-Notrufzentrale unterstützt Sie bei der Suche nach einem Spital.
Führen Sie in jedem Fall eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit – erst recht, wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind.
Nicht nur die gesundheitlichen, sondern auch die klimatischen, wirtschaftspolitischen und kulturellen Bedingungen bringen im Ausland für uns unbekannte Risiken mit sich. Stellen Sie sicher, dass Ihnen für eine sichere Reise nichts entgeht – etwa punkto Kriminalität in einzelnen Stadtvierteln oder Tsunamiwarnungen zu bestimmten Jahreszeiten.
Alle Reisehinweise und Informationen zur aktuellen Lage in Thailand finden Sie auf der Seite des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
Leider können wir uns nie zu 100% vor allen Risiken schützen. Falls Sie in Thailand eine medizinische Behandlung brauchen, kann das schwere finanzielle Folgen für Sie haben. Klären Sie deshalb vor Antritt der Reise ab, ob Sie im Notfall ausreichend versichert sind. Mit den Zusatzversicherungen TOP, COMPLETA und WORLD können Sie zum Beispiel Deckungslücken der Grundversicherung schliessen.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
Erfahren Sie monatlich mehr über aktuelle Gesundheitsthemen und erhalten Sie alle Informationen zu den attraktiven Angeboten aller Gesellschaften der Helsana-Gruppe * bequem per E-Mail zugestellt. Registrieren Sie sich kostenlos für unseren Newsletter.
Ihre Daten konnten nicht übermittelt werden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
* Zur Helsana-Gruppe gehören die Helsana Versicherungen AG, Helsana Zusatzversicherungen AG sowie die Helsana Unfall AG.