Zur Sonnenwendezeit reift die blaue Beere und bietet kulinarische Genüsse. In der Medizin wird die Heidelbeere einerseits in der Augenheilkunde eingesetzt, andererseits wirken die getrockneten Beeren gegen Durchfall.
Verblüffend ist die Wirkung der Heidelbeere (Vaccinium myrtillus L.) auf das nächtliche Sehvermögen, das bei regelmässiger Einnahme der Früchte verbessert wird. Die Gelehrte Hildegard von Bingen hat bereits im Mittelalter die Wirkung der Heidelbeere in ihren Schriften beschrieben. Sie empfahl die gedörrten Beeren gegen blutigen Durchfall und die frischen bei schwacher Sehkraft. Die spektakuläre Wirkung der Heidelbeere auf das Sehvermögen realisierten die britischen Militärpiloten im Zweiten Weltkrieg: Nach Genuss von Heidelbeerkonfitüre hat sich ihre Nachtsicht markant verbessert. Wissenschaftler konnten die wirksamen Stoffe identifizieren, die heute bei schlechter Sehleistung als Medikament eingesetzt werden.
Die Spannkraft der Augenmuskulatur wird durch die antioxidativ wirkenden Anthocyanidine stabilisiert, da sie die Blutgefässwände vor freien Radikalen schützen. Die Sehkraft verbessert sich dadurch bei Dämmerung und in der Nacht. Die Schulmedizin setzt Heidelbeerextrakte gegen Netzhauterkrankungen ein. Das standardisierte Präparat Myrtaven ist nur auf Arztrezept erhältlich, da Netzhauterkrankungen eine ärztliche Diagnose bedingen.
Weiter dichtet die Heidelbeere mit ihren Gerbstoffen entzündete Schleimhäute im Verdauungstrakt ab, reduziert Entzündungen und hemmt Durchfall.
Die Heidelbeere ist ein Zwergstrauch, der bis zu 80 Zentimeter gross wird. Seine grünen Äste sind stark verzweigt und wachsen aufrecht. Die Pflanze bevorzugt kargen Boden im Halbschatten und erobert Höhen bis zu 2350 Meter. Die grünen Blätter sind 2 bis 3 Zentimeter lang und drüsig gesägt bis fein gezahnt. Die nickenden Blüten wachsen einzeln aus der Blattachsel, in der Farbe vom Blütenstiel her grün, zur Blütenkrone hin ins Rot überlaufend. Trotz Verholzung der Äste ist die Heidelbeere nur sommergrün. Ihr Laub verfärbt sich im Herbst tiefrot. Sie wird bis zu 30 Jahre alt, vermehrt sich via Ausläufer und kann Flächen von mehreren Tausend Quadratmetern Boden bedecken.
60 g Myrtillus fructus siccum (getrocknete Heidelbeeren), 40 g Matricariae flos (getrocknete Kamillenblüten). 1 Esslöffel der Mischung mit 2,5 dl kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 10 Min. ziehen lassen, dann absieben. Ohne Zucker mundwarm und schluckweise trinken. Zucker fördert das Wachstum der krank machenden Darmflora, deshalb soll bei Durchfall kein Zucker eingenommen werden.
Mehrmals täglich etwa 15 getrocknete Heidelbeeren gut kauen und schlucken; Tagesdosis 20 bis 60 g oder Heidelbeersaft mit Quark vermischt mehrmals täglich einnehmen.
3 kg frische Beeren zerdrücken, mit 2 l Wasser und 40 g Zitronensäure vermischen. Zugedeckt 24 Stunden stehen lassen, ab und zu umrühren. Danach den Saft filtrieren und pro Liter 750 g Zucker zufügen, kurz erwärmen, gut auflösen und sogleich in heiss ausgespülte Flaschen abfüllen.
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