Zimt und seine Wirkung

Liegt Zimtduft in der Luft, fühlen wir uns geborgen. Das Gewürz mit seinem einzigartigen Geschmack vertreibt die innere Kälte, kurbelt die Verdauung an und kann sogar Krämpfe lösen.

13.02.2017 Lara Brunner 3 Minuten

Es gibt viele verschiedene Arten von Zimt mit zum Teil nur minimen botanischen Abweichungen. Bei den wichtigsten handelt es sich um den Ceylon-Zimt (Cinnamomum ceylanicum) aus Sri Lanka sowie um den Chinesischen Zimt, den Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia).

Die Hauptwirkstoffe von Zimt sind ätherisches Öl und Gerbstoffe. Für die blutzuckersenkende Wirkung sind die Gerbstoffe verantwortlich. Das ätherische Öl wirkt antibakteriell, fungizid und durchblutungsfördernd. Damit aber nicht genug. Zimt ist vielseitig einsetzbar.

Fördert Durchblutung und löst Krämpfe

Ceylon-Zimt wird als Heilmittel eingesetzt und regt dabei die Durchblutung der glatten Muskulatur an und löst so Blähungen, Völlegefühl und Krämpfe des Verdauungstraktes. Auch nach einer ausgiebigen Mahlzeit etwa eignet sich Zimt als Tee oder Urtinktur, um die Verdauung in Gang zu setzen.

Wirkt wärmend

Die Durchblutung, die bei der Einnahme von Zimt gefördert wird, hat auf uns eine wärmende Wirkung. Menschen, denen es immer zu kalt ist, kann Zimt somit auch als gute Alternative zur Wärmeflasche dienen. Beispielsweise mit einem Zimt-Tee: Einfach ein Viertel einer Zimtstange in 250 ml kochendem Wasser 5 Minuten ziehen lassen und nach Belieben mit ein wenig Honig und/oder Zitronensaft verfeinern.

Gegen Menstruationskrämpfe

Zur Linderung von Menstruationskrämpfen, auch Regelschmerzen genannt, ist es ratsam, dreimal täglich 20 Tropfen Zimt-Urtinktur einzunehmen. Am besten so rasch als möglich, nachdem die ersten Symptome eingesetzt haben. Häufigste Symptome sind Krämpfe und ein Ziehen im Unterleib.

Bei Diabetes Typ 2

Zur diätischen Unterstützung bei Typ-2-Diabetes können Ceylon-Zimt­Pulverkapseln sehr hilfreich sein – jeweils zwei bis drei Kapseln morgens, mittags und abends. Wichtig: Sprechen Sie sich zuerst mit einem Arzt ab, bevor Sie die Kur beginnen. Die Kapseln können ein hilfreicher Zusatz sein, ersetzen aber auf keinen Fall die medikamentöse Therapie.

Ein begehrtes Aphrodisiakum

Zimt hat einen lustvollen Nebeneffekt: Er gilt als begehrtes Aphrodisiakum. Teelöffelweise in ein Getränk gemischt, soll er die Produktion von Pheromonen, also körpereigenen Duftstoffen, anregen. Auch fördert Zimt die Durchblutung der Geschlechtsorgane.

Vorsicht Nebenwirkungen

Es heisst, Zimt wirke gegen einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Das hängt allerdings von der Sorte und der Zubereitungsart ab. Im Vergleich zum Ceylon-Zimt enthält der Cassia-Zimt mehr Cumarin. Der Pflanzenstoff Cumarin kann in hohen Mengen die Leber schädigen. Für die therapeutische Anwendung wird hauptsächlich der Ceylon-Zimt mit weniger Cumarin verwendet. Die Einnahme von Ceylon-Zimt zur Stoffwechseloptimierung muss unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden, damit eine mögliche Unterzuckerung vermieden werden kann.

Steckbrief

Familie

Lorbeergewächse (Lauraceae)

Aussehen

Der Zimtbaum wird bis zu zwölf Meter gross. Die kurzstieligen Blätter sind lanzettlich und dunkelgrün glänzend. Der Blütenstand hängt am Ende eines jeden Sprosstriebes. Für die Ernte wird der Baum alle drei bis vier Jahre auf den hauptstamm zurückgeschnitten, um frische Rinde von den neu entstandenen Seitenästen zu gewinnen.

Standort

Feuchtwarmes Tropenklima. Bevorzugt sandig-lehmigen Untergrund im Halbschatten.

Botanische Einordnung

Der Zimtbaum ist ein immergrüner Baum, der mehrere Hundert Jahre alt werden kann.

Erntezeit

Ein- bis dreimal pro Jahr wird die Rinde in Längs­streifen von den jungen ­Seitenästen abgelöst und in Kokosmatten eingeschlagen, um den Fermentationsprozess auszulösen. Darauf wird die Aussenrinde abgeschabt und die dünne Innen­rinde stückweise ineinandergeschoben. Die so entstandenen «Quills» werden im Schatten getrocknet.

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