Verhält sich das Kind wegen der Pubertät auffällig? Oder deuten seine Symptome tatsächlich auf eine Depression hin? Dies lässt sich oft nicht einfach beantworten. Das Wichtigste in Kürze.
Die häufigste psychische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist die Depression. Oft zeigt sich die Krankheit in diesem Alter zum ersten Mal. Mädchen und Jungen sind bis zur Pubertät ungefähr gleich häufig betroffen, danach nehmen die Fälle bei Mädchen zu. Sie erkranken dann doppelt so häufig.
Eine Depression bei Jugendlichen und Kindern ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Die Erkrankung zeigt sich nicht bei allen Betroffenen gleich, die Symptome sind vielfältig. Häufig werden sie zudem fälschlicherweise der Pubertät statt einer Depression zugeordnet. Ausserdem sind Betroffene oft verhaltensauffällig und deshalb stehen andere Probleme im Mittelpunkt.
Die Symptome unterscheiden sich je nach Alter des betroffenen Kindes.
Nicht selten treten bei Jugendlichen neben einer Depression noch weitere psychische Erkrankungen auf. Dazu gehören Angststörungen, Suchtverhalten, Essstörungen oder Zwangserkrankungen.
Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater zeigen Ihnen auf, wie Sie eine Jugenddepression erkennen, vorbeugen und behandeln können. Sie unterstützen Sie auch bei der Suche anerkannter Therapeutinnen und Therapeuten.
Wenn Jugendliche langsam erwachsen werden, warten neue Herausforderungen auf sie. Die Persönlichkeit entfaltet sich und sie müssen herausfinden, wer sie sind oder wer sie sein möchten. Aber auch die körperliche Entwicklung und die Sexualität gewinnen an Bedeutung. Sie nabeln sich von den Eltern ab und werden selbständiger – damit gewinnen sie Freiheiten, bekommen aber auch mehr Verantwortung. Zusätzlich werden die schulischen Leistungen relevanter. Jugendliche müssen sich mit der Berufs- oder Studienwahl beschäftigen und realisieren, dass nun der Ernst des Lebens beginnt. Dieser Wandel ist fordernd oder teilweise sogar überfordernd.
Die gerade aufgeführten Herausforderungen im Jugendalter sind meist nicht alleiniger Auslöser einer Depression. Häufig kommen weitere Faktoren dazu:
Eigentlich gelten für Kinder und Jugendlichen die gleichen Diagnosekriterien wie für Erwachsene. Gewisse typische Symptome zeigen sie jedoch oftmals nicht. Andere Symptome wiederum gehören zur Phase des Erwachsenwerdens dazu und sind per se nicht besorgniserregend. Deshalb muss das Alter des Kindes oder des Jugendlichen immer berücksichtigt werden. Zusätzlich ist es relevant, ob die Symptome über eine längere Zeit anhalten oder nur vorübergehend sind. Die Diagnose stellt jeweils ein Arzt oder eine Psychotherapeutin.
Wird eine Depression bei Kindern und Jugendlichen nicht behandelt, kann die Erkrankung chronisch werden. Ausserdem steigt das Risiko für Rückfälle.
In einem ersten Schritt ist es wichtig, der oder dem Betroffenen altersgerecht zu erklären, was eine Depression ist. Danach folgt die Psychotherapie. Oft zieht die Therapeutin oder der Therapeut dabei auch die Familie oder weitere Bezugspersonen ein. Falls nötig, ergänzt sie oder er die psychotherapeutische Behandlung durch eine medikamentöse Therapie.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Melissa Biedermann (Psychologin und Life-Coach) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um psychische Gesundheit und Achtsamkeit.
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