Masern erkennen und richtig behandeln

Masern sind eine der ansteckendsten Kinderkrankheiten – und können auch Erwachsene treffen. Wie sehen Masern aus? Sind Masern gefährlich? Und wie viele Masern-Impfungen werden empfohlen? Hier finden Sie alle wichtigen Infos über die Masern-Symptome, Ursache und Folgen der Masern-Krankheit.

20.02.2025 Daniela Schori 5 Minuten

Was sind Masern?

Masern oder Morbilli sind eine hochansteckende Virusinfektion und zählen zu den Kinderkrankheiten. Doch auch Jugendliche und Erwachsene können an Masern erkranken. Wie bekommt man Masern? Auslöser ist das Masern-Virus. Masern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Tröpfchen schweben bis zu zwei Stunden lang in der Luft und können so leicht Menschen anstecken. Bleiben Sie deshalb zuhause, wenn Sie Masern haben.

Für Masern gibt es eine Meldepflicht. Das heisst: Die Labore übermitteln die Befunde an das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Wie erkennt man Masern?

Die Masern-Symptome bei Kindern und Erwachsenen variieren je nach Stadium der Erkrankung:

  • Vorläuferstadium:
    Bei Masern erkennen Sie das Vorläuferstadium an Erkältungssymptomen wie Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Entzündungen der Mundschleimhaut. Auch Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Bauchschmerzen gehören zu den ersten Masern-Symptomen. Möglich sind zudem Probleme mit der Verdauung wie Durchfall oder Verstopfung. Bei einigen Betroffenen kommt es zusätzlich zu einer Bindehautentzündung. Bei Masern beginnt der Ausschlag mit kleinen roten Flecken mit weisser Mitte. Zuerst auf der Mundschleimhaut, später rötet sich die gesamte Rachen- und Mundschleimhaut. Das Fieber sinkt zunächst. Das Vorstadium dauert 3 bis 4 Tage.
  • Hauptstadium:
    In diesem Stadium steigt das Fieber wieder an. Dazu kommen rötliche Flecken, die nicht klar voneinander abgegrenzt sind. Dieser Ausschlag beginnt hinter den Ohren und breitet sich mit Ausnahme der Fusssohlen und Handflächen über den Rest des Körpers aus. Nach einigen Tagen verfärben sich die Flecken bräunlich-violett und verblassen nach etwa 4 bis 7 Tagen. Die Haut kann sich schuppen.

Masern oder Windpocken?

Windpocken wie auch Masern gehören zu den Kinderkrankheiten, haben aber unterschiedliche Symptome. Typisch für Windpocken sind stark juckende Punkte, die sich nach einiger Zeit zu Bläschen entwickeln. Bei Masern ist das Krankheitsbild anders: Hier entstehen keine Bläschen und der Hautausschlag verfärbt sich nach einigen Tagen. Die Symptome von Röteln, Ringelröteln oder Scharlach sind jedoch sehr ähnlich – also unbedingt ärztlich abklären lassen.

Masern: Dauer und Komplikationen

Masern haben eine Dauer von insgesamt etwa 2 Wochen. Unkomplizierte Fälle heilen rasch und folgenlos aus. Das Masern-Virus kann jedoch das Immunsystem für Monate oder Jahre schwächen. Das macht anfälliger für andere Krankheiten, etwa eine Lungenentzündung. Weitere Masern-Komplikationen sind eine Mittelohrentzündung oder Gehirnentzündung. Letztere kann lebensbedrohlich sein.

Nehmen Sie Komplikationen unbedingt ernst. Sprechen Sie sofort mit einer Ärztin oder einem Arzt, wenn Sie entsprechende Symptome bei Ihrem Kind bemerken.

Masern bei Erwachsenen

Die Masern-Symptome sind bei Erwachsenen ähnlich wie bei Kindern. Aber die Risiken sind höher – Masern bei erwachsenen Frauen und Männern führen häufiger zu Komplikationen:

  • Masern verursachen bei Männern in 15 bis 30% der Fälle eine Hodenentzündung, dies führt selten zu Unfruchtbarkeit. Ein Zusammenhang zwischen Masern und Impotenz besteht nach derzeitigem Wissensstand nicht.
  • Ein besonderes Risiko sind Masern in der Schwangerschaft: Das Masern-Virus gelangt über die Plazenta zum Baby. Bei etwa jeder vierten Schwangeren lösen Masern vorzeitige Wehen aus. Diese führen zu einer Fehl- oder Frühgeburt.
  • Masern sind für Babys sehr gefährlich – unabhängig davon, ob sie sich vor oder nach der Geburt anstecken. Denn auch wenn sich ein Säugling von einer Masern-Ansteckung erholt, besteht die Gefahr von Spätfolgen, weil das Immunsystem geschwächt ist.

Masern-Impfung für Kinder und Erwachsene

Die wirksamste Massnahme gegen Masern ist die Prävention. Das BAG empfiehlt zwei Impfdosen: die erste im Alter von neun Monaten, die zweite mit zwölf Monaten. Damit wird ein lebenslanger Schutz gegen das Masern-Virus erreicht. Es ist nie zu spät, eine oder mehrere Impfungen nachzuholen. Die MMR-Impfung schützt vor Masern, Mumps und Röteln. Seit 2023 wird auch der MMRV-Impfstoff eingesetzt, der zusätzlich vor Windpocken schützt. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Planen Sie eine Schwangerschaft und sind noch nicht immun oder unsicher über Ihren Impfstatus? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Masern in der Schwangerschaft sind für Sie und Ihr Baby gefährlich.

Hinweis: Es ist möglich, Masern trotz Impfung zu bekommen. Die Masern-Forschung zeigt jedoch, dass dies nur sehr selten geschieht und in der Regel in abgeschwächter Form.

Masern-Diagnose

Wenn Sie Masern bei Ihrem Kind vermuten, gehen Sie direkt zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt. Eine Laboruntersuchung bringt hier Klarheit. Es gibt verschiedene Tests, um Masern nachzuweisen, etwa anhand bestimmter Antikörper im Blut. Sobald der typische Hautausschlag auftritt, ist dieser Test in der Regel positiv. Ein weiterer Test sucht nach masernspezifischen RNA-Viren. Dazu werden Urin-, Speichel- oder Abstrichproben entnommen.

Was tun bei Masern?

Bei Masern ist die Ursache nicht behandelbar. Die Masern-Therapie zielt deshalb darauf ab, Symptome und Beschwerden zu lindern. Wichtige Massnahmen zur Masern-Behandlung:

  • Sofortige Impfung: Wenn Sie oder Ihr Kind Kontakt zu einer erkrankten Person hatten, ist eine Schutzimpfung innerhalb von 3 Tagen sinnvoll. Dies gilt für Ungeimpfte, nur teilweise Geimpfte oder Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko wie nichtimmune Schwangere, Säuglinge unter 6 Monaten oder immungeschwächte Patientinnen und Patienten.
  • Isolation: Bei Masern ist Isolation wichtig. Nur so vermeiden Sie, dass sich andere anstecken. Lassen Sie Ihr Kind auf jeden Fall zu Hause und rufen Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt an. Ist Ihr Kind an Masern erkrankt, ist eine Quarantäne für Sie und alle Personen im Haushalt angezeigt. Denn die Ansteckung erfolgt bereits, bevor die ersten Symptome auftreten.
  • Fieber senken: Verwenden Sie bei Bedarf fiebersenkende Medikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Paracetamol. Medikamente mit dem Wirkstoff ASS (Acetylsalicylsäure) sind für Kinder nicht geeignet. Eine natürliche Alternative sind kalte Wadenwickel: Wickeln Sie kühle, feuchte Tücher um die Waden Ihres Kindes. Lassen Sie sie für etwa 10 Minuten umwickelt. Wiederholen Sie diese Anwendung zwei- bis dreimal – je nachdem, wie wohl sich Ihr Kind dabei fühlt.
  • Vorsicht bei Fieberkrämpfen: Sollte Ihr Kind einen Fieberkrampf bekommen, sorgen Sie für eine verletzungsfreie Umgebung und für ausreichend Frischluftzufuhr. Wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um andere Krankheiten auszuschliessen.

Masern sind eine ernstzunehmende Krankheit, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Achten Sie bei sich und bei Ihrem Kind auf die Anzeichen und wenden Sie sich an Fachpersonen. So schützen Sie sich und Ihre Familie – und vermeiden weitere Ansteckungen in Ihrem Umfeld.

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