Im Sommer, wenn wir vermehrt barfuss unterwegs sind, fallen sie uns wieder auf: Die rauen Stellen an den Füssen. Wie entsteht Hornhaut? Und was hilft gegen Hornhaut? Erfahren Sie, welche Hausmittel gegen Hornhaut wirksam sind und was zu tun ist, wenn die verhornte Haut schmerzt.
Verdickte, trockene Hautstellen bezeichnet man als Hornhaut. Oft kommt die Hornhaut an den Fersen vor – doch auch andere Körperstellen können davon betroffen sein.
Warum bildet sich Hornhaut? Hornhaut entsteht in der Regel dort, wo die Haut mit Druck und Reibung konfrontiert wird, wenn man zum Beispiel zu enge Schuhe trägt. Normalerweise tritt die Hornhaut an den Füssen auf, doch sie kann auch an Händen, Fingern, an den Ellenbogen oder anderen Körperstellen entstehen.
Geringe Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von Hornhaut. Kommen Druck, Reibung und trockene Haut zusammen, reagiert die äusserste Hautschicht, die Epidermis, mit Hyperkeratose – so wird die vermehrte Hornhautbildung in der medizinischen Fachsprache genannt. Die Haut bildet sogenannte Korneozyten. Das sind abgestorbene Zellen der äusseren Hautschicht, die vor allem aus dem Protein Keratin bestehen und von der Epidermis abgestossen werden.
Die Hornhaut ist viel widerstandsfähiger und dicker als normale Haut. Aufgrund dieser Eigenschaft schützt sie die Haut – zum Beispiel an den Füssen oder den Händen vor Blasen oder Schürfungen. Ein bisschen Hornhaut zu haben ist völlig normal und auch gesund. Bei einer gesunden Fussstellung tritt die Hornhaut vor allem an den Fersen und an den Ballen auf. Bemerken Sie aber Hornhaut auf den Zehengelenken oder an der Aussenseite des Fusses, kann dies auf eine Fussfehlstellung deuten und sollte von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.
Es kann vorkommen, dass die Hornhaut beim Laufen weh tut. Dies passiert, wenn sich, bei einer erhöhten Druckbelastung oder bei sehr trockener Haut, Risse – so genannte Rhagaden – in der Hornhaut bilden. Durch diese Risse können Keime eintreten, was zu Schmerzen oder Entzündungen führen kann. Aus diesem Grund sollte man darauf achten, dass die Hornhaut nicht zu sehr austrocknet und die trockenen Hautstellen regelmässig eincremen.
Oft stört uns die Hornhaut aus ästhetischen Gründen. Wenn Sie Hornhaut vermeiden möchten, sollten Sie aber nicht vergessen, dass sie eine schützende Funktion hat. Um eine übermässige Hornhaut-Entstehung an den Füssen zu verhindern, sollten Sie:
Ob zu Ernährung und Bewegung oder zum Umgang mit einer erhaltenen Diagnose oder empfohlenen Behandlungen – bei uns erhalten Sie fundierte und auf Sie zugeschnittene Antworten. Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater liefern Ihnen hilfreiche Informationen und praktische Tipps.
Gerade im Sommer boomt das Geschäft mit Produkten, die die Hornhaut effizient entfernen sollen. Doch gerade wer Risse in der Hornhaut hat, sollte darauf achten, die Haut nicht noch zusätzlich zu verletzen. Scharfe Hornhauthobeln oder so genannte Hornhaut-Socken, bewirken zwar eine flächenhafte Ablösung der Hornhaut, irritieren aber auch die Haut. Hornhaut-Socken enthalten Wirkstoffe, die bei empfindlicher Haut allergische Reaktionen auslösen können. Bewährt haben sich feuchtigkeitsspendende und reichhaltige Cremes, die man am besten zwei Mal täglich auf die Hornhaut aufträgt. Einige Cremes enthalten zusätzlich Urea (Harnstoff), das speziell bei trockener Haut hilft. Vorsicht bei Cremes mit Salicylsäure: Diese kann zu Hautbrennen oder -jucken führen und die Haut zusätzlich reizen.
Hornhaut kann auch mechanisch entfernt werden. Um Entzündungen zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass Sie die Pflegeinstrumente nach dem Gebrauch stets gut reinigen.
Bimsstein ist ideal, um den Füssen ein regelmässiges Peeling zu gönnen. Am besten nach dem Duschen, Baden oder einem Fussbad anwenden: In Kreisbewegungen über die verhornten Stellen gleiten – nicht zu stark reiben.
Die Hornhaut-Feile ist eine gute Alternative zum Bimsstein und für manche leichter zu handhaben. Die Feile nicht auf feuchter, sondern trockener Haut anwenden.
Vorsicht bei Hornhaut-Raspeln oder Hornhaut-Hobeln – gerade Hobeln sollten einem Podologen oder einer Podologin überlassen werden, da die Verletzungsgefahr gross ist.
Elektrische Hornhautentfernen sind sehr effektiv. Wichtig ist auch hier, dass Sie nicht zu viel Druck ausüben und mit dem Gerät nicht zu lange an derselben Stelle verweilen, da dies die Haut verletzen kann.
Um die Hornhaut zu entfernen, gibt es auch viele schonende Massnahmen:
Gönnen Sie Ihren Füssen ein Fussbad mit einem Päckchen Backpulver (Natron) – Füsse mindestens 10 bis 15 Minuten baden und danach die aufgeweichte Hornhaut sanft abfeilen.
Essig hat einen ähnlichen Effekt wie Natron. Sie können also anstelle des Backpulvers auch einen Schuss Essig in das Fussbad geben, um danach die Hornhaut z. B. mit einem Bimsstein zu entfernen.
Frischer Zitronensaft ist ebenfalls sehr beliebt, um Hornhaut zu entfernen, weil die Zitronensäure die raue Haut aufweicht. Halbieren Sie eine Zitrone und legen Sie die Hälften auf die zu behandelnden Stellen – mit einer Socke fixieren und dreissig Minuten einwirken lassen.
Kokosöl ist ein beliebtes Mittel, um Hornhaut an den Füssen, Händen der Ellenbögen zu behandeln – das reichhaltige Öl wirkt sehr gut gegen trockene Haut.
Gesundheit vor Schönheit – dies gilt auch bei der Hornhaut. So sehr wir im Sommer Wert auf gepflegte und geschmeidige Füsse legen: In erster Linie dient die Hornhaut dem Schutz der Haut. Wenn Sie also die Hornhaut an bestimmten Stellen entfernen wollen, achten Sie auf eine schonende Entfernung.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
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