In welchen Fällen soll man die stabile Seitenlage anwenden? Wann ist Vorsicht geboten? Und wie funktioniert die stabile Seitenlage überhaupt?
Verschiedene Einwirkungen auf das Gehirn können das Bewusstsein trüben. Dazu gehören Störungen des Kreislaufs, ein Hitzschlag oder hirnbedingte Krampfanfälle. Wenden Sie die stabile Seitenlage an, wenn die betroffene Person bewusstlos ist, aber normal atmet.
Mit zunehmender Bewusstlosigkeit verschwinden Schutzreflexe wie Husten oder Würgen. Zudem kann Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfliessen und in die Luftröhre gelangen. Das führt dazu, dass der Betroffene erstickt. In der stabilen Seitenlage bleiben die Atemwege jedoch frei. Der Mund wird zum tiefsten Punkt des Körpers. Erbrochenes oder Blut fliessen so ab.
Wenden Sie die stabile Seitenlage auch bei Verdacht auf Verletzungen der Rücken- oder Halswirbelsäule an. Die Erhaltung der Atmungsfunktion hat Vorrang. Achten Sie darauf, dass die Wirbelsäule möglichst gerade bleibt und Sie die betroffene Person mit einer Bewegung in die stabile Seitenlage bringen. Fordern Sie dafür – falls möglich – die Hilfe von weiteren Personen an.
Als Partnerin des Schweizerischen Roten Kreuzes setzt sich Helsana dafür ein, dass möglichst viele Menschen jederzeit Erste Hilfe leisten können. Für Kundinnen und Kunden der ambulanten Zusatzversicherung Completa beteiligt sich Helsana neu mit 75 Prozent oder maximal 200 Franken an den Kosten diverser Kurse der Samariter Schweiz, einer Rettungsorganisation des SRK.
Wichtig: Kontrollieren Sie weiter die Atmung und das Bewusstsein. Achten Sie auf Lebenszeichen.
Die stabile Seitenlage können Sie auch bei einer schwangeren Frau anwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass sie auf der linken Seite liegt. Liegen schwangere Frauen nämlich auf der rechten Seite, kann die Hohlvene (Vena cava) abgedrückt werden. So wird der Rückfluss von venösem Blut zum Herzen unterbrochen. Das löst Kreislaufstörungen aus.
Bei Kleinkindern und Babys reichen die anatomischen Verhältnisse von Oberkörper, Beinen und Armen teilweise noch nicht aus, um den Körper stabil auf der Seite zu halten. In diesem Fall wenden Sie die Bauchlage an. Legen Sie das Baby oder das Kleinkind bäuchlings auf eine warme Unterlage, zum Beispiel eine Decke. Drehen Sie den Kopf des Kindes zur Seite und ziehen Sie ihn leicht in Richtung Nacken. Öffnen Sie den Mund, damit Speichel oder Erbrochenes abfliessen können.
André Roggli arbeitet als interimistischer Bereichsleiter «Bildung und Freiwilligenmanagement» der Samariter Schweiz – einer Rettungsorganisation des Schweizerischen Roten Kreuzes. In seiner Funktion als Schulungsexperte rund um Erste Hilfe bildet er Laien auf verschiedensten Stufen aus. Er leistet regelmässig Sanitätsdienste in Organisationen sowie bei Anlässen. André Roggli stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend und redaktionell zur Seite.
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