Pickel und juckender Ausschlag statt sonnengebräunter Haut: Bei einer Sonnenallergie reagiert die Haut auf UV-Licht mit unangenehmen Irritationen. Wie Sie Sonnenallergie vorbeugen und was gegen den Sonnenallergie-Ausschlag hilft.
Eine Sonnenallergie kann einem die Lust aufs Sonnenbaden gründlich verderben: Die Sonnenallergie zeigt sich durch fiese, rote Pusteln und Blasen, die jucken und brennen. Doch zum Glück gibt es gute vorbeugende Massnahmen, Hausmittel und Medikamente gegen den unangenehmen Ausschlag.
Die medizinische Bezeichnung für Sonnenallergie lautet Lichtdermatose und ist ein Überbegriff für unterschiedliche Hauterkrankungen, die durch eine Reaktion auf das Sonnenlicht ausgelöst werden. Gemeinsam haben sie, dass der natürliche Schutzmechanismus des Körpers vor UV-Strahlen versagt und dadurch Symptome wie Hautjucken, Brennen, Blasen oder Quaddeln auftreten.
Die genauen Ursachen und Mechanismen dieser krankhaften Hautveränderungen sind bis heute nicht eindeutig erforscht.
Faktoren, die eine Sonnenallergie auslösen können, sind:
Wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie sich vor dem Sonnenbaden von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten lassen.
Ob zu Ernährung und Bewegung oder zum Umgang mit einer erhaltenen Diagnose oder empfohlenen Behandlungen – bei uns erhalten Sie fundierte und auf Sie zugeschnittene Antworten. Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater liefern Ihnen hilfreiche Informationen und praktische Tipps.
Meistens treten die Beschwerden erst Stunden oder Tage nach der Sonneneinstrahlung auf. Die Haut kann auf verschiedene Weisen auf die Sonne reagieren. Folgende Hautreaktionen können Anzeichen für eine Sonnenallergie sein:
In der Schweiz erkranken jedes Jahr über 3000 Menschen an Hautkrebs. Hauptursache sind die mit dem Sonnenlicht verbreiteten UV-Strahlen. Eine Früherkennung kann Leben retten. Erfahren Sie mehr über diese Krankheit in unserem Beitrag.
Meiden Sie direktes Sonnenlicht. Bei einer leichten Sonnenallergie klingen die Symptome wie Juckreiz, Hautreizungen oder Pickelchen nach wenigen Tagen von selbst wieder ab – meistens ohne Spuren auf der Haut oder bleibende Schäden zu hinterlassen.
Sind die Symptome stärker, helfen entzündungshemmende, kortisonhaltige Salben, Cremes und Lotions. Das Jucken lässt sich mit Antihistaminika gegen Sonnenallergie kurieren. Diese werden besonders bei der Behandlung von Lichturtikaria eingesetzt. Die genannten Produkte sind teilweise rezeptpflichtig. Lassen Sie sich von einer medizinischen Fachperson beraten.
Kinder und Babys sind ganz besonders empfindlich auf Sonnenlicht. Meiden Sie daher starkes Sonnenlicht und achten Sie darauf, dass Ihr Kind im Schatten bleibt. Entdecken Sie einen Hautausschlag, muss nicht zwingend eine Sonnenallergie der Auslöser sein – oft reagieren Kinder auf Inhaltsstoffe der Sonnencreme. Spezielle Sonnencreme für empfindliche Haut können diese Unverträglichkeiten vermeiden.
Bei einer akuten Sonnenallergie: Das Kind sofort aus der Sonne nehmen und mit den klassischen Hausmitteln kühlen. Kinder ab sechs Jahren können – nach ärztlicher Beratung – mit einer Kortisoncreme oder -lotion behandelt werden. Wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin aufsuchen. Dies gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.
Verschiedene Hausmittel haben eine kühlende und heilende Wirkung. Wenden Sie diese jedoch nur bei leichten Hautirritationen an. Sollten Sie offene Wunden haben oder falls die Blasen schon aufgegangen sind, wenden Sie sich an eine medizinische Fachperson.
Wenn Sie Aloe vera auf die betroffene Stelle auftragen, beruhigt sich die Haut und der Juckreiz der Sonnenallergie wird gelindert. Am besten wirkt ein gekühltes Gel oder Saft direkt aus dem Blatt der Aloe-vera-Pflanze. Verschiedene Mittel auf Basis von Aloe vera sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Achten Sie bei fertigen Produkten auf parfümfreie Varianten.
Die mineralstoffhaltige Heilerde wirkt entzündungshemmend und tut sonnengeschädigter Haut gut. Um die Sonnenallergie-Symptome zu lindern, mischen Sie die Heilerde einfach mit kaltem Wasser zu einer streichfähigen Paste und tragen Sie diese auf die betroffenen Stellen auf. Trocknen lassen und mit Wasser abspülen, fertig ist die Prozedur.
Cardiospermum, auch Ballonrebe, Herzsame oder Herzerbse genannt, wird als natürliches Kortison bezeichnet. Die Pflanze hat eine juckreizstillende und entzündungshemmende Wirkung. Bei einer Sonnenallergie kann sie als Salbe auf die Haut aufgetragen werden.
Legen Sie eine kalte Kompresse auf die betroffenen Stellen. Sie kann den Juckreiz und Ausschlag einer Sonnenallergie lindern.
Folgende Tipps gegen Sonnenallergie helfen, die lästigen Symptome gar nicht erst aufkommen zu lassen – vorbeugen statt heilen.
Das ganze Jahr über im Büro sitzen und dann plötzlich stundenlang in der Sonne braten: kein Wunder, dass unsere Haut da überreagiert. Wenn Sie die Haut langsam und mit gutem Sonnenschutz an die erhöhte UV-Belastung im Urlaub gewöhnen, stehen die Chancen, ohne Sonnenallergie die Ferien zu geniessen, besser.
Tragen Sie hautbedeckende Kleidung. Auch der Sonnenhut darf nicht fehlen. Zudem ist es ratsam, die Sonne während der heissesten Stunden des Tages – also zwischen 11.00 und 15.00 Uhr – zu meiden. Zu diesen Zeiten ist die UV-Strahlung am intensivsten und gefährlichsten.
Um eine Sonnenallergie zu vermeiden, ist eine passende Sonnencreme das A und O. Tragen Sie Sonnenschutzmittel auf, bevor Sie sich der Sonne aussetzen, und cremen Sie sich regelmässig neu ein. Beachten Sie folgende Punkte:
Sie haben einen Sonnenbrand? Erfahren Sie in unserem Beitrag, was als erste Massnahme zu tun ist.
Parfums, Bodysprays oder parfümierte Bodylotions können Ihre Haut bei starker Sonneneinstrahlung sehr reizen, Juckreiz auslösen und eine Sonnenallergie hervorrufen. Benutzen Sie in den Sommermonaten lieber unparfümierte Produkte.
Sonnenschutz ist auch in Lebensmitteln enthalten. Früchte und Gemüse wie Rüebli, Tomaten, rote Beeren, Wassermelone, Grapefruit und Aprikosen sind reich an Beta-Carotin und Lycopin – zwei wichtige Vitalstoffe, die die Hautpigmentierung stärken.
Auch hilfreich: fetter Fisch wie Lachs, Thunfisch und Sardinen, Chia- und Leinsamen sowie Pflanzenöle wie Lein-, Leindotter- und Rapsöl. Diese Lebensmittel sind reich an Omega-3-Fettsäuren und haben antioxidative Eigenschaften. Sie können die Anfälligkeit für UVB-induzierte Hautrötungen verringern.
Calcium kann die Ausschüttung von Histamin bei Allergien vermindern. Daher ist es ein wichtiger Nährstoff in der Prävention einer Sonnenallergie. Calcium ist vor allem in Milchprodukten (Kuhmilch, Joghurt, Käse), sowie in grünem Gemüse wie Blattspinat und Broccoli enthalten. Wichtig: Nach ärztlichem Rat sollte ungefähr zwei Wochen vor den Ferien bzw. des Sonnenbades mit der Einnahme eines Calciumpräparats angefangen werden.
Ein Sommer ohne Sonnenallergie? Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden vorbeugenden Massnahmen sollte einem Sonnenbad nichts im Wege stehen. Zudem sollte man nicht vergessen, dass wir die Sonne benötigen, damit unsere Haut Vitamin D erzeugen kann – Vitamin D ist wichtig für gesunde Knochen. Und falls die Haut dennoch die typischen Anzeichen einer Sonnenallergie aufweist, können Hausmittel den lästigen Hautausschlag lindern.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Ilenia Battistella (Apothekerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention und Gesundheitsförderung.
Erfahren Sie monatlich mehr über aktuelle Gesundheitsthemen und erhalten Sie alle Informationen zu den attraktiven Angeboten aller Gesellschaften der Helsana-Gruppe * bequem per E-Mail zugestellt. Registrieren Sie sich kostenlos für unseren Newsletter.
Ihre Daten konnten nicht übermittelt werden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
* Zur Helsana-Gruppe gehören die Helsana Versicherungen AG, Helsana Zusatzversicherungen AG sowie die Helsana Unfall AG.