Bei Stress und Angst helfen Atemübungen. Sie wirken beruhigend wie eine Umarmung. Wir stellen vier einfache Übungen vor, die Körper und Psyche entspannen.
Stressige Situationen können Atemnot oder Hyperventilation auslösen – wir atmen hektisch und haben das Gefühl, wir erhalten trotzdem zu wenig frischen Sauerstoff.
Bewusstes Atmen hilft dabei, die innere Ruhe wiederherzustellen. Diese vier einfachen Übungen lassen sich problemlos im Alltag integrieren. Finden Sie heraus, welche Atemtechnik Ihnen am meisten entspricht. Folgen Sie der Anleitung Schritt für Schritt. Achten Sie auf Ihre Atmung und spüren Sie, wie sich die Anspannung nach kurzer Zeit löst und sich Körper und Geist entspannen.
Körperliche Nähe wie Umarmen und Kuscheln wirken heilsam. Der Körper schüttet dabei Botenstoffe aus, die entspannen und glücklich machen. Besonders das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin entfaltet eine beruhigende Wirkung: Es hilft beim Stressabbau und stärkt zwischenmenschliche Bindungen.
Der bewusste Einsatz der Bauchatmung eignet sich, wenn Sie eine kurze Phase der Entspannung benötigen oder sich sammeln wollen. Legen Sie sich auf den Rücken oder setzen Sie sich mit geradem Rücken hin. Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch, die Fingerspitzen berühren sich leicht. Atmen Sie möglichst gleichmässig und ohne Anstrengung ein und aus. Lassen Sie zuerst die Luft in Ihren Bauch fliessen und anschliessend in Ihre Brust. Durch die Einatmung wölbt sich Ihr Bauch leicht nach aussen, und die Finger bewegen sich auseinander. Atmen Sie aus, indem Sie zuerst Ihre Brust, dann Ihren Bauch einfach locker lassen. Der Bauch sollte sich bei der Ausatmung spürbar nach innen bewegen. Wenn Sie vollständig ausgeatmet haben, atmen Sie erst wieder ein, wenn Sie das Bedürfnis dazu verspüren. Dies kann durchaus ein paar Sekunden dauern. Achten Sie darauf, durch die Nase einzuatmen.
Durch diese Atemübung wird die eingeatmete Luftmenge erhöht. Das verbessert die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Entspannung setzt ein. Eventuell wird es Ihnen am Anfang leicht schwindlig. Dies kann mit der vermehrten Sauerstoffzufuhr in Zusammenhang stehen und sollte sich rasch wieder normalisieren.
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Die progressive Muskelentspannung hilft dabei, sich zu entspannen. Atmen Sie langsam ein und spannen Sie dabei so viele Muskeln wie möglich an. Halten Sie Ihren Atem kurz an und entspannen Sie die Muskeln wieder, während Sie ausatmen. Wiederholen Sie diesen Vorgang ungefähr fünfmal. Bleiben Sie danach noch kurz sitzen oder liegen, um die Entspannung bewusst wahrzunehmen.
Angst löst beim Menschen Stress und somit eine flache Atmung aus. Die richtige Atemtechnik kann gegen Angst helfen. Legen Sie sich zur Stressbewältigung auf den Boden. Winkeln Sie Ihre Beine an und stellen Sie die Füsse flach auf den Boden. Legen Sie Ihre Arme locker neben Ihren Körper. Kippen Sie Ihr Becken in Richtung Bauchnabel, drücken Sie die Wirbelsäule zum Boden und versuchen Sie komplett auszuatmen. Bleiben Sie ein paar Sekunden in dieser Position und halten Sie den Atem an. Kippen Sie Ihr Becken danach nach hinten, sodass sich Ihr Kreuz anhebt. Atmen Sie dabei ein. Wiederholen Sie diesen Vorgang während einigen Minuten. Um sich noch mehr zu entspannen, bleiben Sie am Schluss noch einen Moment liegen.
Bei dieser Atemübung nehmen Sie Ihre rechte Hand und spreizen den Daumen, den Zeige- und den Mittelfinger. Mit dem Zeige- und dem Mittelfinger verschliessen Sie nun das linke Nasenloch, sodass Sie durch das rechte Nasenloch einatmen können. Nach diesem Atemzug verschliessen Sie das rechte Nasenloch mit dem Daumen. Atmen Sie über das linke Nasenloch aus. Beim zweiten Durchgang atmen Sie über das freie linke Nasenloch ein, verschliessen dann beide Nasenlöcher und lassen die Luft durch das rechte Nasenloch wieder ausströmen. Die Wechselatmung entspannt und bewirkt zudem einen Ausgleich zwischen den beiden Hirnhälften. Dadurch wird die Konzentration gefördert.
Sarina Schär (Physiotherapeutin FH BSc) arbeitet in der Gesundheitsberatung bei Helsana und berät Kundinnen und Kunden rund um Bewegungs- und Funktionsstörungen. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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