Symptome einer Depression

Bedrückt, antriebslos, erschöpft – das sind häufige Anzeichen von Depressionen. Erfahren Sie mehr über die Symptome und Ursachen. Der Selbsttest zeigt, ob möglicherweise eine Depression vorliegt.

29.10.2021 Daniela Schori 4 Minuten

Eine Depression beeinflusst unser Fühlen, Denken und Handeln. Betroffene fallen in ein überwältigendes Stimmungstief, das monatelang anhält. Sie fühlen sich hoffnungslos, gefühlstaub und erschöpft.

Häufig kommen zu den bereits erwähnten Symptomen körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung dazu – die Symptome bei Depressionen sind vielfältig und individuell. Es gibt auch die versteckte, sogenannt larvierte Depression, die sich rein körperlich äussert. Die Diagnose kann deshalb nur eine Fachperson stellen. Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.

Unser Depressionen-Test gibt Ihnen jedoch erste Hinweise darauf, ob eine Depression vorliegen könnte. Diese Warnzeichen sollten Sie beachten:

Selbsttest: Bin ich depressiv?

Der Test ist eine erste Selbstbeurteilung: Habe ich die typischen Anzeichen einer Depression? Wichtig ist nicht nur Ihr momentaner Gefühlszustand; blicken Sie zurück: Wie oft fühlten Sie sich im Verlauf der letzten zwei Wochen durch die folgenden Beschwerden beeinträchtigt? 

Hauptsymptome

  • Depressive Stimmung
    Ich fühle mich ständig bedrückt, obwohl es dafür keinen Grund gibt.
  • Interessensverlust und Mangel an Freude
    Aktivitäten, die ich normalerweise gerne mache, bereiten mir keine Freude mehr.
  • Antriebsmangel und schnelleres Ermüden
    Ich werde schneller müde als sonst und habe keine Energie.

Zusatzsymptome

  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
    Ich kann mich schlecht konzentrieren, und es fällt mir schwer, Entscheidungen zu treffen.
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
    Ich fühle mich unsicher und glaube nicht an mich selbst.
  • Gefühle der Schuld und Wertlosigkeit
    Ich mache mir selbst Vorwürfe und habe unbegründete oder übertriebene Schuldgefühle.
  • Pessimistische Zukunftsgedanken
    Ich befürchte, nie mehr gesund zu werden, und sehe die Zukunft schwarz.
  • Suizidgedanken
    Ich beschäftige mich mit Gedanken über den Tod oder gar über Selbstmord.
  • Veränderter Appetit
    Ich habe keinen Appetit und nehme ab.
    oder
    Ich habe mehr Appetit und nehme zu.
  • Libidoverlust
    Ich habe kein Interesse mehr an Sexualität.
  • Schlafstörungen
    Ich schlafe schlecht ein und selten durch.

Testergebnis

Wie viele der Aussagen treffen auf Sie zu? Für die Diagnose der Depression gelten folgende Kriterien: Es müssen mindestens zwei Hauptsymptome und mindestens zwei Zusatzsymptome über zwei Wochen oder länger vorliegen.

Wichtig: Der Test ist ein erster Hinweis und ersetzt keine Diagnose. Sprechen Sie bei Verdacht auf eine Depression – unabhängig vom Testresultat – mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber. Das persönliche Gespräch ist ein wichtiges Instrument für die Diagnose einer Depression.

Neben den seelischen Belastungen können auch körperliche Beschwerden auf eine Depression hinweisen. Dazu zählen:

  • Allgemeiner Erschöpfungszustand
  • Magen- oder Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall
  • Kopf- oder Rückenschmerzen
  • Druckgefühl im Hals oder in der Brust
  • Atemnot, Schwindel und Herzprobleme
  • Ausbleiben der Monatsblutung, Impotenz

Sind Frauen anders depressiv als Männer?

Grundsätzlich sind die Symptome einer Depression geschlechtsneutral. Dennoch gibt es eine Tendenz: Männer kompensieren psychische Belastungen anfänglich häufig mit Sport, Arbeit oder Sex. Sie reagieren eher gereizt und aggressiv, sei es gegen sich oder Mitmenschen, während Frauen eher Schuldgefühle entwickeln. Je nach Erziehung und kulturellem Hintergrund fällt es zudem Männern schwerer, über seelische Probleme zu sprechen. Diese Faktoren führen dazu, dass bei ihnen eine Depression seltener und später als bei Frauen diagnostiziert wird – und sich mehr Männer das Leben nehmen.

Leichte oder schwere Depression?

Je nach Anzahl und Ausprägung der Symptome wird zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression unterschieden. So unterscheiden Ärztinnen und Ärzte den Schweregrad:

  • Leichte Depression: Betroffene leiden an mindestens zwei der Hauptsymptome und zwei Nebensymptomen. Die depressive Person fühlt sich beeinträchtig, kann ihre sozialen, häuslichen und beruflichen Aktivitäten jedoch weiterführen.
  • Mittelgradige Depression: Es liegen zwei Hauptsymptome und drei bis vier weitere Symptome vor. Betroffene sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Sie können ihre Aktivitäten nur schwer fortsetzen.
  • Schwere Depression: Eine schwere depressive Episode wird diagnostiziert, wenn alle drei Hauptsymptome (depressive Stimmung, Antriebsmangel, Interessensverlust) vorliegen. Es kommen mindestens vier weitere Symptome dazu. Aktivitäten sind nur begrenzt möglich.

Brauchen Sie Tipps gegen Depressionen?

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Ursachen und Auslöser

Depressionen entwickeln sich aus dem Zusammenwirken mehrerer Einflüsse. Auslöser sind oft belastende Lebensereignisse wie ein Verlust, Entwertung oder Überforderung. Die häufigsten Faktoren sind:

Der Einfluss erblicher Faktoren wurde in zahlreichen Familienstudien belegt. Dabei gilt: je näher der Verwandtschaftsgrad, desto höher das Risiko für Depressionen.

Einschneidende Erlebnisse in der Kindheit oder im Erwachsenenalter machen uns verletzlicher und anfälliger für Depressionen. Traumatische Ereignisse können sich sogar mit unserem Erbgut verknüpfen.

Bestimmte Medikamente sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch können Depressionen begünstigen oder sogar auslösen.

Wenn der Körper mit chronischen Belastungen nicht mehr fertig wird, entwickelt er Symptome wie Magenprobleme, Schlaflosigkeit, Verspannungen – oder Depressionen.

Vitamin B12-, Eisen- und Folsäuremangel können zu einer Blutarmut führen, die die Entwicklung einer Depression begünstigen kann. Vitamin D beeinflusst ebenfalls unsere Nervenfunktion.

Eine Depression hat viele Gesichter. Warten Sie nicht ab, wenn Sie Symptome haben. Je eher Sie aktiv werden, desto besser ist der Behandlungsverlauf.

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