In der Schweiz erhalten pro Jahr etwa 5700 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Eine Möglichkeit der Früherkennung ist die Mammographie. Doch ist diese Röntgenuntersuchung sinnvoll? Wir informieren – Sie entscheiden.
Die Mammographie liefert keinen Anhaltspunkt dafür, ob es sich bei den gefundenen Auffälligkeiten um Tumore handelt, die gefährlich sind. Oder um solche, die ohne Untersuchung nie auffällig geworden wären, da sie sehr langsam oder gar nicht wachsen. Unsicherheiten und im schlimmsten Fall unnötige Behandlungen machen die Mammographie so umstritten.
Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam hat potenzielle Nutzen und Schäden der Brustkrebs-Früherkennung durch die Mammographie anhand der vorliegenden wissenschaftlichen Studien zusammengefasst.
In den Langzeitstudien nahmen Gruppen von Frauen ab 50 Jahren entweder an regelmässigen Mammographie-Screenings teil oder nicht. Nach einem Zeitraum von zehn Jahren oder länger wurden Teilnehmerinnen und Nicht-Teilnehmerinnen verglichen.
In beiden Gruppen waren je 21 von 1000 Frauen an Krebs gestorben. In der Gruppe mit Mammographie-Screening starben 4 von 1000 Frauen an Brustkrebs. In der Gruppe ohne Mammographie waren es 5. Eine von 1000 Frauen, die an der Mammographie teilnahm, wurde vor einem Tod durch Brustkrebs bewahrt.
Etwa 100 der 1000 Frauen, die am Mammographie-Screening teilnahmen, hatten während der zehn Jahre mindestens ein auffälliges Ergebnis, bei dem sich erst später zeigte, dass es kein Brustkrebs war. Diese Frauen mussten teils monatelang mit dieser Unsicherheit leben und weitere Diagnostik über sich ergehen lassen, bis Entwarnung gegeben werden konnte. Bei 5 von 1000 Frauen wurde überdies nicht fortschreitender Brustkrebs diagnostiziert und dann in der Regel auch mit Operationen an der Brust behandelt, obwohl dieser voraussichtlich Zeit ihres Lebens keine Beschwerden verursacht hätte.
Mammographie-Screenings senken die Anzahl von Frauen, die an Brustkrebs sterben. Allerdings hat dies keinen Einfluss auf die Gesamtzahl an Krebstoten. Von allen Frauen, die an Screenings teilnehmen, werden einige mit nicht-fortschreitendem Krebs überdiagnostiziert und unnötig behandelt. Angesichts dieser Faktenlage muss letztlich jede Frau für sich selbst entscheiden, ob eine Mammographie für sie sinnvoll ist oder nicht. Jetzt haben Sie einen Überblick über dieses komplexe Thema erhalten.
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