Die Früherkennung von Krankheiten kann Leben retten. Doch welche Vorsorgeuntersuchungen machen Sinn? Und bei welchen Check-ups besteht das Risiko, Krankheiten zu erkennen, wo gar keine sind? Wir klären auf.
Vorsorgeuntersuchungen, in der Fachsprache Check-ups oder Screenings genannt, sind dazu da, mögliche Erkrankungen zu entdecken, bevor Symptome oder Beschwerden auftreten. Also solange eine Person gesund erscheint. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser ist sie in den meisten Fällen behandelbar.
Doch wann kommt welcher Check-up in Frage? «Sinnvoll ist eine Voruntersuchung dann, wenn die Vorteile überwiegen», weiss Dr. med. Sabrina Stollberg. Sie ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana.
Wann welche Untersuchung Sinn macht, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Geschlecht, Alter, Krankheiten in der Familie, Gewicht und vielem mehr. «Je gewichtiger die individuellen Risikofaktoren von Patientinnen und Patienten für eine Erkrankung sind, desto höher ist der Nutzen eines Check-ups», erklärt Sabrina Stollberg.
Ein Beispiel: Wenn schon die Mutter einer Patientin in jungen Jahren an Brustkrebs erkrankte, besteht ein erhöhtes Risiko, dass auch die Tochter an Brustkrebs erkranken könnte. Neben genetischen Risikofaktoren stellen Übergewicht, Rauchen oder eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren weitere Risikofaktoren für Brustkrebs dar.
Zur Risikoeinschätzung und zur Entscheidung für oder gegen einen Check-up – in diesem Fall eine Mammografie – ist das klärende Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt sehr wichtig. «Tests können Ängste auslösen oder weitere Untersuchungen nach sich ziehen», so Sabrina Stollberg. «Bevor eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt wird, sollten Patientinnen und Patienten über die Vor- und Nachteile gründlich aufgeklärt werden.»
Bei einem allgemeinen Check-up beim Hausarzt ist es zudem wichtig, auch verhaltensbasierte Risikofaktoren zu besprechen: etwa der Konsum von Alkohol oder Drogen, eine unausgewogene Ernährung, der Mangel an Bewegung oder sozialen Kontakten.
Voruntersuchungen können Risiken bergen. Zum Beispiel Blutungen während oder nach einer Darmspiegelung. Ein weiteres Risiko ist der sogenannte «falsche Alarm». Dabei handelt es sich um ein falsch positives Testresultat, was zu einer Überdiagnose sowie unnötigen, risikobehafteten Folgeuntersuchungen wie Biopsien führen kann. Darüber hinaus löst ein «falsche Alarm» häufig Ängste und Sorgen aus.
Es ist wichtig, Patientinnen und Patienten vorab über die Konsequenzen von Testergebnissen zu informieren. Auch ein negatives Testergebnis (also keine Erkrankung) ist nicht zu 100 Prozent verlässlich. Hier besteht die Gefahr, dass sich eine Person in Sicherheit wähnt und später auftretenden Symptomen zu wenig oder keine Beachtung schenkt.
Zudem ist im Vorfeld zu besprechen, welche Therapien eine Person überhaupt auf sich nehmen will, falls ein positives Resultat auftreten sollte. Eine Mammographie beispielsweise macht wenig Sinn, wenn die Patientin bei einem Krebsverdacht in einem nächsten Schritt keine Biopsie oder Operation wünscht.
Die Leistungen im Bereich Prävention sind vielfältig. An Präventionsmassnahmen wie Impfungen, Herz-/Kreislauf-Check-ups, Ultraschalluntersuchungen, Raucherentwöhnung oder Untersuchungen zur Früherkennung von Krebsleiden beteiligen sich beispielsweise COMPLETA und SANA wie folgt:
Mit der Zusatzversicherung COMPLETA erhalten Sie 90% der Kosten bis max. 750 Franken pro Kalenderjahr für oben erwähnte Check-ups.
Mit der Zusatzversicherung SANA erhalten Sie 75% der Kosten bis max. 500 Franken pro Kalenderjahr für oben erwähnte Check-ups.
Sie erhalten alle drei Kalenderjahre bis max. 1700 Franken für diverse Check-up-Programme: z.B. im Zusammenhang mit Bewegung, Ernährung oder Stressabbau.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für viele Krebsarten. Aufgrund dessen wird zum Beispiel eine Darmspiegelung (Koloskopie) ab 50 Jahren empfohlen. Bei diesem Check-up geben Fachgesellschaften zugleich eine obere Altersgrenze von 75 Jahren an, denn: Das Risiko von Komplikationen kann steigen und der Nutzen fällt im Hinblick auf die Lebenserwartung geringer aus. Es gilt wie bei allen anderen Check-ups, die individuellen Vor- und Nachteile in Absprache mit einer Fachperson abzuwägen.
Möchten Sie wissen, ob eine Vorsorgeuntersuchung bei Ihnen angezeigt ist?
Dann lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt beraten.
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Sabrina Stollberg ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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