Geschwollene Beine: Was hilft?

Woher kommen geschwollene Beine und Füsse? Welche Hausmittel und Tabletten helfen gegen Wasser in den Beinen? Ist Wasser in den Beinen gefährlich? Gibt es Übungen gegen Wasser in den Beinen? Erfahren Sie, wie Sie Wasser in den Beinen reduzieren.

21.01.2025 Imke Schmitz 9 Minuten

Was bedeutet Wasser in den Beinen?

Wasser in den Beinen und geschwollene Füsse sind unangenehm. Fachpersonen bezeichnen diese Wassereinlagerungen im Gewebe als Ödeme. In den Sommermonaten treten diese besonders häufig auf. Hitze ist aber nicht der einzige Grund für Wasser in den Beinen und Füssen.

Wasser in den Beinen erkennen

Wie fühlt sich Wasser in den Beinen an? Wasser in den Beinen führt zu verschiedenen Symptomen. An den folgenden Anzeichen erkennen Sie Wasser in Beinen und Füssen:

  • Die betroffene Stelle ist weich. Wenn Sie die Stelle eindrücken, entsteht eine Delle. Dank diesem Drucktest erkennen Sie Wasser in den Beinen schnell.
  • Die Haut spannt. Wasser in den Füssen und Beinen verursacht deshalb manchmal Schmerzen. Gelegentlich jucken und kribbeln die Stellen. Möglicherweise fühlen sie sich auch taub an.
  • Ihre Hose und Schuhe sitzen enger als sonst.
  • Bei Wasser in den Füssen erkennen Sie Ihre Knöchel weniger deutlich.

Wichtig: Wenn Sie zusätzlich zum Wasser in den Beinen Atemnot und Kurzatmigkeit verspüren, wenden Sie sich direkt an einen Arzt oder eine Ärztin. Das weist möglicherweise auf eine Herzerkrankung hin.

Wieso Wasser in den Beinen?

Woher kommt Wasser in den Beinen und Füssen? Die Schwellungen entstehen, weil Flüssigkeit aus den Blut- oder Lymphgefässen austritt und sich im Gewebe ansammelt. Das hat verschiedene Ursachen:

  • Sitzende oder stehende Tätigkeiten: Wer tagsüber viel sitzt oder steht, hat am Abend allenfalls geschwollene Beine. Der Grund: Muskelbewegungen in den Beinen sorgen dafür, dass Blut und Lymphflüssigkeit aus den Beinen Richtung Herz transportiert werden. Wenn Sie lange sitzen oder stehen, sind die Muskeln in den Beinen nicht aktiv. Die Folge: Die Flüssigkeiten sammeln sich im Gewebe in Beinen und Füssen. Das ist übrigens auch die Ursache für geschwollene Füsse und Beine nach einem Flug. Jüngere Menschen sind von diesem Symptom weniger betroffen als Menschen im mittleren und höheren Alter.
  • Hitze: Geschwollene Füsse und Beine kommen im Sommer besonders häufig vor. Hohe Temperaturen weiten die Blutgefässe, Wasser gelangt leichter ins umliegende Gewebe. Durch die Schwerkraft sammelt sich das Wasser vor allem in den Füssen und Beinen.
  • Operation: Geschwollene Beine treten zudem oft nach einer Operation oder nach Verletzungen auf. Das hat mit Entzündungsprozessen zu tun – eine häufige Folge von Operationen oder Verletzungen. Durch die Entzündung schwillt die betroffene Körperstelle an. Die Blutgefässe weiten sich und sind durchlässiger für Flüssigkeit. Diese spült entzündliche Erreger weg. Das ist ein natürlicher Prozess und die Schwellung heilt in der Regel von selbst.

Geschwollene Beine: Krankheit als Ursache

In einigen Fällen sind Krankheiten die Ursache für geschwollene Füsse und Beine. Folgende Krankheiten kommen dabei infrage:

  • Venenschwäche: Bei einer Venenschwäche funktionieren die Venenklappen nicht richtig. Die Folge: Das Blut fliesst nur noch schwer aus den Beinen Richtung Herz zurück. Das führt zu einem hohen Druck in den Beinvenen. Flüssigkeit tritt aus, sammelt sich im Gewebe und die Beine schwellen an.
  • Thrombose: Bewegungsmangel, aber auch eine Venenschwäche erhöhen das Risiko für eine Thrombose. Bei einer Thrombose entstehen Blutgerinnsel (Thromben), die den Blutfluss stören und die Gesundheit gefährden. Blutgerinnsel sind kleine Klumpen aus Blutplättchen, roten Blutkörperchen und Eiweissen.
  • Lymphödem: Beim Lymphödem fliesst Lymphflüssigkeit nicht richtig ab. Das führt unter anderem zu geschwollenen Beinen, Füssen oder Armen.
  • Nieren- und Lebererkrankungen: Bei Nierenerkrankungen scheidet der Körper überschüssige Flüssigkeit nicht richtig aus. Dadurch sammelt sich Wasser im Gewebe an. Manche Lebererkrankungen führen dazu, dass es zu wenig Eiweiss im Blut gibt. Eiweisse aber binden Wasser. Hat es zu wenig Eiweiss, staut sich das Wasser leichter im Gewebe.
  • Herzinsuffizienz: Wenn die Kraft des Herzens vermindert ist, fliesst das Blut weniger gut durch den Körper und staut sich in den Beinen. Der Druck in den dortigen Blutgefässen steigt, Flüssigkeit tritt in das umliegende Gewebe aus. So führt eine Herzinsuffizienz zu Wasser in den Beinen. Zudem beeinflusst eine Herzinsuffizienz die Durchblutung der Nieren: Diese scheiden dann weniger Flüssigkeit aus, was die Schwellung verstärkt.

Hinweis: Oft kommen geschwollene Füsse und Beine bei älteren Menschen vor. Dem Körper fällt es im Alter schwerer, das Blut aus den Beinen wieder zum Herzen zu befördern. Die mögliche Folge: ein Blutstau in den Venen. Es entstehen Schwellungen.

Geschwollene Füsse und Beine in der Schwangerschaft

Geschwollene Beine und Füsse sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Aber warum ist das so? Durch die Hormone sind die Gefässe in der Schwangerschaft durchlässiger. Flüssigkeit tritt dadurch leichter ins Gewebe ein. Da die Gebärmutter während der Schwangerschaft wächst und an Gewicht zunimmt, erhöht sich zudem der Druck auf die Beckenvene. Das Blut fliesst nicht mehr so gut zum Herzen zurück. Unter Umständen schwellen Ihre Beine und Füsse deshalb während der Schwangerschaft an. Wenn Sie von erhöhtem Blutdruck betroffen sind, neigen Sie während der Schwangerschaft eher zu Wasser in den Beinen.

Grundsätzlich ist Wasser in den Beinen für Sie und Ihr Baby nicht gefährlich. In manchen Fällen weisen die Schwellungen aber auf eine bestehende oder beginnende Erkrankung hin. Sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Wenn er oder sie beispielsweise Eiweisse in Ihrem Urin feststellt, ist das womöglich ein Hinweis auf eine Präeklampsie. Diese Erkrankung führt zu Bluthochdruck und Organschäden. Anzeichen sind unter anderem schnelle Gewichtszunahme, Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchschmerzen.

Wasser in den Beinen: Ab wann gefährlich?

Ist Wasser in den Beinen gefährlich? Wenn Sie selten Wassereinlagerungen haben, besteht kein Grund zur Sorge. Bemerken Sie jedoch häufig Schwellungen, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Sprechen Sie mit einer Fachperson, wenn Sie Krampfadern oder Besenreiser feststellen.

Treten Wassereinlagerungen gemeinsam mit Brustschmerzen, Atemnot und Herzrasen auf, brauchen Sie eine sofortige Behandlung. Denn das sind Symptome einer Lungenembolie. Rufen Sie in diesem Fall sofort einen Krankenwagen.

Was tun bei Wasser in den Beinen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wasser in den Beinen zu mindern. Was Sie tun können:

  • Verwenden Sie eine Salbe gegen Wasser in den Beinen. Sie enthält kühlende Wirkstoffe gegen Schwellungen, wie Rosskastanie oder roter Weinlaubextrakt. Fragen Sie in der Apotheke, ob Salben für Sie geeignet sind.
  • Kompressionsstrümpfe fördern bei Wasser in den Beinen den Rückfluss des Bluts zum Herzen und wirken Krampfadern entgegen. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Er oder sie verschreibt Ihnen die Strümpfe bei Bedarf.
  • Auch bestimmte Tabletten helfen möglicherweise gegen Wasser in den Beinen. Sie bestehen unter anderem aus Rosskastanienextrakt, Stechendem Mäusedorn oder Rutin. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob diese Mittel für Sie sinnvoll sind. Erkennen diese eine zugrundeliegende Erkrankung, brauchen Sie gegebenenfalls andere Medikamente gegen Wasser in den Beinen.

Wasser in den Beinen mit Lymphdrainage loswerden

Eine Lymphdrainage bei Wasser in den Beinen stimuliert den Lymphfluss. Das regt das Lymphsystem an, die Wassereinlagerungen abzutransportieren.

Wichtig: Besonders wirksam ist die Lymphdrainage kombiniert mit einer Kompressionstherapie (Kompressionsstrümpfe oder Bandagen). Fragen Sie Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten vor der Lymphdrainage, ob diese Ihnen nach der Behandlung Kompressionsbandagen anlegen können.

Geschwollene Füsse und Beine: Hausmittel

Versuchen Sie bei Wasser in den Beinen verschiedene Hausmittel:

  • Bei geschwollenen Füssen und Beinen zählt Apfelessig zu den Hausmitteln. Geben Sie zweimal am Tag je einen Teelöffel Apfelessig in ein Glas Wasser. Trinken Sie dieses langsam. Oder geben Sie den Essig auf ein Tuch und legen dieses auf die betroffenen Stellen. Womöglich hilft Apfelessig auf diese Weise äusserlich gegen Wasser in den Beinen und Füssen.
  • Gegen Wasser in den Beinen helfen möglicherweise auch Schüssler-Salze. Schüssler-Salz Nr. 8 reguliert unter Umständen den Flüssigkeitshaushalt im Körper.
  • Bei Wassereinlagerungen ist es wohltuend, die Beine kalt einzuwickeln. Legen Sie dazu ein Tuch für ein paar Minuten in das Gefrierfach. Wickeln Sie es anschliessend um die betroffene Stelle. Geben Sie etwas Apfelessig auf das Tuch, bevor Sie es verwenden. Das verstärkt möglicherweise die Wirkung.
  • Trinken Sie entwässernden Tee, wie beispielsweise grünen Tee oder Pfefferminztee.

Tipps gegen geschwollene Beine

Es gibt viele praktische Tipps, die Ihnen bei Wassereinlagerungen Linderung verschaffen:

  • Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag. Fahren Sie regelmässig Fahrrad oder gehen Sie spazieren. So arbeiten die Beinmuskeln und regen das Venen- und Lymphsystem an. Das Blut fliesst dann leichter von den Beinen zum Herz zurück.
  • Machen Sie regelmässig Bewegungspausen: Beim Sitzen und Stehen sind die Muskeln in den Beinen nicht aktiv. Das Blut fliesst weniger gut nach oben und staut sich in Beinen und Füssen. Vermeiden Sie es deshalb, lange am Stück zu sitzen oder zu stehen.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und Ihr Körpergewicht: Menschen mit erhöhtem Körpergewicht neigen eher zu Wasser in den Beinen. Reduzieren Sie Salz auf Ihrem Speiseplan und verzichten Sie nach Möglichkeit auf Alkohol. Trinken Sie zudem ausreichend Wasser.
  • Die Beine hochzulagern, ist bei Wassereinlagerungen ebenfalls unterstützend. Das ist dann besonders hilfreich, wenn Sie körperlich eingeschränkt sind.
  • Tragen Sie locker sitzende Kleidung. Das erleichtert den Blutfluss.
  • Machen Sie ein kaltes Fussbad. Geschwollene Füsse bei Hitze behandeln Sie damit besonders gut.

Übungen gegen Wasser in den Beinen

Übungen gegen geschwollene Beine und Füsse helfen, die Schwellung zur reduzieren. Führen Sie diese ganz einfach zu Hause durch:

  • Legen Sie sich gerade auf den Rücken. Nun ziehen Sie die Fussspitzen nach oben in Richtung Ihres Kopfes. Anschliessend ziehen Sie sie nach unten. Wiederholen Sie diese Übung 30 Mal.
  • Spannen Sie die Gesässmuskeln für einige Sekunden an. Lassen Sie dann für wenige Sekunden locker, bevor Sie die Muskeln erneut anspannen.
  • Stellen Sie sich langsam auf die Zehenspitzen. Verbleiben Sie für ein paar Sekunden in dieser Position und sinken Sie anschliessend wieder auf die Fersen zurück. Wiederholen Sie den Vorgang einige Male.
  • Legen Sie sich auf den Rücken. Heben Sie Ihre Beine in einem rechten Winkel an. Tun Sie so, als würden Sie in der Luft Fahrrad fahren. Das machen Sie etwa 30 Sekunden.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie geschwollene Füsse und Beine behandeln und den Schwellungen vorbeugen. Bleiben Sie aktiv und achten Sie auf Ihr Wohlbefinden. Sind Sie regelmässig von Wasser in Beinen und Füssen betroffen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

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