Die Lymphdrainage ist eine Massage, die das Lymphsystem anregt. Was bringt eine Lymphdrainage und wie oft wird sie angewendet? Erfahren Sie, wozu die Lymphdrainage eingesetzt wird und welche Nebenwirkungen möglich sind.
Die Lymphdrainage ist eine physikalische Therapieform, die das Lymphsystem stimuliert. Das Lymphsystem gehört zum Abwehrsystem unseres Körpers und unterteilt sich in die lymphatischen Organe und das Lymphgefäss-System.
Die Lymphdrainage fördert den Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit und Abfallstoffen aus dem Körpergewebe. Kern der Methode sind rhythmische, sanfte Bewegungen, die Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut entlang der Lymphbahnen ausführt. Manchmal kommen bei der Lymphdrainage auch Geräte zum Einsatz, vor allem bei der Lymphdrainage für die Beine. Wird die Lymphdrainage ohne Geräte durchgeführt, spricht man auch von manueller Lymphdrainage.
Physiotherapeutinnen, Naturheilpraktiker und speziell ausgebildete Masseurinnen und Masseure führen die Lymphdrainage durch. Sie verfügen über fachliche Kenntnisse des Lymphsystems und der Anatomie des Körpers.
Tipp: Sind Sie auf der Suche nach einer geeigneten Therapeutin oder einem geeigneten Therapeuten? Nutzen Sie einfach unsere Komplementärtherapeutensuche.
Durch gezielte, sanfte Stimulation des Lymphnetzwerkes fördert die Lymphdrainage den Fluss der Lymphe. Die Lymphe ist eine klare Flüssigkeit, die durch unseren Körper fliesst und dabei hilft, Abfall- und Giftstoffe aus dem Gewebe zu entfernen.
Spezielle Massagebewegungen regen das Lymphsystem dazu an, besser zu arbeiten. Eine Lymphdrainage kann damit:
Ist die Lymphdrainage ärztlich verordnet und wird sie durch eine Physiotherapeutin oder einen Physiotherapeuten durchgeführt, so werden die Kosten über die Grundversicherung abgerechnet.
Bei den Zusatzversicherungen SANA und COMPLETA beteiligen wir uns an den Kosten, wenn die Therapeutin oder der Therapeut von Helsana anerkannt ist.
Grundsätzlich gilt: Klären Sie am besten vor Behandlungsbeginn ab, welche Leistungen Ihre Krankenkasse übernimmt. Gerne beraten wir Sie auch zur Kostenübernahme.
Die Lymphdrainage ist eine vielseitige Behandlungsform und kann bei verschiedenen Beschwerden helfen.
Bei Rheuma kann eine Lymphdrainage Linderung verschaffen. Denn die Massage fördert den Abtransport von Flüssigkeit, was zur Minderung von Schwellungen und damit verbundenen Schmerzen beiträgt. Auch die Beweglichkeit kann dadurch verbessert werden.
Auf diese Weise lässt sich Rheuma natürlich behandeln.
Eine Lymphdrainage kann während der Schwangerschaft Wassereinlagerungen und Schwellungen reduzieren. Meistens wird die Lymphdrainage dann in Kombination mit einer Kompressionstherapie angewendet. Ob eine Behandlung Sinn macht, hängt von der Ausprägung und vom Schwangerschaftsverlauf ab. Sprechen Sie vor einer Behandlung deshalb mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.
Ein Lymphödem ist eine Ansammlung von Lymphe im Gewebe, die zu einer Schwellung führt. Bei Lymphödemen wird eine intensive Lymphdrainage angewendet. Je nach Krankheitsbild kann die Lymphdrainage mehrmals pro Woche Anwendung finden, auch in Kombination mit einer Kompressionsbehandlung – also dem Tragen von Kompressionsstrümpfen und -bandagen.
Auch nach einer Operation (zum Beispiel am Fuss oder Knie) kann eine Lymphdrainage sinnvoll sein. Denn nach der Operation können Lymphödeme entstehen. Die Lymphdrainage wirkt dann als Ödem- und Entstauungstherapie ödematöser Körperregionen, wie Kopf und Hals, Körperstamm, Arme und Beine. Die betroffene Körperstelle schwillt schneller ab und lässt sich besser bewegen, was die Heilung fördert.
Die Lymphdrainage wird auch nach anderen Arten von Verletzungen und Operationen eingesetzt, die Ödeme verursachen. Ärztinnen und Ärzte verordnen sie zum Beispiel häufig nach Tumorbehandlungen oder Lymphknotenentfernungen. Das fördert nicht nur eine schnellere Genesung, sondern verringert auch das Risiko von Komplikationen.
Die Lymphdrainage ist besonders wirksam bei der Behandlung von geschwollenen Beinen. Sie fördert den Abfluss überschüssiger Flüssigkeit und spielt eine wichtige Rolle bei der Entfernung von Abfallstoffen aus dem Gewebe.
Ist eine Lymphdrainage sinnvoll, wenn Sie abnehmen möchten? Ja, aber nur, wenn die Schwellungen und Stauungen das überschüssige Gewicht verursachen. Die Lymphdrainage allein hat keinen direkten Einfluss auf das Gewicht. Wenn Sie abnehmen möchten, sind vor allem eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung wichtig.
Eine Lymphdrainage im Gesichtsbereich kann bei Schwellungen helfen. Die sanfte Massage regt den Lymphfluss im Gesicht an und sorgt für ein frischeres Hautbild.
Wichtig: Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über mögliche Gegenanzeigen. Bei Schilddrüsenfunktionsstörungen etwa sollten Sie auf Lymphdrainagen in diesem Bereich verzichten.
Die Häufigkeit und die Dauer einer Lymphdrainage können stark variieren. Denn die Behandlung wird auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Bei Bedarf wird die Lymphdrainage über mehrere Wochen mehrmals angewendet.
Nach einer Lymphdrainage können gelegentlich Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers. Dauern die Nebenwirkungen länger an oder sind sie sehr stark, wenden Sie sich an Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten beziehungsweise an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Die Lymphdrainage ist eine sinnvolle Ergänzung bei der Behandlung verschiedener Beschwerden. Sie kann in einem gewissen Mass auch selbst manuell durchgeführt werden. Ob eine Lymphdrainage für Sie in Frage kommt, besprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, die Sie darüber aufklären werden, ob und wie Sie von dieser Behandlung profitieren können.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
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