Was ist ein Burnout?

Ausgebrannt, leer, energielos – das sind die typischen Anzeichen eines Burnouts. Ausgelöst wird es durch langandauernde Überlastung. Betroffene müssen die Work-Life-Balance wieder ins Gleichgewicht bringen.

27.09.2023 Nina Merli 3 Minuten

Gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2017 sind 21 Prozent der Erwerbstätigen am Arbeitsplatz gestresst. Knapp die Hälfte dieser Personen fühlt sich emotional erschöpft. Männer und Frauen sind davon gleichermassen betroffen. Ein Burnout ist zwar keine eigenständige Erkrankung, wird aber als Syndrom definiert – also als eine Ansammlung verschiedener Symptome. Burnout-Symptome können psychisch oder körperlich sein, sollten ernst genommen und behandelt werden. Das verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern senkt auch das Risiko für psychische oder körperliche Folgeerkrankungen wie Depressionen oder Bluthochdruck.

Was sind Anzeichen für Burnout?

Ein Burnout kann man an körperlichen, sowie psychischen oder neurologischen Symptomen erkennen. Zu Burnout-Symptomen, die sich körperlich zeigen, zählen unter anderem die folgenden Beschwerden:

  • Chronische Müdigkeit
  • Anfälligkeit für Infekte, Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel, Blutdruckinstabilität, Herzrasen, Tinnitus
  • Fehlende Energie
  • Schlafstörungen

Burnout-Symptome, die sich psychisch bzw. neurologisch äussern, sind:

  • Mühe, nach der Arbeit abzuschalten
  • Distanzierung von der Arbeit
  • Verringerte Arbeitslust
  • Generelle Lustlosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Gereiztheit
  • Gefühl mangelnder Wertschätzung
  • Zynismus
  • Vernachlässigung von Freizeitaktivitäten und Kontakten zu Familie und Freunden
  • Vermehrter Konsum von Alkohol, Tabak, Drogen und Medikamenten
  • Innere Leere, Hoffnungslosigkeit, Gefühl von Sinnlosigkeit
  • Angstgefühle
  • Selbstmordgedanken

Haben Sie Fragen?

Benötigen Sie weitere Informationen, oder haben Sie Fragen zum Burnout? Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater helfen Ihnen gerne weiter.

Burnout-Phasen

Ein Burnout entwickelt sich meist schleichend. Ausgelöst wird es durch eine langanhaltende belastende Situation. Am Anfang eines Burnouts steht immer ein besonders grosses Engagement der Betroffenen. Ihre extreme Einsatzbereitschaft kann dazu führen, dass sie die eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Nach einiger Zeit fühlen sie sich körperlich und emotional ermüdet. Trotz grossem Einsatz sinkt ihre Leistung. Dies führt zu noch mehr Engagement, die Ermüdung wird zum Dauerzustand.

Burnout-Ursachen

Am häufigsten entsteht ein Burnout im beruflichen Kontext. Folgende Faktoren begünstigen eine Erkrankung:

  • Schlechtes Arbeitsklima
  • Fehlende Anerkennung
  • Lange Arbeitszeiten
  • Zeitdruck
  • Wenig Selbstbestimmung
  • Permanente Erreichbarkeit
  • Hohe Anforderungen

Neben diesen äusseren Faktoren gibt es aber auch persönliche Eigenschaften, die eine Überlastung auslösen. Dazu gehören Perfektionismus, Gewissenhaftigkeit oder hohe Ansprüche an sich selbst.

Burnout bei Eltern

Auch Haus- und Familienarbeit kann zu einem Burnout-Syndrom führen. Eine hohe Arbeitsbelastung, wenig Gestaltungsspielraum, kein Dankeschön und kein Lohn begünstigen das Burnout bei Eltern.

Burnout – was tun?

Bei leichten Beschwerden reichen in der Regel organisatorische und arbeitspsychologische Massnahmen, die die Arbeitssituation verbessern. Ziel ist es, die Work-Life-Balance wiederherzustellen und Stress abzubauen.

Tipps für eine ausgeglichene Work-Life-Balance

Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, braucht es eine umfangreichere psychotherapeutische Behandlung. Die in der Psychotherapie besprochenen und geplanten Massnahmen sollen den Betroffenen helfen, ihre Probleme besser zu bewältigen.

Folgende Massnahmen helfen bei einem Burnout:

  • Burnout-Krankschreibung: Eine Auszeit von der Arbeit ermöglicht es Betroffenen, ihre Situation mit Abstand zu betrachten. Darum ist eine Burnout-Krankschreibung ein wichtiger Teil auf dem Weg zur Besserung. Zusätzlich hilft es auch, wenn sie vorübergehend ihren Aufenthaltsort wechseln.
  • Achtsamkeit und Akzeptanz: Betroffene sollten lernen, nicht zu leugnen, wegzuschauen oder ständig auf der Flucht zu sein. Stattdessen sollten sie innehalten und wohlwollend betrachten, was ist. So können sich Betroffene der Gefühle und Gedanken, die für ihre negativen Emotionen verantwortlich sind, bewusstwerden und sie akzeptieren. Dies reduziert den Stress erheblich.
  • Lebensstiländerungen: Dazu gehören Entspannungstechniken, Freizeitplanung und Sport ohne Leistungsdruck. Ziel ist es, das Leben ausgeglichener zu gestalten, Stresshormone schneller abzubauen, mehr Glückshormone auszuschütten und das Selbstvertrauen wieder zu steigern. Zudem ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Diese kann neurologische Symptome, wie etwa Konzentrationsprobleme, positiv beeinflussen.
  • Komplementärmedizin: Psychotherapeutische Behandlung kann durch Komplementärtherapien wie Akupunktur begleitet werden.

Wenn sich Betroffene nach einer gewissen Zeit wieder ins Arbeitsleben eingliedern, ist es oft sinnvoll, erst mit einem tiefen Pensum einzusteigen und dieses nach und nach zu erhöhen.

Burnout-Prävention

Gegen Ursachen eines Burnouts gibt es kein Patentrezept, weil sie sehr vielfältig sind. Eine der Hauptursachen ist chronischer Stress. Deshalb spielt der Umgang mit Stress eine zentrale Rolle. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten für eine erfolgreiche Burnout-Prävention:

  • Eigene Fähigkeiten im Umgang mit Stress stärken
  • Die Ursachen von Stress im persönlichen Umfeld abbauen, damit Stress gar nicht erst entsteht. Dies ist jedoch in der Regel ein schwieriges Unterfangen, da wir nicht alle Ursachen selbst beeinflussen können
So trainieren Sie Ihre innere Stärke

Wie bereits im Abschnitt «Burnout was tun?» erwähnt, ist es auch wichtig, die Work-Life-Balance wiederherzustellen. Auf einen gesunden Ausgleich von Berufs- und Privatleben sollte man allerdings nicht erst achten, wenn das Burnout schon da ist.

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