Wie fühlt sich Einsamkeit im Alter an und woran lässt sich Einsamkeit im Alter erkennen? Erfahren Sie, was Sie als betroffene oder angehörige Person gegen Alterseinsamkeit und die Folgen von Einsamkeit im Alter tun können.
Einsamkeit im Alter ist ein Thema, das viele Menschen bewegt. Allein in der Schweiz geben rund 160’000 Personen über 62 Jahre an, von Alterseinsamkeit betroffen zu sein. Ob sich Menschen einsam im Alter fühlen, hängt vom individuellen Bedürfnis nach sozialer Interaktion ab. Im Alter allein zu sein, ist nicht gleichbedeutend mit Alterseinsamkeit: Alleinsein im Alter beschreibt zunächst einen Umstand. Sind Sie allein, sind Sie nicht von anderen Menschen umgeben. Das ist der Fall, wenn Sie allein einer Tätigkeit nachgehen. Einsamkeit im Alter ist dagegen ein Gefühl. Betroffene fühlen sich isoliert und leer – unabhängig davon, ob sie gerade von Menschen umgeben sind.
Die Anzeichen von Einsamkeit im Alter sind vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich. Sie reichen von körperlichen bis hin zu psychischen Symptomen. Bei Einsamkeit im Alter gehören zu den körperlichen Symptomen:
Neben den körperlichen Anzeichen gibt es auch psychische. Unter anderem führt Einsamkeit im Alter zu folgenden psychischen Symptomen:
Ein Ihnen nahestehender Mensch zeigt Symptome von Einsamkeit im Alter? Suchen Sie behutsam das Gespräch und bieten Sie Ihre Hilfe an. Helfen Sie gegebenenfalls bei der Suche nach professioneller Begleitung. Oder vielleicht sind Sie selbst von Einsamkeit betroffen und brauchen seelische Unterstützung? Wenden Sie sich an Organisationen wie Pro Mente Sana oder die Dargebotene Hand.
Die Ursache für Vereinsamung im Alter ist soziale Isolation. Betroffene vereinsamen aus unterschiedlichen Gründen:
Viele Menschen fühlen sich einsam im Alter trotz Kindern, weil sie nicht in die Familie eingebunden sind. Mögliche Gründe: Die Kinder leben weit weg oder legen keinen Wert auf intensiven Kontakt zu den Eltern. Einsam im Alter zu sein, ist sowohl ohne Kinder als auch mit Kindern ein relevantes Thema.
Einsamkeit im Alter hat verschiedene Folgen. Dazu gehören:
Es gibt viele Möglichkeiten, Einsamkeit im Alter zu verhindern. Diese Massnahmen helfen auch gezielt gegen bestehende Einsamkeit im Alter. Wie kann man also Einsamkeit im Alter überwinden und vorbeugen?
Ihre Eltern oder andere Menschen in Ihrem Umfeld sind von Einsamkeit im Alter betroffen? Als Angehöriger oder Angehörige können Sie Unterstützung leisten. Ermuntern Sie die betroffene Person, an Seniorentreffen teilzunehmen oder sich ehrenamtlich zu engagieren. Bieten Sie an, sie zu diesen Aktivitäten zu fahren oder sie zu begleiten. Binden Sie die betroffene Person zudem in Familienaktivitäten ein. Zeigen Sie ihr auch, wie sie soziale Medien nutzt. Vereinbaren Sie beispielsweise Termine für Videoanrufe oder suchen Sie das virtuelle Gespräch. Lassen Sie sie an Ihrem Leben teilhaben – etwa durch Fotos und kleine Updates in Textform. Falls Ihnen die Zeit fehlt, wenden Sie sich an die anderen Angehörigen. Planen Sie gemeinsam, wer wann anruft oder schreibt.
Falls diese Massnahmen nicht helfen, suchen Sie das direkte Gespräch. Fragen Sie die betroffene Person, wie sie sich fühlt. Suchen Sie bei Bedarf therapeutische Hilfe.
Neben den Alltagsänderungen gibt es weitere Massnahmen wie etwa Projekte gegen Einsamkeit im Alter. Ein paar Beispiele:
Sie fühlen sich noch sehr fit? Dann könnte eine weitere Idee ein Ehrenamt in einem gemeinnützigen Verein gegen Einsamkeit im Alter sein. Durch Freiwilligenarbeit knüpfen Sie Kontakte und tun gleichzeitig etwas Gutes. Einen Überblick erhalten Interessierte unter anderem bei der Caritas oder beim Roten Kreuz. Weitere Inspiration bietet das Seniorenportal-Schweiz.
Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater zeigen Ihnen auf, wie Sie Einsamkeit erkennen, vorbeugen und behandeln können. Zudem vermitteln wir Ihnen gerne passende Hilfsangebote.
Sie haben Angst vor Einsamkeit im Alter oder fühlen Sie sich bereits einsam? Sie sind nicht allein. Mit kleinen Veränderungen in Ihrem Leben und Engagement können Sie Einsamkeit im Alter verhindern und so Ihre Lebensqualität verbessern.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Ronja Schoch (Dentalassistentin und Spitex-Pflegende) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um das Thema «Leben im Alter», Prävention und Pflege.
Erfahren Sie monatlich mehr über aktuelle Gesundheitsthemen und erhalten Sie alle Informationen zu den attraktiven Angeboten aller Gesellschaften der Helsana-Gruppe * bequem per E-Mail zugestellt. Registrieren Sie sich kostenlos für unseren Newsletter.
Ihre Daten konnten nicht übermittelt werden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
* Zur Helsana-Gruppe gehören die Helsana Versicherungen AG, Helsana Zusatzversicherungen AG sowie die Helsana Unfall AG.