Was bewirkt Schröpfen? Was kann diese Behandlung kosten? Hat Schröpfen mögliche Nebenwirkungen? Hier finden Sie Informationen über das trockene und blutige Schröpfen sowie über die Schröpfmassage.
Schröpfen ist eine der ältesten Therapieformen und wird etwa in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) angewendet. Die Schröpftherapie wird von TCM-Therapeutinnen und Heilpraktikern angeboten, aber auch in Arztpraxen, die auf Naturheilverfahren spezialisiert sind. Schröpfen wird zudem in der Physiotherapie, Ergotherapie oder in der Massagepraxis angewendet. Es gibt verschiedene Methoden: trockenes Schröpfen, blutiges Schröpfen und die Schröpfmassage.
Das Schröpfen soll das allgemeine Wohlbefinden steigern und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Dabei platzieren Therapeutinnen und Therapeuten spezielle Schröpfgläser auf der Haut und erzeugen durch Unterdruck eine Saugwirkung. Die Haut, das Bindegewebe und die Muskulatur darunter werden dadurch besser durchblutet. Durch den verbesserten Lymphfluss soll der Körper Giftstoffe und Abfallprodukte abbauen.
Schröpfen ist eine vielseitige Therapieform und hilft bei diversen Beschwerden. Am häufigsten konzentriert sich die Therapeutin oder der Therapeut auf die Körperstellen Rücken, Arme und Beine. Bei welchen Anliegen zeigt Schröpfen Wirkung? Mögliche Anwendungsgebiete:
Helsana unterstützt Schröpfen im Rahmen der Komplementärmedizin und beteiligt sich gemäss Ihrer Zusatzversicherung an den Therapie-Kosten: Mit SANA oder COMPLETA erhalten Sie 75% des Rechnungsbetrages. COMPLETA PLUS deckt ergänzend zu COMPLETA 15% des Rechnungsbetrages bis zu 500 Franken pro Kalenderjahr. Die Therapeutin oder der Therapeut muss von Helsana fürs Schröpfen anerkannt sein. Nutzen Sie dazu unsere Komplementärtherapeuten-Suche.
Bevor die Schröpftherapie beginnt, untersucht Sie der Komplementärmediziner auf Hautveränderungen wie Asymmetrien oder Entzündungen. Anschliessend tastet er Ihren Körper ab, um Durchblutung und Muskelzustand zu bewerten. Je nach Ergebnis und persönlichem Anliegen legt Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut die Art des Schröpfens sowie die Schröpfpunkte fest.
Bei dieser Form des Schröpfens entsteht die Wirkung, indem die Therapeutin oder der Therapeut Schröpfgläser auf Ihre intakte Haut platziert. Danach erzeugt Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut in den Gläsern ein Vakuum. Die Schröpfgläser bleiben für etwa 15 Minuten auf der Haut. Diese Methode wird etwa bei Durchblutungsstörungen oder Arthrose angewendet.
Beim blutigen Schröpfen wird die Wirkung durch kleine oberflächliche Schnitte in der Haut erzielt. Bevor die Fachperson die Schröpfgläser auf Ihrer Haut platziert, desinfiziert sie diese und ritzt sie leicht an. Dass anschliessend Blut austritt, ist beim blutigen Schröpfen ganz normal und erwünscht. Mit diesem Verfahren sollen schädliche Stoffe aus dem Körper geleitet werden. Von dieser Methode können Sie profitieren, da sie den Blut- und Lymphfluss verbessert oder Organe über bestimmte Schröpfpunkte am Körper beeinflussen kann.
Die Schröpfmassage vereint die Wirkung von unblutigem Schröpfen und einer Massage. Hierbei werden die Schröpfgläser über die eingeölten Hautpartien gezogen. Das steigert die Durchblutung. Eine Schröpfkopfmassage kann Verspannung lösen und die Muskulatur lockern.
Wie oft Sie schröpfen sollten, ist abhängig von Ihren Beschwerden. Grundsätzlich gilt, dass Sie nicht mehr als zwei Körperbereiche pro Tag schröpfen sollten. Tasten Sie sich langsam heran. Beginnen Sie mit wenigen Minuten und lassen Sie die Schröpfgläser später für etwa 5–15 Minuten auf der Haut. Fallen diese vorher von selbst ab oder bilden sich blaue Flecken, beenden Sie das Schröpfen.
Viele Menschen schröpfen sich nach Anleitung selbst. Sei es, um Verspannungen loszuwerden oder aus kosmetischen Gründen. Allerdings eignet sich für die Selbstbehandlung ausschliesslich das trockene Schröpfen oder die Schröpfkopfmassage – das blutige Schröpfen gehört in die Hände einer Fachperson. Beachten Sie beim selber Schröpfen folgende Punkte – und fragen Sie bei Unsicherheiten vorab eine Fachperson:
Wichtig: Berücksichtigen Sie unbedingt unten die Ausnahmefälle, in denen Sie aufs Schröpfen verzichten sollten. Und wenden Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden immer zuerst an Ihre Hausarztpraxis.
Schröpfen gilt als nebenwirkungsarme Therapieform. Doch wie bei jeder Behandlungsmethode gibt es auch hier einige Risiken, die Sie kennen sollten. Eine der häufigsten Nebenwirkungen sind blaue Flecken nach dem Schröpfen. Diese Blutergüsse sind eine natürliche Reaktion auf den gesetzten Reiz und verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen wieder. Gelegentlich kann es zu Schmerzen kommen – vor allem, wenn der Unterdruck zu stark eingestellt ist.
Bei der Variante des blutigen Schröpfens besteht zudem eine Infektionsgefahr. Wenn Sie sich aber an eine erfahrene Fachperson wenden, ist dieses Risiko gering.
Eine weitere mögliche Nebenwirkung des Schröpfens ist die Erstverschlimmerung, bei der sich die Symptome zu Beginn der Therapie vorübergehend verschlechtern. Fragen Sie unbedingt nach, wenn Sie unsicher sind oder unerklärliche Beschwerden auftauchen.
Bevor Sie sich für eine Behandlung entscheiden, sollten Sie einige Gegenanzeigen im Auge behalten. In diesen Fällen ist Vorsicht geboten:
Holen Sie sich unter diesen Umständen ärztlichen Rat ein, um Risiken auszuschliessen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt schätzt Ihre Beschwerden und Ihre Krankheitsgeschichte am besten ein und kann daraus Behandlungsempfehlungen ableiten.
Die hier aufgeführten Informationen zu Gesundheitsthemen sind allgemeine Hinweise und dienen ausschliesslich zu Informationszwecken. Sie ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen sollten Sie in jedem Fall Rat bei einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal einholen.
Gerne helfen wir Ihnen weiter.