Wofür sind Ballaststoffe gut und wie viele Ballaststoffe essen Sie idealerweise pro Tag? Welche Lebensmittel enthalten viele Ballaststoffe? Hier erfahren Sie mehr zum Thema Nahrungsfasern und ballaststoffreiche Ernährung.
Ballaststoffe (auch Nahrungsfasern, Faserstoffe oder Pflanzenfasern) sind Bestandteile bestimmter pflanzlicher Lebensmittel. Im Körper haben sie verschiedene Aufgaben – beispielsweise bei der Verdauung. Ausserdem beeinflussen Ballaststoffe Farbe und Form des Stuhlgangs. Auch das Mikrobiom im Darm profitiert von Ballaststoffen: Faserstoffe erhöhen die Vielfalt der guten Darmbakterien. Hauptbestandteil der Nahrungsfasern sind langkettige Polysaccharide, also bestimmte Kohlenhydrate. Fachpersonen unterscheiden zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen.
Verbunden mit Wasser bilden lösliche Ballaststoffe (z. B. Inulin, Pektin und resistente Stärke) eine gelartige Substanz. Dadurch haben lösliche Ballaststoffe eine Wirkung auf Beschaffenheit und Masse unseres Stuhls: Er wird weicher und grösser. Das wiederum ermöglicht es, den Darm regelmässig zu entleeren. Die Ballaststoffe wirken somit Verstopfung entgegen. Zusätzlich dienen sie den Darmbakterien als Nahrung: Die Bakterien im Dickdarm bauen diese Art von Nahrungsfasern ab und vermehren sich, wenn Sie ausreichend davon aufnehmen.
Unlösliche Ballaststoffe (z. B. Lignin und Zellulose) binden Wasser und quellen dadurch stark auf. Das erhöht die Masse des Stuhls – dieser passiert den Darm schneller. Auf diese Weise unterstützen unlösliche Ballaststoffe eine regelmässige Verdauung. Diese Art der Nahrungsfasern bauen unsere Darmbakterien kaum ab.
Ballaststoffe wirken sich auf den Darm und damit auf die Verdauung aus. Dazu haben sie verschiedene andere günstige Auswirkungen auf den Körper:
Bei Ballaststoffen ist der Tagesbedarf je nach Alter unterschiedlich. Für gesunde erwachsene Personen sind rund 30 Gramm pro Tag empfohlen, für Kinder und Jugendliche etwas weniger. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten. So nehmen Sie in der Regel genügend Nahrungsfasern zu sich. Fünf Portionen Früchte und Gemüse, eine Portion Vollkorngetreide (z. B. Vollkornnudeln, Quinoa, brauner Reis), drei Scheiben Vollkornbrot und zwei bis drei mittelgrosse Kartoffeln genügen beispielsweise.
Gut zu wissen: Auch Schwangere und Stillende nehmen täglich idealerweise 30 Gramm Ballaststoffe zu sich.
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel gehören zu einer ausgewogenen Ernährung. Aber welche Lebensmittel haben viele Ballaststoffe? Nahrungsfasern sind fast nur in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten – allen voran in Früchten und Gemüse, Produkten aus Vollkorngetreide sowie Hülsenfrüchten und Nüssen. Tierische Lebensmittel hingegen haben fast keine Ballaststoffe.
Lebensmittel, die besonders viele Ballaststoffe enthalten, sind:
Hinweis: Es gibt noch viele weitere Lebensmittel, die Ballaststoffe enthalten. Diese Liste ist also nicht abschliessend. Folgende Tabelle gibt Ihnen einige Ideen, wie Sie Ihren täglichen Bedarf an Nahrungsfasern abdecken (Angaben pro Person):
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Frühstück
Snack
Mittagessen
Snack
Abendessen
Wenn Sie zu viele Ballaststoffe auf einmal zu sich nehmen, treten möglicherweise folgende Beschwerden auf:
Das verhindern Sie, indem Sie die Menge an ballaststoffreichem Essen schrittweise erhöhen. So hat Ihr Körper genügend Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Wichtig: Wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt, wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder weitere Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen hinzukommen. Dann steckt eventuell eine andere Ursache dahinter.
Eine Ernährung mit vielen ballaststoffreichen Lebensmitteln gelingt Ihnen mit diesen Tipps:
Gewöhnen Sie Ihr Kind bestenfalls so früh wie möglich an ballaststoffreiche Lebensmittel. Kombinieren Sie beispielsweise helle und dunkle Nudeln bzw. hellen und dunklen Reis. So gewöhnt sich die Verdauung Ihres Kindes langsam an die Nahrungsfasern. Lehnt Ihr Kind Vollkornreis ab, ist Parboiled-Reis eine gute Alternative. Er enthält wichtige Nährstoffe, obwohl er weiss ist. Fragen Sie in der Bäckerei zudem gezielt nach Brot oder Brötchen mit hohem Vollkornanteil.
Nahrungsfasern bereichern Ihre Ernährung auf vielfältige Weise. Sie fördern beispielsweise die Verdauung und stabilisieren Ihren Blutzuckerspiegel. Ausreichend Ballaststoffe unterstützen Ihre Fitness und Ihr Wohlbefinden. Integrieren Sie faserreiche Lebensmittel bewusst in Ihren Alltag – so profitieren Sie langfristig von ihren positiven Effekten.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Tanja Micheli (Dipl. Pflegefachfrau und Ernährungsexpertin IKP, Institut für Körperzentrierte Psychotherapie) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Ernährung und Gesundheitsförderung.
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