Wie gesund ist eine basische Ernährung und wann ist eine basische Ernährung sinnvoll? Ist basische Ernährung entzündungshemmend? Erfahren Sie jetzt mehr zum basischen Essen und seinen möglichen Vor- und Nachteilen.
Menschen, die sich basisch ernähren, essen meist 70% bis 80% basische Nahrungsmittel. Das sind Lebensmittel, die der Körper basisch verstoffwechselt, also vorwiegend zu Basen abbaut. Das ist wichtig, damit das Säure-Base-Gleichgewicht im Körper ausgeglichen bleibt. Basische Lebensmittel bilden die Grundlage der basischen Ernährung. Säurebildende Lebensmittel hingegen treten in den Hintergrund. «Basische Ernährung» bedeutet jedoch nicht, ganz auf saure Lebensmittel zu verzichten: Rund 20% bis 30% der basischen Ernährung besteht aus sogenannten guten Säurebildnern. Viele Menschen, die basisch essen, möchten einer Übersäuerung entgegenwirken. Es gibt jedoch noch weitere Gründe, die in einigen Fällen für eine basische Ernährung sprechen.
Gut zu wissen: Die basische Ernährung, die wir hier beschreiben, eignet sich für gesunde Menschen als dauerhafte alltagstaugliche Ernährungsweise. Expertinnen und Experten nennen sie auch «basenüberschüssige Ernährung» und grenzen sie damit von der ausschliesslich basischen Ernährung ab. Darunter verstehen sie eine Kur, die drei Wochen bis maximal drei Monate dauert und nur basische Nahrungsmittel umfasst.
Eine basische Ernährung kann bei verschiedenen Beschwerden und Anliegen helfen:
Bei Fachpersonen steht die basische Ernährung gelegentlich in Kritik. Denn die basische Ernährung stammt ursprünglich aus der Komplementärmedizin. Diese nimmt an: Saure Lebensmittel stören den Säure-Basen-Haushalt des Körpers, führen zu Übersäuerung und letztlich zu verschiedenen Beschwerden wie Allergien oder Gicht. Dazu gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege. Gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren, haben in der Regel keine Übersäuerung zu befürchten.
Die basische Ernährung umfasst jedoch viele Lebensmittel mit wichtigen Nährstoffen. Diese unterstützen das Wohlbefinden. Wählen Sie aber lieber eine vielseitige Ernährung, statt rein basisch zu essen. Setzen Sie ausschliesslich auf eine basische Ernährung, sind Nährstoffmängel und Mangelerscheinungen wie Haarausfall eine mögliche Folge.
Wichtig: Im Internet gibt es viele Mythen zur Ernährung bei ernsthaften Erkrankungen. Falsch oder einseitig umgesetzte Ernährungsformen schaden Ihrem Körper jedoch unter Umständen. Seien Sie deshalb vorsichtig bei speziellen Ernährungsempfehlungen wie etwa der basischen Ernährung gegen Krebs. Es gibt keine wissenschaftlichen Nachweise für die Wirkung von sogenannten «Krebs-Diäten». Sprechen Sie stattdessen mit einem Arzt oder einer Ärztin. Er oder sie unterstützt Sie dabei, die passende Ernährung für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Zu einer basischen Ernährung gehören 70% bis 80% basische Lebensmittel. Diese Tabelle zeigt, welche basischen Lebensmittel ein Frühstück, Mittag- und Abendessen beispielsweise umfassen. Ergänzen Sie die Mahlzeiten mit 20% bis 30% guten Säurebildnern wie Haferflocken, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Reis, Mais oder Kartoffeln. Auch tierische Produkte aus biologischer Landwirtschaft sowie Tofu und Tempeh eignen sich als Ergänzung zu basischem Essen.
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Mahlzeit
Nahrungsmittel
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Hinweis: Diese Tabelle ist nicht abschliessend. Dank der grossen Auswahl an basischen Lebensmitteln gibt es viele Möglichkeiten, eine basische Ernährung zu gestalten.
Für Kinder und Jugendliche gibt es keine speziellen Empfehlungen zur basischen Ernährung. Vermeiden Sie es daher, Lebensmittel in «gesund» und «ungesund» einzuteilen. Viel wichtiger ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Orientieren Sie sich dazu am besten an den Hinweisen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung: Bieten Sie Ihrem Kind zu allen Haupt- und Zwischenmahlzeiten bunte Früchte und Gemüse an. Ausreichend Wasser oder Tee decken seinen Flüssigkeitsbedarf und sind eine gute Alternative zu gesüssten Getränken.
Vermeiden Sie schlechte Säurebildner, wenn Sie basisch essen möchten. Das sind Nahrungsmittel, die säurebildend wirken und zudem nur wenige wichtige Nährstoffe enthalten. Dazu gehören beispielsweise:
Wichtig: In einigen Aufzählungen gelten auch Eier und Fisch und alle Arten von Fleisch als schlechte Säurebildner. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob es für Sie sinnvoll ist, komplett darauf zu verzichten. Denn Eier und Fleisch sind unter anderem reich an Eiweissen und B-Vitaminen. Manche Fischarten wie Lachs enthalten neben Mineralstoffen ebenfalls Eiweisse und Omega-3-Fettsäuren.
Sie brauchen keine radikalen Veränderungen vorzunehmen, um mit der basischen Ernährung zu beginnen. Orientieren Sie sich an diesen einfachen Tipps:
Eine basische Ernährung bietet Ihnen viele Möglichkeiten, Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich zu gestalten. Sie enthält frisches Obst und Gemüse und unterstützt dadurch Ihr Wohlbefinden. Setzen Sie aber nicht ausschliesslich auf basisches Essen. Wichtiger ist eine ausgewogene Ernährung, die viele verschiedene Nährstoffe enthält. Wenden Sie sich bei Unsicherheiten an eine Fachperson wie einen Arzt, eine Ärztin, einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Nadia Cifarelli (BSc Psychologie, dipl. holistische Gesundheitsberaterin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention, Ernährung und mentale Gesundheit.
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