Akne ist eine Hautkrankheit, die meist in der Pubertät auftritt – doch auch Erwachsene können davon betroffen sein. Denn Akne hat verschiedenen Ursachen. Erfahren Sie hier, welche verschiedenen Formen es gibt und was Sie gegen Akne tun können.
Die gewöhnliche Akne, die sogenannte Acne vulgaris, ist eine entzündliche Hauterkrankung. Zu den typischen Akne-Symptomen gehören Unreinheiten wie Pickel, Mitesser oder Pusteln. Die Hauptursache ist eine Überproduktion von Talg durch die Talgdrüsen. Betroffen ist vor allem die talgdrüsenreiche Haut im Gesicht – an der Stirn, dem Kinn oft aber auch am Hals, der Brust oder am Rücken. Grund für Akne kann zudem eine gestörte Hautbarriere sein: Die Haut kann die Feuchtigkeit nicht richtig behalten und trocknet aus, ebenso der Talg in der Talgdrüse. Daraus entsteht ein Mitesser oder ein entzündeter Pickel.
Auch wenn Akne oft in der Pubertät aufflammt: Die Hautkrankheit kommt in jedem Alter vor. Sogar Babys können von der sogenannten Neugeborenen-Akne betroffen sein. Oder es kommt zu Akne in der Schwangerschaft. Und manchmal taucht die Akne in den Wechseljahren auf – plötzlich Akne ab 40 oder 50 Jahren sind keine Seltenheit. Die Ursachen für einen Schub sind dabei unterschiedlich.
Es gibt verschiedene Ursachen für einen Akne-Ausbruch. In der Pubertät liegt es vor allem an der Produktion der männlichen Geschlechtshormone, den Androgenen – auch Mädchen sind davon betroffen. Stress und eine einseitige Ernährung (zu viel Fett und Zucker) werden ebenfalls als Akne-Ursachen genannt. Die wichtigsten Gründe für Akne im Überblick:
Hormonelle Schwankungen können auch nach der Pubertät ein Grund für Akne sein - etwa während der Schwangerschaft, dem Eisprung, den Wechseljahren oder bei der Einnahme der Antibabypille. Hormonelle Akne zeigt sich hauptsächlich im unteren Teil des Gesichts, am Hals, Dekolleté und am Rücken.
Sie leiden unter Hormonschwankungen, insbesondere vor der Menstruation? Erfahren Sie mehr über das prämenstruelle Syndrom und wie Sie diese Beschwerden lindern können.
Bei Erwachsenen kommt oftmals stressbedingte Akne vor. Wie kommt es zu einer Stress-Akne? Stress kann vielerlei Ursachen und auch Reaktionen haben, bei länger andauerndem Stress kann es zu Stoffwechselstörungen kommen. Ausserdem werden bei Stress vermehrt die Hormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, was wiederum zu einer stärkeren Talgproduktion führt: Es entstehen Pickel. Gegen stressbedingte Akne hilft regelmässige Entspannung.
Wer zu Akne neigt, sollte auf seine Ernährung achten, denn gewisse Lebensmittel können Akne fördern. Bevorzugen Sie eine entzündungshemmende Ernährung. Dazu zählen etwa Leinöl, Omega-3-haltiger Fisch wie Lachs oder Hering, Gewürze wie Kurkuma und Oregano. In Massen geniessen sollte man Zucker, Milch- und Weissmehlprodukte, Fast Food, Kaffee und Alkohol.
Es gibt verschiedene Arten von Akne. Medizinisch werden sie nach Ursache, Alter oder Schweregrad unterschieden. Die häufigsten Akne-Formen sind:
Die Acne vulgaris betrifft vor allem Jugendliche. Es ist die gewöhnliche Akne, die man an Mittessern, eitrigen Pickeln und Rötungen erkennt. Sie entsteht vor allem im Gesicht, am Rücken oder dem Dekolleté.
Tritt die Acne vulgaris auch im Erwachsenenalter auf, wird sie als Spät-Akne bezeichnet. Oft tritt die Acne tarda im Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen der Wechseljahre auf.
Dies ist eine chronische Hauterkrankung, die durch entzündete Hautbereiche geprägt ist. Bei dieser Form der Akne entzünden sich Haarfollikel und es bilden sich Knoten, Abszesse, Fisteln und Vernarbungen. Die Acne inversa bildet sich vor allem im Intimbereich, in den Achselhöhlen oder am Po.
Ist eigentlich keine Akne, sondern eine Pilzerkrankung, bei der sich viele kleine Mini-Pickel unter der Haut bilden. Auslöser sind Hefepilze, die jeder Mensch auf der Haut trägt. Je nach dem kann daraus die Pilz-Akne entstehen. Die Folge sind kleine Pickel im Gesicht und eine gestörte Hautflora.
Die zystische Akne oder Acne conglobata ist eine sehr schwere Form der gewöhnlichen Akne und hormonell bedingt. Dabei bilden sich Zysten unter der Haut. Diese verursachen Schmerzen und hinterlassen in der Regel starke Narben.
Streng gesehen, ist die Mallorca-Akne keine Akne – sondern eine Reaktion der Haut auf übermässige Sonneneinstrahlung. Typisch für die Mallorca Akne sind juckende kleine Pickel am ganzen Körper. Sie wollen mehr über die Mallorca Akne und andere Formen von Sonnenallergie erfahren?
Der Reiz ist gross, einen Pickel auszudrücken. Doch Experten und Expertinnen raten immer wieder davon ab, selbst Hand anzulegen, weil sich der Pickel entzünden kann. Falls Sie Pickel dennoch ausdrücken möchten, sollten Sie diese Prozedur von einer Fachperson durchführen lassen.
Für eine effektive Akne-Behandlung gibt es verschiedene Ansätze. In erster Linie die Reduktion der Talgproduktion – mit Ansätzen von innen und aussen. Das A und O ist die Hautpflege. Hierzu gibt es eine Menge Peelings, Lotionen und Gele auf dem Markt. Nicht alle sind hautschonend. Lassen Sie sich unbedingt von einer Fachperson beraten, welche passenden Akne-Cremes und -Salben die Akne lindern, ohne dabei die Haut auszutrocknen.
Bei starker Akne ist die Unterstützung einer Kosmetikerin oder eines Hautarztes ratsam. Und unter Umständen ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt.
Eine ausgewogene Ernährung kann der Hauterkrankung entgegenwirken: Essen Sie viel Gemüse, Früchte und bevorzugen Sie Vollkornprodukte; verzichten Sie möglichst auf Fertigprodukte, Kuhmilch, Alkohol, Schweinefleisch, Weissmehlprodukte und Zucker.
Ja, sehr starke Akne kann man auch mit speziellen Akne-Medikamenten behandeln, äusserlich in Form von Gels, Cremes und Lotionen. Diese wirken antibakteriell beziehungsweise stossen die obersten Hornschichten der Haut ab und befreien die Talgdrüsen. Die meisten Wirkstoffe sind rezeptpflichtig.
Bei mittelschwerer oder schwerer Akne kommen ergänzend Akne-Tabletten in Frage. Zu den wirksamsten Akne-Tabletten gehören Retinoid-Tabletten (Vitamin A) und Hormonpräparate. Dazu zählt auch die Antibabypille. Sie ist jedoch zur Verhütung gedacht. Frauen, die sowieso mit der Pille verhüten, können eine Antibabypille wählen, die Östrogen und Gestagen enthält – dadurch verbessert sich das Hautbild meist.
Akne-Tabletten können zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Stimmungsschwankungen führen. Sie sollten nur nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin eingenommen werden – weshalb diese Medikamente rezeptpflichtig sind.
Nein, Akne selbst kann man nicht mit einer Laserbehandlung oder mit Microneedeling behandeln. Allerdings lassen sich unschöne Akne-Narben weglasern. Tipp: Es gibt für die Tiefenreinigung handliche Ultraschall-Geräte, wie sie auch im Kosmetikstudio verwendet werden.
Gewisse Hausmittel eignen sich, um Akne natürlich zu behandeln oder zumindest, um Rötungen und entzündete Pickel zu lindern:
Akne ist bei Jugendlichen in der Pubertät weit verbreitet. Andere Formen dieser Hauterkrankung können jedoch in fast jedem Alter vorkommen. Da es sich um eine entzündliche Hauterkrankung handelt, ist es wichtig, die von Akne geplagte Haut nicht zusätzlich zu reizen, sondern zu entspannen: mit der passenden Hautpflege, einer ausgewogenen Ernährung und effektiven Hausmitteln.
Experimentieren Sie deshalb nicht zu lange allein herum – lassen ich sich in der Apotheke beraten oder besprechen Sie Ihr Anliegen mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Frauenarzt.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Julia Pieh (Doktorin der Pharmazie und Toxikologie, Apothekerin, Naturheilpraktikerin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung.
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