Unser Körper ist ständig bemüht, seinen Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Ist dafür eine basische Ernährung notwendig?
Lebensmittel, die sauer schmecken, müssen im Körper nicht unbedingt säurebildend wirken. Zitronensaft zum Beispiel hat einen pH-Wert von 2,4. Die Säurebelastung für die Niere ist jedoch nur gering. Zitronensaft wirkt im Körper somit basisch. Diese Säurebelastung wird mittels PRAL-Wert berechnet. Mehr dazu folgt später in diesem Blogartikel.
In der Ernährungspyramide befinden sich sowohl basen- wie säurebildende Lebensmittel. Säurebildend sind zum Beispiel Getreideprodukte und vor allem eiweissreiche Lebensmittel. Je nach Menge der schwefelhaltigen Aminosäuren und Phosphor sind sie stärker oder schwächer säurebildend. Basenlieferanten sind vor allem Grünzeug, wie Obst, Gemüse und Salat. Mit einer ausgewogenen Ernährung gemäss der Schweizer Lebensmittelpyramide kann der Körper mit Hilfe seines Puffersystems den Säure-Basen-Haushalt soweit im Gleichgewicht halten.
Alle Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, werden vom Stoffwechsel verarbeitet. Ob dabei Basen oder Säuren entstehen, wird mit Hilfe des PRAL-Faktors bestimmt. PRAL steht für die potenzielle renale Säurebelastung (potential renal acid load). Der Wert gibt demnach an, wie hoch die Säurebelastung für die Niere ist. Je höher der Wert, desto stärker säurebildend sind die Lebensmittel. Ist der Wert negativ, wirken die Lebensmittel basisch.
Gewisse Körperbereiche sollten im gesunden Zustand basisch (Bindegewebe, Lymphe, Dünndarm), andere sauer (Scheide, Magen, Dickdarm) sein. Unser Blut hat beispielsweise einen pH-Wert von 7,36. Somit ist es leicht basisch. Der Körper versucht mit seinem effizienten Puffersystem ständig, diesen Wert konstant zu halten. Auch geringe Änderungen könnten nämlich gefährlich werden. Eine Übersäuerung wird mittels Blutgasanalyse festgestellt
Basen werden nach der Verstoffwechselung einfach ausgeschieden. Säuren müssen zuerst neutralisiert werden. Nimmt der Körper zu wenig basische Mineralstoffe auf, um die Säuren zu neutralisieren, muss er das körpereigene Depot plündern. Er nimmt Mineralien aus den Knochen, Zähnen, dem Haarboden oder den Organen. Findet dieser Prozess über einen längeren Zeitraum statt, können Schäden wie Karies, Haarausfall oder Osteoporose auftreten.
Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater helfen Ihnen gerne weiter. Sie beantworten all Ihre Fragen rund um das Thema Ernährung und zeigen Ihnen auf, wie Sie sich ausgewogen und nährstoffreich ernähren.
Der Säure-Basen-Haushalt wird nicht nur durch die Ernährung beeinflusst. Auch das Alter, Stress, Alkohol, Koffein, Nikotin und zu wenig Bewegung bringen den Haushalt durcheinander.
Experten sind sich nicht einig, ob eine basische Ernährung tatsächlich notwendig ist, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Wichtig ist es, sich generell gesund zu ernähren. Sprich viel frisches Obst und Gemüse, wenig Fleisch und Wurst. Als Orientierung dafür dient die Schweizer Lebensmittelpyramide.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Séverine Godar (Ernährungsberaterin SVDE, Mikronährstofftherapeutin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Ernährung und Gesundheitsförderung.
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