Chia-Samen, Goji-Beeren und Co. sind aus ausgewogenen Speiseplänen nicht mehr wegzudenken. Was Superfoods sind, was sie nützen und weshalb man solche aus der Schweiz den exotischen Pendants vorziehen sollte.
Gesundheitsbewusste schwören auf Superfoods. Obschon der Begriff Superfood seit vielen Jahren in aller Munde ist, gibt es bis heute keine klare Definition dafür. Superfoods sollen unseren Körper mit vielen wertvollen Nährstoffen versorgen. Sie sollen gegen Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Probleme wirken. Auch Anti-Aging-Wunderwirkungen sagt man ihnen nach. Die meisten Versprechen sind wissenschaftlich allerdings nicht belegt. Sicher, viele dieser Lebensmittel haben positive Eigenschaften und verdienen durchaus das Prädikat «super». Trotzdem ist die Bezeichnung «Superfood» vor allem eins: ein dankbarer Marketingbegriff.
Früchte, Gemüse, Nüsse und Kräuter, die eine überdurchschnittlich hohe Konzentration an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, Aminosäuren und sekundären Pflanzenwirkstoffen enthalten, bezeichnet man als Superfoods. Obschon das auf viele einheimische Sorten zutrifft, nimmt man sie nicht als Superfoods wahr. Geworben wird primär mit exotischen Gewächsen.
Die aus Südamerika oder China stammenden Chia-Samen sind reich an pflanzlichem Eiweiss, sättigenden Nahrungsfasern und wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Das peruanische Mesquite-Pulver aus getrockneten Süsshülsenbohnen versorgt uns mit Ballaststoffen, Proteinen sowie Eisen, Zink, Magnesium und Calcium. Und das Matcha-Pulver aus Japan ist reich an Aminosäuren, Antioxidantien, den Vitaminen A, B, E, C und K sowie Magnesium, Kalium und Calcium.
Der hohe Gehalt an Nährstoffen verspricht, wonach wir uns sehnen: gesund und leistungsfähig zu sein. Der lange Transportweg von exotischen Superfoods und die damit verbundene CO2-Belastung sind jedoch bedenklich. Erst recht, wenn heimische Alternativen vorhanden sind, die ausserdem oft auch weniger kosten.
Von der hohen Konzentration an Nährstoffen bleibt oft nicht viel übrig. So zum Beispiel, wenn die Produkte stark verarbeitet oder für ihren langen Weg in Schiffscontainern zu früh geerntet werden. Auch die starke Pestizidbelastung bei importierten Superfoods sorgt immer wieder für Diskussionen. Damit Früchte und Gemüse aus Übersee den Transport überstehen, werden sie teils mit Pflanzengiften behandelt, die in der Schweiz nicht mehr zugelassen sind.
Nicht zuletzt der Umwelt zuliebe sollte man auf regionale und saisonale Nahrungsmittel setzen. Im Idealfall biologisch angebaut und fair gehandelt. Viele der heimischen Früchte, Gemüse, Kerne und Kräuter kategorisieren wir nicht automatisch als Lebensmittel mit Superkräften. Mit Broccoli und Petersilie wird bekanntlich nicht geworben. Den exotischen Varianten stehen sie aber in nichts nach: So können Leinsamen in Sachen Protein, Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren locker mit den Chia-Samen mithalten. Schweizer Heidelbeeren sind dank ihres hohen Gehalts an den Vitaminen C und E, Eisen und Antioxidantien mit den weit gereisten Aronia-Beeren vergleichbar. Auch Quinoa weist kaum Vorteile gegenüber Hirse oder Buchweizen auf. Und der vitaminreiche Sanddorn ersetzt problemlos den Granatapfel.
Wann genau wachsen Brombeeren? Und ist Spinat im Januar erhältlich? Verschaffen Sie sich einen Überblick mit der Saisontabelle Schweizer Superfoods.
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