Können auch Männer in die Wechseljahre kommen? Wie äussern sich die Wechseljahre beim Mann und in welchem Alter beginnen sie? Erfahren Sie mehr über die Andropause, ihre Symptome und mögliche Therapien.
Die Andropause ist umgangssprachlich auch als «Wechseljahre des Mannes» bekannt. Können Männer also auch in die Wechseljahre kommen? Streng genommen nicht. Zwar erleben auch sie mit zunehmendem Alter eine hormonelle Veränderung, diese verläuft aber anders als bei den Wechseljahren der Frau. Deshalb ist die tatsächliche Existenz der Andropause in der Wissenschaft umstritten.
Bei Männern haben Androgene eine Wirkung auf die männlichen Geschlechtsmerkmale – die Sexualhormone tragen zu deren Entstehung und Funktion bei. Bereits ab dem 30. Lebensjahr verändert sich der Hormonspiegel beim Mann: Der Spiegel an Testosteron und weiteren Androgenen nimmt ab.
Hinweis: Der Testosteronspiegel sinkt nur langsam und stoppt nicht komplett. Sogar im Alter ist dieser bei der Mehrheit der Männer noch im Normalbereich.
Die Wechseljahre erkennen Männer an diversen Anzeichen:
Hypogonadismus bezeichnet einen Mangel an Geschlechtshormonen. Dieser ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen möglich. Bei einem Mann spricht man von Hypogonadismus, wenn sein Testosteronspiegel unter dem für das Alter normalen Wert liegt. Dies kommt aber nur selten vor. Im Alter zwischen 50 und 59 Jahren tritt Hypogonadismus in etwa 0,6 Prozent der Fälle auf. Zwischen 60 und 79 Jahren sind 4,2 Prozent der Männer betroffen.
Hypogonadismus tritt gelegentlich auch in jüngeren Jahren auf. Mögliche Ursachen können bestimmte Medikamente, Viruserkrankungen wie Mumps und Entzündungen im Hodengewebe sein.
Wann fangen die Wechseljahre beim Mann an? Etwa die Hälfte der Männer ab 50 Jahren bemerken die Wechseljahre und entsprechende Symptome. Nicht bei jedem Mann ist eine hormonelle Umstellung offensichtlich. In einigen Fällen sinkt der Hormonspiegel nur geringfügig, dadurch zeigen sich nur sehr milde oder keine Symptome.
Die Dauer der Wechseljahre variiert von Mann zu Mann und kann bis zu 7 Jahre andauern. Sie ist abhängig davon, wie schnell und wie stark der Hormonspiegel sinkt.
Bemerkt ein Mann die typischen Symptome von Wechseljahren, ist es sinnvoll, den Hormonspiegel testen zu lassen. In diesem Fall besteht der Verdacht auf einen zu niedrigen Hormonspiegel. Unter diesen Umständen führt die Ärztin oder der Arzt einen Blutuntersuch durch. Zeigt der Test einen Testosteronmangel, muss der Test mindestens ein zweites Mal durchgeführt werden. Auch bei gesunden Männern ist aufgrund normaler Schwankungen zirka jeder siebte Wert leicht erniedrigt. Die Kosten für den Testosteron-Test übernimmt die Krankenkasse, sofern eine Ärztin oder ein Arzt diesen anordnet. Eine körperliche Untersuchung (beispielsweise der Hoden) ergänzt diesen Test.
Vermuten Sie einen zu niedrigen Testosteronspiegel, sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. So erfahren Sie, ob ein Test für Sie in Frage kommt.
Für die Wechseljahre bei Männern gibt es diverse Behandlungen. Die Andropause-Therapie zielt üblicherweise darauf ab, die Beschwerden zu lindern. Manchmal ist ein medikamentöser Ansatz angezeigt.
Sinkt der Androgenspiegel nachweislich sehr stark und verursacht entsprechende Symptome, ist die Behandlung mit Hormonpräparaten ein möglicher Ansatz. Diese bezwecken, den Gehalt an Androgenen zu erhöhen.
Bei Bedarf verschreibt die Ärztin oder der Arzt ein potenzsteigerndes Mittel. Wichtig: Beschaffen Sie sich keinesfalls selbst Präparate. Diese können unter Umständen ernste Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben.
Seien Sie aktiv und ändern Sie Ihren Alltag. Beherzigen Sie folgende Tipps:
Grund für die Beschwerden während der Andropause ist ein Mangel an Androgenen wie beispielsweise Testosteron. Es gibt keine Massnahme, mit der Sie einen Testosteronmangel in jedem Fall verhindern. Wenn Sie Folgendes berücksichtigen, senken Sie aber das Risiko dafür.
Die Wechseljahre beim Mann sind eine natürliche Lebensphase. Mit den richtigen Massnahmen können die damit einhergehenden Beschwerden gelindert werden. Sind Sie selbst davon betroffen? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Symptome. Und bleiben Sie aktiv und achten Sie auf sich.
Der Experte stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. PD Dr. med. Roman Trepp ist Leiter Endokrinologie an der Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin & Metabolismus (UDEM) Inselspital, Universitätsspital Bern.
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