Ob Stimmbruch, Periode oder Pickel – in der Pubertät verändert sich der jugendliche Körper auf unübersehbare Weise. Welche Symptome sind typisch für die Pubertät? Und wann sollte man körperliche Veränderungen ärztlich abklären lassen?
Während der Pubertät erleben Jugendliche einen signifikanten Wachstumsschub. Dies ist die Phase, in der sich primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale entwickeln. Bei Mädchen beginnt die Pubertät in der Regel früher als bei Jungen.
Die Zunahme der Körpergrösse ist ein wichtiges Merkmal der Pubertät. So können Jungs während dieser Phase in nur einem Jahr um fünf bis acht Zentimeter wachsen – bis zum Ende der Pubertät macht das 20 bis 24 Zentimeter aus. Dies wirkt sich auf die Proportionen des Körpers aus: Die Beine werden im Verhältnis zum Rumpf länger, Muskel- und Fettgewebe nehmen zu. Diese Veränderung kann zu Wachstumsschmerzen an verschiedenen Körperstellen wie Armen, Beinen oder Rücken führen. Doch nicht nur Knochen und Gewebe verändern sich, auch die Gesichts- und Körperbehaarung nimmt zu.
Auch Mädchen wachsen in der Pubertät, vor allem die Beine werden länger – was ebenfalls zu Wachstumsschmerzen führen kann. Zudem wachsen den Mädchen Brüste, die Hüften können breiter werden, Fett- und Muskelgewebe kommen hinzu. Das Einsetzen der Periode und das Wachstum von Schamhaaren sind weitere Indizien der Pubertät.
Der Wachstumsschub kann bei Mädchen und Jungen zu einem erhöhten Stoffwechselumsatz führen. Dies kann die Körpertemperatur erhöhen und somit starkes Schwitzen in der Pubertät auslösen.
Die Pubertät ist für Teenager und ihre Eltern eine Zeit grosser Veränderungen, nicht nur körperlicher Art. Wir haben Tipps für Eltern, um diese herausfordernde Zeit zu meistern.
Schnelles Wachstum, Gewichtszunahme und hormonelle Veränderungen, aber auch Genetik und Geschlecht können Ursachen für Dehnungsstreifen sein, die oft schon in der Pubertät auftreten. Dehnungsstreifen, auch Pubertätsstreifen oder Striae genannt, sind kleine Risse in den elastischen Fasern der Unterhaut und können an Brust, Rücken, Bauch oder Oberschenkeln vorkommen. Leider gibt es keine sichere Methode, diese Hautveränderung vollständig zu verhindern. Auch gibt es keine bestimmte Creme gegen Dehnungsstreifen in der Pubertät. Folgende Tipps können jedoch helfen, Dehnungsstreifen zu vermindern:
Während der Pubertät gibt es viele körperliche Veränderungen. Unter anderem reifen die Geschlechtsorgane heran, sie weisen auf die Fortpflanzungsfähigkeit hin.
Die Brustentwicklung bei Mädchen ist nur eine von vielen sichtbaren Veränderungen. Die Brustdrüse beginnt zu wachsen und das Brustgewebe lagert mehr Körperfett ein. Während des Brustwachstums kann es gelegentlich zu Brustschmerzen kommen.
Dass in der Pubertät eine Brust grösser ist als die andere, ist normal. Brüste sind selten exakt gleich gross, auch im Erwachsenenalter nicht. In der Pubertät kann es jedoch zu grösseren Unterschieden kommen. Diese gleichen sich aber bis zum Ende des Wachstums mehr oder weniger aus. Grosse Unterschiede sollten ärztlich abgeklärt werden.
Ebenfalls völlig normal ist die sogenannte Gynäkomastie – eine Brustdrüsenschwellung bei Jungen in der Pubertät. Auslöser für diese Jungs-Brüste ist ein Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Sexualhormonen. Bis Ende der Pubertät bildet sich die Schwellung um die Brustwarzen in der Regel komplett zurück.
Wie die Brüste verändert sich auch die Scheide in der Pubertät. Äusserlich zeigt sich das am Wachstum der Vulva – die äusseren und inneren Schamlippen werden grösser. Im Inneren produziert die Vagina Sekrete, die als Weissfluss bezeichnet werden. Sie dienen dazu, die Vagina zu reinigen und auf den Geschlechtsverkehr vorzubereiten.
In Gang gesetzt wird die körperliche Veränderung in der Pubertät durch das Gehirn, das verschiedene Signale abgibt. So beginnen die Hoden, das männliche Sexualhormon Testosteron zu produzieren. Dies fördert die Entwicklung der primären männlichen Geschlechtsmerkmale und ist für die Produktion von Spermien verantwortlich. Während dieses Prozesses vergrössern sich die Hoden. Dieses Wachstum kann Hodenschmerzen in der Pubertät verursachen, die normalerweise kein Grund zur Sorge sind. Halten die Schmerzen jedoch über eine längere Zeit an, empfiehlt es sich, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Testosteron beeinflusst auch das Wachstum des Penis. Dieser verändert sich in der Pubertät in Länge und Umfang. Nun treten auch Erektionen häufiger auf und es kann zum Samenerguss kommen.
Durch die vermehrte Produktion von Sexualhormonen setzt die sexuelle Entwicklung ein. Gelebte Sexualität wird nun auch bei Jugendlichen ein Thema. In der Schweiz liegt das Durchschnittsalter beim «Ersten Mal» bei knapp 17 Jahren. Darum ist es jetzt wichtig, dass Eltern das Thema Verhütung mit ihren Teenagern besprechen.
Körperlich äussert sich die sexuelle Entwicklung wie folgt:
Bei Jungen
Bei Mädchen
Die vermehrte Produktion von Testosteron lässt den Kehlkopf wachsen. Die Stimmbänder, die sich im Kehlkopf befinden, verändern sich ebenfalls: Sie werden länger und dicker. Dadurch können die Stimmbänder eine tiefere Tonlage erzeugen. Doch bis es so weit ist, kann die Stimme zwischen hohen und tiefen Tönen schwanken und dabei brüchig und krächzend tönen. Wann bekommt man einen Stimmbruch? Normalerweise treten die ersten Anzeichen für einen Stimmbruch zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr auf und dauern zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
Haben eigentlich auch Mädchen einen Stimmbruch? Nein, Mädchen haben keinen Stimmbruch, allerdings verändert sich auch ihre Stimme, da die Stimmlippen und der Kehlkopf auch bei ihnen während der Pubertät wachsen.
Eine kieferorthopädische Behandlung wird meist in der Phase des Zahnwechsels im Alter von 10 bis 12 Jahren – also vor der Pubertät – durchgeführt. Während dieser Zeit wächst der Kiefer stark. Eine Zahnspange kann zu diesem Zeitpunkt Fehlstellungen des Kiefers leichter ausgleichen.
Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Zahnspange? Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?
Durch die hormonelle Veränderung in der Pubertät, können die Haare schneller fettig werden. Das hat in erster Linie mit der erhöhten Produktion von Sexualhormonen zu tun. Insbesondere das Testosteron kann – bei Jungen und Mädchen – die Talgdrüsen anregen. Bewährte Hausmittel gegen fettige Haare in der Pubertät sind: Apfelessig, Schwarz- oder Kamillentee, mit denen man die Haare nach dem Shampoonieren spült.
Die hormonelle Veränderung kann auch zu Haarausfall führen. Sowohl Jungen als auch Mädchen sind davon betroffen. Hormonbedingter Haarausfall sollte von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht werden, da er bei Mädchen auch auf eine Erkrankung wie polyzystische Eierstöcke hinweisen könnte.
Keine Pubertät ohne Pickel! Aber warum bekommt man in der Pubertät Pickel? Dafür sind erneut die Sexualhormone verantwortlich. Denn durch ihren Anstieg wird vermehrt Talg produziert. Die Folgen: verstopfte Poren, Mitesser, Entzündungen, Pickel und Akne.
Was sind die Ursachen für Akne? Warum bekommt man Pickel in der Pubertät und warum sollte man diese nicht ausdrücken? Mehr dazu in unserem Blogbeitrag über Akne:
Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Eisenmangel sind keine körperlichen Veränderungen, sondern Folgen der Veränderungen, die Jugendliche in der Pubertät durchmachen. Was man dagegen tun kann, erfahren Sie in den folgenden Artikeln:
Die Pubertät löst bei Mädchen und Jungen viele Gefühle aus. Körperliche Veränderungen wie das Brustwachstum, der Stimmbruch, die Periode, aber auch emotionale Veränderungen, Stimmungsschwankungen, das «Erste Mal», die sexuelle Orientierung – all dies ist nicht leicht einzuordnen und schon gar nicht zu verarbeiten. Eltern können ihren Kindern bei diesem wichtigen Entwicklungsschritt helfen, indem sie vor allem als aufmerksame Zuhörer für sie da sind und Halt geben. Das Schöne daran: Eltern und Kinder wachsen gemeinsam an den Herausforderungen der Pubertät.
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