Sie haben einen unregelmässigen Zyklus – was können Sie tun? Warum kommt es zu einem unregelmässigen Zyklus? Und wann findet der Eisprung bei unregelmässigem Zyklus statt? Erfahren Sie mehr zur unregelmässigen Periode, deren Definition und Stress als eine der möglichen Ursachen.
Fachpersonen sprechen von Zyklusunregelmässigkeiten, wenn die Menstruation nicht in regelmässigen Abständen erfolgt. Im Durchschnitt dauert der Zyklus einer Frau 28 Tage, wobei Schwankungen zwischen 25 und 31 Tagen als normal gelten. Die Monatsblutung hält durchschnittlich 4 bis 5 Tage an. Eine unregelmässige Periode betrifft viele Frauen, da die Zyklusdauer immer geringfügig schwankt. Hier kommt es auf das Ausmass und die Häufigkeit an.
Ein unregelmässiger Zyklus hat viele mögliche Auslöser – von hormonellen und genetischen Ursachen, über gynäkologische wie Myome, bis zum Lebensstil.
Manchmal wird eine unregelmässige Periode auch durch Stress ausgelöst. In stressigen Phasen versetzt sich Ihr Körper in einen Überlebensmodus, bei dem er nicht lebenswichtige Funktionen vorübergehend herunterfährt. Zu diesen Funktionen gehört auch der Zyklus der Frau. Das Ergebnis ist eine unregelmässige Regelblutung.
Hinweis: Nicht nur ein unregelmässiger Zyklus kann durch Stress verursacht werden. Auch das prämenstruelles Syndrom, kurz PMS, kann durch Stress begünstigt werden. Denn der Hormonhaushalt und das PMS hängen zusammen. Stress regt unter anderem die Produktion des Hormons Prolaktin an, das wiederum indirekt das Verhältnis der Hormone Östrogen und Progesteron beeinflusst.
Nach der Entbindung erleben Sie wahrscheinlich einen unregelmässigen Zyklus. Das hat mit der hormonellen Umstellungen Ihres Körpers zu tun. Dadurch kommt Ihre Periode zunächst unregelmässig. Wenn Sie stillen, setzt Ihre Periode ausserdem wahrscheinlich später ein. Das liegt am Hormon Prolaktin. Dieses entsteht beim Stillen und hemmt den Eisprung. Stillen ist allerdings kein sicherer Empfängnisschutz.
Die unregelmässige Menstruation legt sich zwar nach einiger Zeit – aber Ihr neuer Zyklus kann sich von Ihrem Zyklus vor der Schwangerschaft unterscheiden.
Frauen in den Wechseljahren sowie Pubertät bei Mädchen erleben hormonelle Schwankungen. Daher ist ein unregelmässiger Zyklus in den Wechseljahren und in der Pubertät normal.
Die Periode in der Pubertät ist unregelmässig, weil der Körper erst einmal einen Hormonrhythmus entwickeln muss. Üblicherweise verkürzt sich der Zyklus in den ersten drei Jahren nach der Menarche, so heisst die erste Regelblutung. Bis zu sechs Jahre dauert es, bis die unregelmässige Periode nach der Pubertät nachlässt. Nach dieser Zeit folgt sie einem regelmässigen Muster.
Eine unregelmässige Periode kann ab 40 Jahren wieder auftreten. Ab diesem Alter kann die Funktion der Eierstöcke bereits nachlassen. Dadurch verlängert oder verkürzt sich der Zyklus und die Wechseljahre beginnen. Im Durchschnitt findet im Alter von 52 Jahren die Menopause statt, das ist der Zeitpunkt der letzten Menstruationsblutung.
Auch Erkrankungen führen zu einem unregelmässigen Zyklus. Gründe sind beispielsweise Endometriose oder das Polyzystische Ovarialsyndrom, kurz PCOS. Bei Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter. Das kann zu starken Schmerzen, Zyklusunregelmässigkeiten und weiteren Symptomen führen. PCOS ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich an den Eierstöcken kleine wassergefüllte Bläschen bilden. Frauen mit PCOS erleben gehäuft ausbleibende oder unregelmässige Perioden und einen fehlenden Eisprung. Auch Diabetes, Untergewicht oder gutartige Zysten können zu Zyklusstörungen führen.
Wichtig: Ein anhaltend unregelmässiger Zyklus hat oft eine Ursache, die Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt abklären.
Ihre Periode ist unregelmässig – was können Sie tun? Bei einem unregelmässigen Zyklus ohne zugrunde liegende Erkrankungen gibt es verschiedene unterstützende Massnahmen, um den Hormonhaushalt zu normalisieren. So können Sie in einem ersten Schritt bei einem unregelmässigen Zyklus vorgehen:
Wichtig: Kontaktieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, ehe Sie zu natürlichen Mitteln wie Mönchspfeffer greifen, und besprechen Sie gemeinsam, welche Behandlungsmassnahmen in Ihrem Fall angebracht sind.
Gehören Sie zu den Frauen mit unregelmässigem Zyklus und Kinderwunsch? Sie können auch mit einem unregelmässigen Zyklus schwanger werden. Allerdings kann es etwas länger dauern, da auch der Eisprung unregelmässig ist.
Wie Sie Ihre fruchtbaren Tage erkennen trotz einem unregelmässigen Zyklus? Je nach Zykluslänge kann der Eisprung variieren. Bei einem unregelmässigen Zyklus lässt sich der Eisprung berechnen, indem Sie etwa einen Zykluscomputer nutzen.
Einige Frauen mit Zyklusunregelmässigkeiten haben jedoch keinen Eisprung – schwanger zu werden ist schwieriger, aber möglich. Etwa mit einer Hormonbehandlung. Lassen Sie sich ärztlich beraten und sprechen Sie frühzeitig Ihren Kinderwunsch an.
Bei einem unregelmässigen Zyklus fragen Sie sich sicher, wann Sie einen Schwangerschaftstest machen sollten. Hier gilt: Machen Sie den Test etwa zwei Wochen nach Ihrem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr. Je länger Sie warten, desto aussagekräftiger ist das Ergebnis, auch bei einem unregelmässigen Zyklus. Wann Sie überfällig sind, ist abhängig von Ihrem Eisprung: Die Periode tritt etwa 14 bis 16 Tage nach dem Eisprung auf.
Eine unregelmässige Periode sollten Sie abklären, wenn sich Ihr Zyklus oder Ihre Blutung verändert, Schmerzen im Unterleib oder andere Beschwerden auftauchen. Und auch, wenn Sie schwanger werden wollen.
Sabrina Stollberg ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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